Joker Bunjaku sticht kurz vor Schluss

SID
Nicht nur Markus Feulner (l.) und Roman Neustädter leisteten sich harte Zweikämpfe in Nürnberg
© Getty

Bittere Pleite für Borussia Mönchengladbach: Die Rheinländer konnten die Patzer der Konkurrenz aus München und Gelsenkirchen nicht nutzen und verloren beim 1. FC Nürnberg durch einen späten Gegentreffer mit 0:1 (0:0).

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Das entscheidende Tor schoss Albert Bunjaku in der 88. Minute. Für Nürnberg war es bereits der dritte Sieg in Serie. Die Borussia verpasste dagegen die Chance, an Bayern vorbeizuziehen und kassierte die erste Niederlage der Rückrunde.

Das Spiel begann durchaus Schwung. Unter der Woche hatte Nürnberg noch acht und Mönchengladbach neun Profis für Länderspiele abgestellt. Doch müde wirkte keines der beiden Teams. Von Beginn an entwickelte sich vor 45.675 Zuschauern eine schnelle Partie mit Chancen auf beiden Seiten.

Zwar hatte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking vor seinem 75. Einsatz als Club-Coach angekündigt, die Borussia nicht nur ärgern, sondern schlagen zu wollen. Die erste Chance erarbeitete sich allerdings der Gladbacher Marco Reus, als er Raphael Schäfer mit einem halbhohen Schuss prüfte. Es folgten Torgelegenheiten im Minutentakt.

Hanke scheitert mit Distanzschuss

Erst vergab Timothy Chandler (5.), der nach einer Gesäßmuskelzerrung früher als erwartet zurück ins Team der Franken gerückt war. Dann prüfte Gladbachs Stürmer Mike Hanke den Nürnberger Schlussmann mit einem Distanzschuss. Nach zehn Minuten verlor das Spiel jedoch an Tempo, da beide Hintermannschaften früher störten.

Vor allem die Defensive der Gäste zeigte jetzt, warum sie in den acht vorangegangenen Partien kein Gegentor vor der Pause kassiert hatte. In der Offensive fand das viel gepriesene Trio Marco Reus, Juan Arango und Mike Hanke nur selten zum spielerischen Glanz, den sie noch vor dem Schlüsselbeinbruch von Patrick Herrmann als "magisches Viereck" verbreitet hatten.

Zwar kamen die Rheinländer immer wieder über die Flügel vors Tor. Dort mangelte es dann aber an Ideen, um die Nürnberger Abwehr in Bedrängnis zu bringen. So warteten beide Mannschaften auch nach 30 Minuten noch auf eine Ecke. Erst zehn Minuten später sorgte ein Solo von Alexander Esswein für den ersten Eckstoß des Spiels, doch der anschließende Kopfball von Dominic Maroh landete sicher in den Händen von Torwart Marc-Andre ter Stegen.

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So blieb es bis zum Pausenpfiff beim torlosen Unentschieden. Zumindest nach 45 Minuten sah es so aus, als könnte Nürnberg zum ersten Mal in dieser Saison gegen eines der vier Top-Teams punkten. Die 3.600 mitgereisten Borussen feierten ihr Team dennoch.

Schäfer hält gegen Arango nach der Pause

Gladbachs Trainer Lucien Favre schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel stand Arango allein vor Schäfer, scheiterte jedoch am 33 Jahre alten Keeper.

Auch Nürnberg kam gut vorbereitet aus der Pause, suchte die Zweikämpfe und ließ wenig Räume. Eine der wenigen gelungenen Offensivaktionen brachte Chandler nach Flanke von Esswein fast über die Linie, schoss aus kurzer Distanz aber Ter Stegen an.

Gladbach hatte im zweiten Abschnitt insgesamt mehr Spielanteile, gefährliche Torchancen erspielte sich der fünfmalige Deutsche Meister aber nicht mehr. Zwei Minuten vor dem Abpfiff war Bunjaku nach einer starken Einzelleistung von Esswein zur Stelle und traf zum schmeichelhaften Siegtreffer.

Nürnberg - Gladbach: Daten zum Spiel