HSV-Desaster: Mittendrin im Abstiegskampf

SID
Johannes Flum (r.) erzielte das 1:0 für Freiburg. Ivo Ilicevic war noch einer der besten beim HSV
© Getty

Verschärfter Abstiegskampf statt des erhofften Befreiungsschlages - der Hamburger SV hat das "Sechs-Punkte-Spiel" im eigenen Stadion gegen den SC Freiburg mit 1:3 (0:2) verloren und steckt damit wieder mitten drin im Tabellenkeller.

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Johannes Flum (20.), Daniel Caligiuri (43.) und Cedric Makiadi (72.) schossen die Tore für die Breisgauer, die nach dem "Big Point" im Kampf um den Klassenerhalt mit 25 Punkten wieder echte Chancen haben. Ivo Ilicevic (75.) war für den HSV erfolgreich.

Die Hamburger haben nach der siebten Heimniederlage der Saison weiterhin nur 27 Zählern auf dem Konto und stecken tief in der Krise. Der erste Abstieg aus der Bundesliga scheint diesmal wirklich möglich. Die lange Zeit erstaunlich geduldigen HSV-Fans unter den 52.414 Zuschauern brüllten "Wir haben die Schnauze voll", während die Freiburger "Oh wie ist das schön" sangen.

Das Desaster bahnte sich schon in der zweiten Minute an. Tolgay Arslan schaffte das Kunststück, den Ball mit der Innenseite aus sieben Metern am leeren Freiburger Tor vorbei zu schieben.

Mladen Petric hatte die riesige Chance über die linke Seite vorbereitet und den Deutsch-Türken mit einem Querpass in Position gebracht. Eine frühe Führung für die Hamburger hätte dem Spiel wahrscheinlich eine völlig andere Richtung gegeben.

Hamburger völlig verunsichert

So aber wuchs angesichts der Bedeutung der Partie die Nervosität beim HSV sichtbar von Minute zu Minute. Nur ein 20-Meter-Freistoß von Petric brachte in der zehnten Minute noch einmal Gefahr, aber SC-Keeper Oliver Baumann lenkte den Ball mit den Fingerspitzen noch über die Latte. Freiburg stand anschließend sicher, dem HSV fiel nicht mehr ein. Technische Fehler nahmen zu, Rück- und Querpässe bestimmten das Spiel.

Zu allem Überfluss aus Hamburger Sicht fiel dann noch der unglückliche erste Gegentreffer mit dem ersten Freiburger Torschuss überhaupt. Einen Freistoß von Johannes Schmid verlängerte David Jarolim in seinem 250. Bundesligaspiel für den HSV zu Flum, der am langen Pfosten nicht gedeckt wurde. Dessen Schuss wurde von Michael Mancienne und Mladen Petric zweimal ins Tor abgefälscht. Es war bereits der 19. Gegentreffer für den HSV nach Standards - Ligarekord.

Danach ging beim HSV gar nichts mehr. Die Fans pfiffen, die Spieler fürchteten sich. In der 37. Minute vergab Jan Rosenthal noch das zweite Tor, zwei Minuten vor der Pause konnte dann Caligiuri aus kurzer Distanz nach einer Flanke einschieben, weil sein Gegenspieler Dennis Diekmeier nicht aufpasste.

Petric vergibt hundertprozentige Chance

Nach dem Wechsel attackierten die Gastgeber endlich entschlossen das Freiburger Tor. Slobodan Rajkovic scheiterte aber an Baumann (50.). In der 59. Minute verpasste Petric den sicher scheinenden Anschlusstreffer. Der Kroate brachte das Kunststück fertig, einen Querpass von Heung Min Son wie vor ihm Arslan aus kurzer Distanz am leeren Tor vorbei zu schieben.

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Diese erneut verpasste hundertprozentige Torchance brachte schließlich die Entscheidung. Als Makiadi zum 3:0 erneut nach einem Freistoß erhöhte, war die Partie im Prinzip trotz einer hektischen Schlussphase entschieden. Ilicevics Treffer blieb unbedeutend.

Hamburg - Freiburg: Daten zum Spiel