Talfahrt von Hertha BSC hält an

SID
Mladen Petric (2.v.r.) schoss ein zur 2:0-Pausenführung für den HSV
© Getty

Hertha BSC wartet unter Neu-Trainer Michael Skibbe weiter auf den ersten Sieg. Im ersten Heimspiel der Rückrunde verloren die Berliner gegen den Hamburger SV 1:2 (0:2) und sind nun seit acht Spielen ohne Sieg. Für Skibbe war es im zweiten Spiel die zweite Niederlage. Die Tore für die Hamburger erzielten Marcell Jansen (24.) und Mladen Petric (45.+1), für Hertha verkürzte Pierre-Michel Lasogga (81.).

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HSV-Trainer Thorsten Fink änderte sein Team nach dem bitteren 1:5 gegen Borussia Dortmund auf drei Positionen: David Jarolim spielte für den Ex-Berliner Gojko Kacar, Mladen Petric und Startelf-Debütant Jacopo Sala ersetzten Lam und Tesche.

DieÄnderungen zeigten Erfolg: Der HSV zog in der Tabelle an den Berlinern vorbei. Bei Hertha BSC durfte der ehemalige Hamburger Tunay Torun für den Brasilianer Ronny ran sowie Fabian Lustenberger für Peter Niemeyer auf der Sechserposition.

Hamburg zeigte vor 49.168 Zuschauern von Beginn an eine kompromisslose, zuweilen harte Herangehensweise. Erster wirklicher Aufreger der Partie: Roman Hubniks vermeintlicher Treffer nach einer Standardsituation wurde wegen Abseits von Referee Guido Winkmann - zurecht - nicht anerkannt.

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Janker mit Jochbeinbruch

Bitter für die Gastgeber dann, dass Innenverteidiger Christoph Janker bereits nach 20 Minuten mit einem Jochbeinbruch vom Feld musste, HSV-Torhüter Jaroslav Drobny hatte ihn bei einer Faustabwehr im Gesicht getroffen. Für Janker kam der erst diese Woche genesene Andre Mijatovic.

Der musste dann aber schon nach vier Minuten Einsatzzeit das 0:1 mit ansehen: Dennis Diekmeier versetzte auf der rechten Seite Levan Kobiashvili, spielte zurück in den Strafraum, von wo aus Jansen den Ball unter die Latte des Berliner Tores drückte.

Die Hertha-Defensive ließ den Gästen auch nach dem Rückstand zu viel Platz, die Hamburger hatten mit einem Konter über Rincon, Guerrero und Petric sowie mit einem Schuss aus der zweiten Reihe von Sala weitere Möglichkeiten.

Die Berliner zeigten sich weitgehend ideenlos und brachten in der ersten Halbzeit kaum mehr zustande als Toruns Distanzschuss (37.), mit dem Drobny keine Mühe hatte. Mijatovic sah zu allem Überfluss seine fünfte Gelbe Karte und wird gegen Hannover fehlen.

HSV beherrschte das Spiel

Die agileren und mutigeren Hamburger beherrschten das Spiel, die immer anspielbare hängende Spitze Petric belohnte sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Diekmeier flankte von rechts nach innen, wo der Kroate zur 2:0-Pausenführung einköpfte.

Hertha versuchte es nach dem Wechsel mit mehr Druck nach vorne. Jarolim klärte die bis dahin beste Chance der Berliner gerade noch vor Lustenberger (58.), Andreas Ottl zielte kurz darauf zu hoch. In der 68. forderten die Berliner Fans vergeblich Handelfmeter nach dem abgeblockten Schuss des eingewechselten Peter Niemeyer.

Doch der Anschlusstreffer wollte zunächst nicht fallen: Ein abgefälschter Schuss von Adrian Ramos ging in der 72. knapp am langen Pfosten vorbei. Erst Lasogga gelang neun Minuten vor dem Ende der ersehnte Treffer: Mit einem Kopfball nach Vorlage von Kobiashvili erzielte er seinen siebten Saisontreffer. In der 84. Minute verpasste erneut Lasogga nach schnellem Konter den Ausgleich.

"Der Unterschied war: Uns hat der letzte Killerinstinkt vor dem Tor gefehlt", sagte Fabian Lustenberger. "Wir müssen es mal schaffen, 90 Minuten mit Konstanz zu spielen." Sein Trainer Michael Skibbe war "sehr enttäuscht" von seinem Team: "Die erste Halbzeit war ein Beispiel dafür, wie man es in der Bundesliga nicht machen darf. Ich erwarte eine deutliche Reaktion", sagte der Coach: "So verdient, wie die Pausenführung der Hamburger war, so unglücklich war unsere Niederlage am Schluss, weil wir gegen Ende bei jedem Angriff zum Abschluss gekommen sind. Wir haben in der ersten Hälfte die Punkte verschenkt."

Hertha - Hamburg: Daten zum Spiel

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