Köln überwindet sein Trauma

SID
Musste in seiner ersten Bundesliga-Partie frühzeitig unter die Dusche: Ariel Borysiuk (r.)
© Getty

Der 1. FC Köln hat sein Trauma überwunden und sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Auch ohne ihren verletzten Nationalspieler Lukas Podolski gewann die Mannschaft von Trainer Stale Solbakken in Überzahl 1:0 (0:0) beim direkten Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern, feierte damit den ersten Sieg in der Bundesliga gegen den Angstgegner seit 1989 sowie den ersten Erfolg im Jahr 2012.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Dagegen wird die Situation für die seit nunmehr zehn Partien sieglosen Pfälzer auf dem Relegationsrang immer bedrohlicher. "Es ist alles so eng da unten beisammen. Wir haben weiter alle Chancen und glauben fest an uns", sprach Lauterns Mittelfeldspieler Olcay Sahan sich und der Mannschaft nach dem Spiel Mut zu.

Wer ist dein MAN des Spieltags? Jetzt abstimmen!

Für die Kölner kamen derweil die drei Punkt zum richtigen Zeitpunkt. "Der Auswärtssieg schafft Selbstvertrauen. Nun wird es hoffentlich etwas ruhiger", sagte der Brasilianer Pedro Geromel.

Joker Roshi mit dem Treffer

"Joker" Odise Roshi hatte den entscheidenden Treffer erzielt. Der 20-Jährige markierte in der 72. Minute nach einer Ecke per Kopfball sein erstes Liga-Tor. Erst 99 Sekunden zuvor war der Albaner eingewechselt worden.

Dagegen erlebte Ariel Borysiuk bei Lautern ein völlig verpatztes Debüt. Der 20 Jahre alte polnische Nationalspieler, der kurz vor dem Ende der Transferperiode von Legia Warschau verpflichtet worden war, sah in der 40. Minute nach wiederholtem Foulspiel von Schiedsrichter Wolfgang Stark die Gelb-Rote Karte.

"Das war zu hart und unberechtigt", sagte Lauterns Idol Hans-Peter Briegel in der Halbzeitpause dem TV-Sender "Sky".

McKenna trifft den Pfosten

Die Kölner konnten aus der numerischen Überlegenheit aber kaum Kapital schlagen. Die beste Möglichkeit hatte Kölns Innenverteidiger Kevin McKenna in der 23. Minute. Der Kanadier traf in seinem 100. Bundesligaspiel mit einem Kopfball den Pfosten. Auf der Gegenseite parierte Torhüter Michael Rensing bei einem Kopfball von Itay Shechter (37.) stark.

Über weite Strecken offenbarten beide Mannschaften in einer mäßigen Begegnung vor 38.043 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion aber technische Schwächen. Die Gastgeber begannen aktiver, kamen durch einen Distanzschuss von Christian Tiffert (5.) sowie einer Volleyabnahme von Ollcay Sahan (10.) zu ersten Chancen, bauten im Anschluss jedoch ab und leisteten sich zu viele Fehlpässe.

Die erste Gelegenheit für die Kölner hatte Slawomir Peszko (13.), der den Ball frei vor Kaiserslauterns Schlussmann Kevin Trapp aber nicht unter Kontrolle brachte. Der Portugiese Sereno (26.) verfehlte nach einem Eckball von Christian Clemens mit einem beherzten Schuss das Tor.

Novakovic freut sich zu früh

Martin Lanig rückte nach dem 1:4 gegen Schalke 04 für den verletzten Podolski in die Startelf der Kölner, die zudem ohne den rot-gesperrten Miso Brecko auskommen mussten. Bei Kaiserslautern nahm Trainer Marco Kurz gegenüber dem 2:2 beim FC Augsburg gleich vier Änderungen vor.

Die Neuzugänge Borysiuk, Anthar Yahia und Nicolai Jörgensen sowie der zuletzt gesperrte Shechter bekamen das Vertrauen von Kurz in der Anfangsformation geschenkt. Nach dem Seitenwechsel konnten die Kölner kaum Druck aufbauen. Milivoje Novakovic (50.) schloss aus aussichtsreicher Distanz zu unkonzentriert ab.

Vier Minuten später erkannte Stark einen vermeintlichen Kopfballtreffer von Novakovic wegen einer Abseitsposition des Slowenen zu Recht nicht an. Dann kam Roshi.

Kaiserslautern - Köln: Daten zum Spiel

 

Artikel und Videos zum Thema