Bayer kann die Champions League abschreiben

SID
Bayer Leverkusen mühte sich vergeblich gegen die nächste bittere Niederlage
© Getty

Sie zeigten Moral, gaben sich nicht auf und standen am Ende doch wieder mit leeren Händen da. Bayer Leverkusen hat sein historisches Debakel in der Champions League noch nicht völlig verkraftet und in Wolfsburg den nächsten Rückschlag erlitten. Das nahezu identische Team, das am Mittwoch 1:7 beim FC Barcelona untergegangen war, verlor am Samstag beim VfL Wolfsburg 2:3 (1:2).

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Dadurch sanken die Chancen der in der Liga zuvor dreimal in Serie siegreichen Leverkusener, auch im nächsten Jahr wieder in der Königsklasse zu spielen. "Die Kontertore haben heute richtig weh getan", sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler nach der zweiten Niederlage in Folge, "jetzt müssen wir im nächsten Spiel aufstehen und wieder gewinnen".

Trainer Robin Dutt beschrieb enttäuscht, was zuvor die Zuschauer erstaunt hatte: "Nach einer Viertelstunde hätten wir 3:0 führen müssen, dann wäre das Spiel gegessen gewesen. Wir hatten letztlich aber zu viele Verletzte, dadurch zu viele Umstellungen und dann keine Kontinuität im Spiel."

Als den 26.112 Fans das erste Mal der Atem stockte, waren noch nicht einmal drei Minuten gespielt. Nationalspieler Andre Schürrle bediente Stefan Kießling, der für die Gäste mühelos zur Führung traf.

Barcelona-Spiel vergessen

Etwas überraschend drehte Wolfsburg das Spiel durch Tore von Patrick Helmes (32. Minute) und Ashkan Dejagah (45.) noch vor der Halbzeit. Michal Kadlec (61.) sorgte per Eigentor für das Wolfbsurger 3:1, ehe Eren Derdiyok (90.+1) noch der späte Anschluss für Leverkusen gelang.

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"Wir haben ein vernünftiges Spiel gezeigt und uns nach dem 0:1 wieder reingekämpft. Ich denke, wir haben verdient gewonnen", sagte Wolfsburgs Helmes. Der Leverkusener Torwart Bernd Leno erklärte: "Nach dem 1:0 hatten wir klare Chancen. Wenn wir die machen, läuft das Spiel ganz anders. Insgesamt war es eine durchweg gute Partie von uns. Wir haben gezeigt, dass das Barcelona-Spiel vergessen ist."

Da die Gegner an diesem nasskalten Samstag nicht Messi, Xavi oder Fabregas hießen, bot Leverkusen ansehnlichen Fußball. Nach schönem Doppelpass schickte Kapitän Simon Rolfes Schürrle steil, der legte quer zu Kießling - 1:0. Nur fünf Minuten später rettete VfL-Torwart Diego Benaglio stark aus kurzer Distanz gegen Stefan Reinartz.

Polak sorgt für Platzwunden

Auf dem Platz wurde es erst nach einer mäßigen Viertelstunde wieder hektisch: Polak prallte mit Rolfes zusammen, beide Spieler bluteten stark - doch nur für Rolfes war das Spiel beendet. Nach einem schweren Fehler der Leverkusener Abwehr fiel überraschend der Ausgleich. Kein Gästespieler fühlte sich für eine Flanke von Hasebe verantwortlich, Helmes lauerte am zweiten Pfosten und traf.

Zwei Minuten später hätte Polaks nächster Bodycheck die Gäste fast den nächsten Wechsel gekostet. Doch Kießling wurde genäht, spielte weiter und musste mit ansehen, wie Dejagah mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel Wolfsburg in Führung brachte.

Nach der Pause war der eingewechselte Karim Bellarabi (59.) nach einem wunderbar vorgetragenen Konter zu verspielt und vergab den Ausgleich. Wolfsburg machte es besser. Dejagah brachte den Ball nach einem schnellen Gegenzug scharf nach innen und Kadlec traf ins eigene Tor.

Leverkusen bemühte sich zwar um Ergebniskorrektur und gab sich nie auf, war im Abschluss trotz des späten Treffers zum 2:3 letztlich jedoch zu harmlos. Dennoch hätte Bellarabi in der Nachspielzeit um ein Haar noch den Ausgleich markiert, doch sein Schuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei.

Wolfsburg - Leverkusen: Daten zum Spiel

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