Bayer: Vier Tore - und trotzdem Pfiffe

SID
Bayer Leverkusen hat nach vier sieglosen Spielen wieder einmal gewonnen
© Getty

Trotz des höchsten Heimsieges der Saison kommt bei Bayer Leverkusen kaum Freude auf. 4:1 (1:0) gewann die Werkself am Samstag gegen Aufsteiger FC Augsburg, doch Mannschaft und Trainer ärgerten sich vor allem über die Unmutsbekundungen der Fans nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ja-Cheol Koo (50. Minute).

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"Es herrscht sehr viel Unruhe im Verein. Fans und Verein müssen schnellstmöglich eine Einheit werden, dann können wir auch wieder Fußballfeste feiern", kritisierte Andre Schürrle, der mit seinem Tor zum 4:1-Endstand (70.) immerhin seine Negativserie von 874 torlosen Minuten beendet hat. "Es war wieder an der Zeit. Ich bin sehr glücklich, dass es mal wieder geklappt hat."

Vor Schürrles Erfolgserlebnis hatten vor 23.368 Zuschauern in der BayArena Stefan Kießling mit seinen Saisontreffern Nummer fünf und sechs (25. Minute und 64.) sowie Gonzalo Castro (60.) den Grundstein für den Sieg gelegt.

Auch Castro hatte wenig Verständnis für Pfiffe und Schmährufe. "Die Stimmung ist nach dem 1:1 gekippt. Das können wir als Verein nicht nachvollziehen, wir haben unsere Antwort auf dem Platz gegeben", sagte er.

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Bayer-Fans sauer über Jagd auf Messis Trikot

Die Gründe für die Unruhe im Umfeld bei Bayer sind im Theater um Michael Ballack und in den Vorfällen beim Championms-League-Achtelfinale gegen den FC Barcelona (1:3) zu suchen. Gegen Barcelona hatte Leverkusen in der ersten Halbzeit Angsthasenfußball gespielt. Manuel Friedrich und Michal Kadlec hatten den Eindruck erweckt, als ginge es vor allem darum, wer mit Lionel Messi das Trikot tauschen darf. Bayer-Sportdirektor Rudi Völler will die Trikots deshalb nun für einen wohltätigen Zweck versteigern lassen.

Robin Dutt hat jedenfalls Verständnis für Missfallensbekundungen. "Die Ansprüche sind sehr hoch", sagte der Bayer-Trainer. "Wenn die Leute nicht zufrieden sind, müssen wir uns hinterfragen, was zu tun ist."

Fußballerisch blieb Bayer trotz des am Ende klaren Erfolges einmal mehr Vieles schuldig. Allzu oft agierten die Leverkusener gegen den Abstiegskandidaten ideenlos und im Spielaufbau viel zu umständlich. Nur selten wusste die Werkself ihre technische Überlegenheit auszuspielen. So kamen die Augsburger durchaus zu gefährlichen Situationen.

Leverkusens schnelle Entscheidung

Nach dem 1:0, das Kießling per Kopf gelang, erzielten die Gäste kurz nach Wiederanpfiff den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich.

Erst als sich die Gastgeber dann deutlich steigerten, konnten sie mit drei Toren innerhalb von zehn Minuten das Spiel für sich entscheiden, sodass das Ergebnis am Ende standesgemäß ausfiel.

So konnte Augsburgs Torhüter Simon Jentzsch schließlich nur bilanzieren: "Wir waren in den entscheidenden Szenen zu passiv. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Sonst wird es schwer mit dem Klassenerhalt."

Leverkusen - Augsburg: Daten zum Spiel

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