Forsche Bayern: "Werden beim BVB gewinnen"

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Thomas Gaber
Mario Gomez (r.) erzielte gegen Augsburg den siebten Doppelpack in dieser Saison
© Getty

Der Sieg gegen Augsburg war ein hartes Stück Arbeit für den FC Bayern München. Die Mannschaft konnte aber erneut mangelnde Spritzigkeit und geistige Müdigkeit mit Wille kompensieren. Das Selbstvertrauen vor dem Kracher in Dortmund ist da, dennoch reisen die Bayern nicht als Favorit zum BVB.

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Reaktionen:

Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "Vor einigen Wochen war nicht daran zu denken, dass wir fünf Spieltage vor Schluss wieder die Chance haben, aus eigener Kraft Deutscher Meister zu werden. Die Mannschaft hat in den letzten Wochen beeindruckende Leistungen gebracht und sich die Ausgangsposition verdient. Augsburg war ein sehr guter Gegner, mir war vorher klar, dass das ein hartes Stück Arbeit wird. Was in Dortmund passieren wird, ist nicht vorhersehbar. Wir werden aber bereit sein."

Mario Gomez (FC Bayern): "Augsburg spielt tollen Fußball. Wir müssen mal davon wegkommen, dass wir jeden Gegner an die Wand spielen werden. In dieser Phase der Saison gewinnen Mannschaften, die schon totgesagt wurden, plötzlich ihre Spiele. Auch die letzten fünf Spiele werden verdammt schwierig - und wir müssen alle fünf gewinnen. Wenn wir das tun, werden wir Deutscher Meister!"

Toni Kroos (FC Bayern): "Dortmund ist Deutscher Meister und spielt wieder eine sehr gute Saison. Aber wird sind seit Wochen gut drauf und werden das Spiel gewinnen."

Jos Luhukay (Trainer FC Augsburg): "Es überwiegt die Freude über die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Das haben uns nicht viele zugetraut. Nach dem frühen Schock hat die Mannschaft sich spielerisch sehr gut präsentiert. Nach der Pause hat Bayern ein extrem hohes Tempo gespielt. Dann war es unglaublich schwer, das aufzuhalten. Das 1:2 war verdient. Dann haben wir uns wieder etwas befreit, aber wir hatten keine großen Chancen mehr. Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt."

Simon Jentzsch (FC Augsburg): "Wir haben ganz gut gespielt. In der ersten Minute haben wir kollektiv geschlafen. Wir müssen jetzt weiter Gas geben, denn jetzt kommen die entscheidenden Spiele. Bayern ist nicht unser Maßstab und die nächsten Gegner sind nicht gerade viel einfacher. Es wird verdammt schwer, aber wir können das Wunder von Augsburg, den Klassenerhalt, schaffen."

Nachbetrachtung:

In der Regel erhebt sich Jupp Heynckes während eines Spiels nur dann von der Trainerbank, wenn er Anweisungen an seine Spieler gibt oder ihre Tore bejubelt. So versteinert und teilnahmslos wie einst der legendäre Walerij Lobanowskyj lässt Heynckes die 90 Minuten zwar nicht über sich ergehen, aber seine Darbietung während der Partie gegen den FC Augsburg war außergewöhnlich, von einer großen Unruhe und Nervosität geprägt.

Heynckes haderte immer wieder mit seinen Spielern oder dem Schiedsrichter. Weil Philipp Lahm kurz vor Schluss einen vielversprechenden Konter abbrach, statt den Ball vors Tor zu flanken, ruderte Heynckes wild mit den Armen.

Dem Trainer war die enorme Anspannung anzumerken. Nur ein Sieg gegen Augsburg hätte die Chancen auf die Deutsche Meisterschaft aufrechterhalten. Am Ende hatten die Bayern die drei Punkte sicher, dafür aber verdammt hart arbeiten müssen.

Dortmund siegt auch in Wolfsburg: "Wir sind schon gut - das wissen wir"

Von der Leichtigkeit der letzten Heimspiele war wenig zu sehen, dabei war Gomez das schnellste Tor der Saison (24 Sekunden nach Anpfiff) gelungen. Die Bayern wirkten von der erfrischend offensiven Spielweise der Augsburger überrascht und waren mit dem 1:1 zur Pause sogar noch gut bedient.

Doch ähnlich wie beim 1:0 in Nürnberg riss sich die Mannschaft zusammen und schnürte den FCA nach der Pause zeitweise ein. Dem FC Bayern ist es erneut gelungen, mangelnde Spritzigkeit und geistige Müdigkeit durch unbedingten Willen zu kompensieren.

Mit dem Auftritt bei Borussia Dortmund steht das nächste Highlight an. Die Bayern wehre sich dagegen, von einer bevorstehenden Meisterschaftsentscheidung zu sprechen, doch eine Niederlage würde die Chancen auf den Titel bei dann sechs Punkten Rückstand begraben.

Die Bayern scheinen bereit für den Showdown beim BVB, allerdings waren gegen Marseille und Augsburg Schwächen in der Defensive und der Chancenverwertung unübersehbar. Daher reisen die Bayern nicht gerade als Favorit nach Dortmund.

Der Gegner vom Samstag muss bereits am Dienstag wieder ran, wenn das nächste Derby gegen den VfB Stuttgart ansteht. Anschließend warten noch Wolfsburg, Schalke, Gladbach und der HSV. Augsburg hat von allen Abstiegskandidaten das schwerste Restprogramm.

In der derzeitigen Verfassung sollte es dem FCA aber gelingen, zumindest den Relegationsplatz zu erreichen. In München tratren die Schwaben, getragen von den Erfolgserlebnissen der letzten Spiele, frech auf und waren den Bayern in der ersten Halbzeit sogar spielerisch überlegen.

Bayern - Augsburg: Daten zum Spiel

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