Podolski: "Werde bis zum Ende alles geben"

SID
Im Spiel gegen Hoffenheim sicherte Lukas Podolski einmal mehr seinen Kölnern einen Punkt
© Getty

Zwei Sätze von Lukas Podolski ließen besonders aufhorchen. "Es sind noch zehn Spiele. Ich werde bis zum Ende alles geben", sagte Deutschlands Nationalstürmer. Das klingt nach Abschied. Die Aussage verhärtet die Spekulationen um einen Wechsel von Podolski nach der Saison zum FC Arsenal. Doch der Stürmerstar will seinen 1. FC Köln zumindest als Retter verlassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Beim 1:1 (0:1) bei 1899 Hoffenheim unterstrich Podolski mit seinem Tor in der 81. Minute seine immense Bedeutung für die angeschlagenen Rheinländer im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. 16 von 31 Kölner Treffern hat der 26-Jährige erzielt. Diesmal war er sogar mit dem Kopf erfolgreich. "Das ist ja nicht so außergewöhnlich, ich habe schon ein paar Mal mit dem Kopf getroffen", wiegelte Podolski ab.

"Der Druck macht mir nichts aus"

Vom Medientheater um seine Person gibt er sich völlig unbeeindruckt. "Ich kann gut damit umgehen. Der Druck macht mir nichts aus", erklärte Podolski, der konkreten Nachfragen nach seiner Zukunft aber erneut auswich. Als ein Journalist wissen wollte, ob er sich denn die Spiele des FC Arsenal im Fernsehen ansieht, entgegnete Podolski kühl: "Nächste Frage." Dann drehte er sich demonstrativ weg.

Dass er Köln nach der Saison wohl Richtung England zum FC Arsenal verlassen wird, scheint aber so gut wie sicher. Dass einige Fans Plakate mit der Aufschrift "Poldi, bitte geh nicht" in die Höhe hielten, wird daran wohl nichts ändern.

Ein Wechsel wäre für den Klub wie für Podolski selbst ja auch eine sogenannte Win-and-Win-Entscheidung. Die Kölner könnten noch eine saftige Ablöse einstreichen, Podolski würde in der kommenden Spielzeit in einer Spitzenmannschaft spielen.

Solbakken deutet Abschied an

Trainer Stale Solbakken hat sich offenbar schon mit dem Absprung seines Torjägers abgefunden. "Lukas hat alles für den FC gemacht. Das wird er auch in den letzten Spielen tun", sagte der Norweger - und schob erst mit Verspätung hinterher: "Ob er wechselt, oder nicht."

Sportdirektor Volker Finke antwortete auf Fragen zu Podolski vage: "Wir haben uns versprochen, nach außen nichts in Bezug auf Vertragsdetails zu kommunizieren. Man muss da ja kein Öl ins Feuer gießen."

Doch mit dem Herzen ist Podolski auf jeden Fall noch in Köln. Gegen Hoffenheim war er an allen gefährlichen Aktionen des FC beteiligt. Nach einer halben Stunde hatte er eine Chance von Odise Roshi vorbereitet, in der zweiten Halbzeit scheiterte er mit einem wuchtigen Linksschuss an Tom Starke, ehe er die Hoffenheimer Führung durch Marvin Compper (33.) neun Minuten vor Schluss ausglich.

"Wir haben Moral gezeigt und bewiesen, dass es bei uns stimmt", sagte Podolski. Grund zur Entwarnung gibt es aber noch lange nicht. Der Puffer zum Relegationsplatz beträgt nur drei Punkte, am Samstag empfangen die Kölner den direkten Rivalen Hertha BSC.

Komplimente von Sammer und Teamkollegen

Komplimente erhielt Podolski sowohl von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer als auch von seinen Mannschaftskollegen. "Es nötigt mir Respekt ab, dass er in so einer Phase etwas Zählbares schafft", sagte Sammer als Sky-Experte. Linksverteidiger Christian Eichner sagte über Podolski: "Der Punktgewinn ist sein Verdienst. Man kann vor dem Jungen nur den Hut ziehen, wie er mit der Situation umgeht."

Mittelfeldspieler Martin Lanig erzählte noch von einer Anekdote nach dem Spiel unter der Dusche. "Ich habe Lukas gesagt, dass ich hoffe, dass er nach seinem Tor und dem Punktgewinn jetzt in Köln bleibt", sagte Lanig. Auf die Frage, was Podolski darauf geantwortet habe, sagte Lanig: "Nichts."

Hoffenheim - Köln: Daten zum Spiel

Artikel und Videos zum Thema