Freiburg gewinnt mit purer Leidenschaft

SID
Der SC Freiburg verteidigt leidenschaftlich und holt sich den Dreier gegen Schalke 04
© Getty

Den Blick auf die Tabelle scheuten beide Trainer wie der Teufel das Weihwasser, doch die von Huub Stevens als "Momentaufnahme" bezeichnete Statistik sagt immerhin aus: Schalke 04 hängt nach der verdienten 1:2 (0:1)-Niederlage beim SC Freiburg auf Rang vier fest, während der bisherige Tabellenletzte den Anschluss an die Nichtabstiegsränge hergestellt hat.

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Sebastian Freis, der in der 18. Minute die Führung für die Badener erzielt hatte, sagte denn auch: "Man muss nur auf die Tabelle schauen. Es war nur ein kleiner Schritt nach vorne, aber wir haben uns nicht abhängen lassen."

SC-Trainer Christian Streich war froh, dass seine Mannschaft für den großen Aufwand endlich einmal reichlich belohnt wurde. "Wir hatten diesmal das Quäntchen Glück, das uns so oft fehlte." Auch beim berechtigten Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Marco Fritz in der 65. Minute.

Daniel Caligiuri verwandelte den von Kyriakos Papadopoulos an Jonathan Schmid verursachten Strafstoß zum 2:0. Der rustikale Grieche musste drei Minuten vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz. Der wenige Sekunden zuvor für Raul eingewechselte Finne Teemu Pukki konnte in der 73. Minute nur noch verkürzen.

Wie vor zwei Wochen beim torlosen Remis gegen Bayern München gaben die Freiburger ein starkes Lebenszeichen. Dagegen zeigten die Schalker bis auf die erste und die letzte Viertelstunde einen ziemlich blutleeren Auftritt. "Wir hatten einige Chancen, aber insgesamt war es zu wenig", räumte Stevens ein.

Heldt nimmt Spieler in die Pflicht

Manager Horst Heldt wählte deutlichere Worte: "Wir werden überprüfen, wer bereit ist, alles zu geben." Schließlich sei das Ziel weiterhin Platz drei und damit die direkte Qualifikation für die Champions League.

Der Freiburger Torschütze Sebastian Freis, der in der Winterpause vom 1. FC Köln gekommen war, sagte nach seinem Premierentor für den SC: "Ich bin froh, dass ich das Vertrauen des Trainers zurückgeben konnte."

Der Schalker Jermaine Jones erklärte: "Wir haben in der ersten Halbzeit genug Chancen gehabt", und fügte an: "Im Endeffekt darfst du hier nicht verlieren." Schalkes Torwart Timo Hildebrand sagte: "Wenn wir in Führung gegangen wären, sieht das Spiel anders aus. Wir haben alles gegeben."

Auch ohne ihre Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar und Jefferson Farfan suchten die Gäste von Beginn an den Weg in die Spitze. Schon nach vier Minuten hieß es Alarmstufe rot für Freiburg, als die Königsblauen durch Marica die Chance zur Führung hatten. Der Rumäne kam nach der Hereingabe von Obasi aber einen Schritt zu spät.

Führung bringt Sicherheit ins Spiel

Nach den ersten Aufregern kam der Tabellenletzte besser ins Spiel. In der 18. Minute jubelten die Freiburger Anhänger unter den 24.000 Zuschauern. Johannes Flum bediente im Strafraum Freis, der erst Papadopoulos enteilte, dann Torwart Timo Hildebrand und nervenstark zum 1:0 ins kurze Eck einschoss. Die Führung brachte noch mehr Sicherheit in die Aktionen der Badener.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Freiburger mehr vom Spiel. Allerdings bewiesen sie vor dem Tor wieder einmal ihre Abschlussschwäche. So Daniel Caligiuri in der 61. Minute, als er aussichtsreich vergab.

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Der Mittelfeldspieler zeichnete für weitere aufregende Aktionen verantwortlich. Erst sah er in der 63. Minute wegen einer vermeintlichen Schwalbe Gelb, dann verwandelte er zwei Minuten später den Strafstoß zum 2:0.

In der 72. Minute brachte Stevens für Raul den Finnen Teemu Pukki, der wenige Sekunden nach seiner Einwechslung zum 1:2 traf. Schalkes drängte danach weiter auf den Ausgleich, doch Lewis Holtby traf in der 84. Minute nur den Pfosten des Freiburger Tores.

Freiburg - Schalke: Daten zum Spiel

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