7:1! Bayern-Gala gegen Hoffenheim

Von Aus der Allianz Arena berichtet Florian Bogner
Letzte 5:0-Halbzeitführung der Bayern: Am 14. Mai 2005 gegen Nürnberg
© Getty

Der FC Bayern München hat am 25. Spieltag die richtige Antwort auf die Niederlage in Leverkusen gegeben und 1899 Hoffenheim mit 7:1 (5:0) aus dem Stadion geschossen. Für den Rekordmeister war es der 900. Sieg seit Bundesliga-Bestehen. Bastian Schweinsteiger feierte sein Comeback als Einwechselspieler.

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Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Arena erzielten Mario Gomez (5., 35., 48.), Arjen Robben (12., Elfmeter, 29.), Toni Kroos (18.) und Franck Ribery (58.) die Tore für die Münchner.

Für den FC Bayern war es die Einstellung des höchsten Saisonsiegs. Eine 5:0-Halbzeitführung hatte es zuletzt am 14. Mai 2005 zum Abschied aus dem Olympiastadion gegeben (6:3 gegen Nürnberg).

Durch den Sieg behält der FC Bayern den zweiten Tabellenplatz. Am Dienstag reist der FC Basel zum Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals nach München (Hinspiel: 1:0).

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Rafinha fehlt beim FCB mit Grippe, dafür rückt Kroos wieder in die Startelf. Lahm verteidigt rechts, Alaba links. Schweinsteiger sitzt mit kuriertem Bänderriss im Sprunggelenk immerhin schon wieder auf der Bank.

Bei den Gästen verletzte sich Johnson beim Aufwärmen, für ihn rückt Vorsah in die Anfangself. Statt Beck (gelbgesperrt) und Lakic (verletzt) laufen Braafheid und Williams als Außenverteidiger auf. Nominell spielt 1899 4-3-3, allerdings spielt mit Vorsah ein gelernter Innenverteidiger vor der Abwehr.

5., 1:0, Gomez: Ribery tankt sich zentral durch, spielt auf Gomez, der öffnet rechts zu Müller. Dessen scharfe Hereingabe wehrt Starke nach vorne ab, Gomez staubt ab.

12., 2:0, Robben (Elfmeter): Lahm dringt von rechts in den Strafraum ein, passt an den Fünfer auf Gomez, der wird geblockt. Lahm setzt nach und stolpert übers lange Bein von Compper. Robben macht den Elfer links rein, verlädt dabei Starke.

18., 3:0, Kroos: Gomez links auf Ribery, der zurück auf Kroos. Mit aller Zeit der Welt platziert Kroos den Ball aus 22 Metern flach links ins Eck. Wie im Training. 2. Saisontor.

28.: Kroos schirmt den Ball von Weis ab und dringt in den Strafraum ein. Nach einer Pirouette schließt er aus zehn Metern ab - hauchzart rechts am Pfosten vorbei.

29., 4:0, Robben: Ribery rechts in den Lauf von Robben, der alleine auf Starke zugeht, ihn ausspielt und lässig einschiebt. 7. Saisontor.

35., 5:0, Gomez: Robben schaltet nach einem Pressball zwischen Gomez und Vorsah am Sechzehner schnell und legt links raus auf Ribery. Der flankt scharf an den Fünfer, Flugkopfball Gomez - 5:0.

48., 6:0, Gomez: Ecke Robben von rechts. Gomez setzt sich gegen Compper durch und köpft ein. 21. Saisontor.

54.: Flanke Alaba von der linken Seite, Kopfball Badstuber - auf die Latte.

58., 7:0, Ribery: Hoffenheim läuft nach einer eigenen Ecke in einen Konter. Robben legt perfekt in den Lauf von Ribery. Der umkurvt Starke und schiebt ein. 11. Saisontor.

70.: Robben startet von links durch drei Gäste hindurch an den Fünfer, scheitert aber mit seinem Heber an Starkes starkem Reflex.

85., 7:1, Gustavo (Eigentor): Gustavo rutscht als letzter Mann weg, Babel nimmt den Ball mit und geht alleine auf Neuer zu. Gustavo rennt hinterher und will wegspitzeln, doch er schießt den Ball dabei unglücklich ins eigene Tor.

Fazit: Ein stark verbesserter FCB schießt sich gegen alberne Hoffenheimer den Frust von der Seele.

Der Star des Spiels: Franck Ribery. Brillierte als Ideengeber und Vorbereiter. Ribery wusste stets die Mitspieler perfekt in Szene zu setzen, war an nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt und bereitete insgesamt drei Tore vor. Mit dem 7:0 gelang ihm zudem sein 11. Saisontor und damit die Einstellung seiner Rekordmarke aus der Saison 2007/2008.

Der Flop des Spiels: Daniel Williams. Beck gesperrt, Johnson beim Aufwärmen verletzt - so blieb Williams die undankbare Aufgabe, gegen Ribery verteidigen zu müssen. Positiv ist einzig zu erwähnen, dass der hoffnungslos unterlegene Williams nicht die Nerven verlor und stets fair blieb. Ebenfalls unterirdisch: Der wackelige Compper, der hilflose Vorsah und der unsichtbare Firmino.

Der Schiedsrichter: Marco Fritz. Pfiff gut, weil er bei gesunder Härte nicht abpfiff und so das Spiel schön laufen ließ. Ansonsten gab es eh nur wenige haarige Zweikämpfe - Hoffenheim stand schlicht zu weit weg.

Analyse: Ribery fing direkt nach dem Anstoß der Gäste den Ball ab und gab damit die Richtung vor - volle Attacke. Hoffenheim war noch gar nicht auf dem Platz, da stand es schon 3:0. Mit Spielwitz und viel Bewegung kombinierten sich die Münchner mehrfach unbehelligt bis in den Strafraum durch.

Mit Lahm auf rechts existierte diesmal auch ein Gegengewicht zur agilen linken Seite. Alaba und Lahm waren bemüht, stets anspielbereit zu sein. Müller ging hinter der Spitze weite Wege und war so oft in die Angriffe eingebunden. Mitunter tauschte er auch die Position mit Robben.

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Gomez war mit dem ersten Tor die Angst vom Versagen genommen und er war fortan wieder ein vollwertiges Mitglied der Bayern-Offensive. Hoffenheim kam dagegen nie über die Rolle des bereitwillig einsteckenden Sparringpartners hinaus, verteidigte naiv und setzte nach Ballverlusten nicht konsequent nach.

Nach gut einer halben Stunde sah Babbel seinen Irrtum mit Vorsah vor der Abwehr ein und ließ ihn mit Vestergaard tauschen - das Schützenfest ging dennoch weiter. Nach der Pause nutzte Heynckes den komfortablen Vorsprung, um Boateng, Gomez und Müller vorzeitig für Spiel gegen Basel am Dienstag zu schonen. Bemerkenswert: Der FCB hielt den Druck dennoch bis zur 70. Minute aufrecht.

Bayern - Hoffenheim: Daten zum Spiel