Bayer Leverkusen rettet Sieg gegen Mainz 05

Von Andreas Lehner / Matthias Tröndle
Die Leverkusener feiern Danny da Costa, der das 1:0 gegen Mainz mustergültig vorbereitete
© Getty

Bayer Leverkusen hat zum Auftakt der Rückrunde einen knappen Sieg gefeiert. Gegen Mainz 05 gewann das Team von Trainer Robin Dutt mit 3:2 (2:0).

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Vor 24.365 Zuschauern sah es in der ersten Halbzeit nach einer klaren Sache aus. Bayer war durch ein Eigentor von Zdenek Pospech (11.) und einen Kopfballtreffer von Manuel Friedrich (35.) in Führung gegangen.

Mainz glich nach dem Seitenwechsel aber durch Treffer von Eugen Polanski (50.) und Marco Caligiuri (53.) innerhalb von drei Minuten aus. Lars Bender sorgte schließlich für den Bayer-Sieg (70.).

Mainz wurde in der Schlussminute nach einem Foul an Kadlec an Szalai ein Elfmeter verweigert.

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Die Reaktionen:

Robin Dutt (Trainer Leverkusen): "Wie zart das Pflänzchen unseres Selbstvertrauens ist, hat man in der zweiten Halbzeit gesehen, als wir innerhalb von acht Minuten zwei Tore kassiert haben. Ich bin sehr erleichert darüber, dass die Mannschaft dann noch einmal zurückgeschlagen hat."

Thomas Tuchel (Trainer Mainz): "So wie wir in der ersten Halbzeit Fußball gespielt haben, ist in der Bundesliga vor allem auswärts nichts zu holen. Das war sehr ernüchternd und hat mit dem Fußball, für den Mainz 05 normalerweise steht, nichts zu tun."

Adam Szalai (Mainz) zur Strafraum-Szene in der 90. Minute: "Das war ein klares Foul und ein klarer Elfmeter."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bayer im 4-2-3-1. Da die Außenspieler Renato Augusto, Barnetta und Sam fehlen, beginnt Castro auf dem rechten Flügel. Der 18-jährige Da Costa spielt Rechtsverteidiger. Im Sturm bekommt Derdiyok den Vorzug vor Kießling.

Thomas Tuchel muss auf sieben Spieler verzichten und schickt sein Team im 4-1-4-1 auf den Platz - im Sturmzenturm beginnt Bundesliga-Debütant Yilmaz.

9.: Castro spielt auf rechts Doppelpass mit Bender. Flacher Ball zur Mitte, aber Ballack rutscht der Ball über den linken Fuß.

11., 1:0, Pospech (ET): Derdiyok leitet einen Schwaab-Pass weiter auf Da Costa. Dessen scharfe Hereingabe von rechts grätscht Pospech vor Ballack ins eigene Tor.

35., 2:0, Friedrich: Ecke durch Castro von links. Wetklo zögert, Fathi lässt Friedrich fünf Meter vor dem Tor einfach köpfen und schon schlägt's ein.

45.: Konter der Mainzer über Baumgartlinger und Pospech. Der Tscheche spielt den Ball in den Rücken der Abwehr, Yilmaz geht in den Ball, nimmt in gut mit und zieht aus zehn Metern von halbrechts ab: Außenpfosten!

46.: Doppelwechsel bei Mainz: Caligiuri und Szalai kommen für Ujah und Yilmaz.

50., 2:1, Polanski: Nach einer Freistoßflanke pariert Leno Choupo Moutings Kopfball überragend. Den Abpraller drückt Polanski über die Linie.

53., 2:2, Caligiuri: Pospech bedient Caligiuri im Strafraum. Der nimmt den Ball mit der Brust runter und hebt den Ball gefühlvoll über Leno.

70., 3:2, Bender: Kadlec mit der Ecke von rechts. Bender kommt am ersten Pfosten angerauscht und trifft per Kopf ins kurze Eck.

90.: Szalai erkämpft sich den Ball im Strafraum gegen Toprak. Kadlec geht den Mainzer ungeschickt an, der fällt, aber Weiner lässt weiterspielen.

90.: Caligiuri tankt sich den rechten Flügel entlang und flankt auf den zweiten Pfosten! Choupo-Moting trifft aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten!

Fazit: Beiden Teams gehörte eine Halbzeit, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Insofern ein glücklicher Sieg für Bayer.

Der Star des Spiels: Gonzalo Castro. Bayers Allzweckwaffe wurde diesmal als Rechtsaußen aufgeboten. Castro interpretierte seine Rolle sehr offen, trieb sich überall auf dem Feld herum und wurde so zu Leverkusens treibender Offensivkraft. Bereitete das 2:0 vor und holte die Ecke vor dem 3:2 heraus.

Der Flop des Spiels: Anthony Ujah. War auf dem rechten Flügel eine Fehlbesetzung. Hatte in der ersten Hälfte nur acht Ballkontakte und gewann nur einen seiner acht Zweikämpfe. Musste in der Halbzeit raus.

Der Schiedsrichter: Michael Weiner hielt sich erfreulich stark im Hintergrund und hatte mit der fairen Partie lange keine Probleme. In der Schlussminute hätte Mainz aber einen Strafstoß verdient gehabt.

Analyse: Bayer übernahm von Beginn an die Initiative und erarbeitete sich so eine schnelle, verdiente Führung. Vor allem über rechts mit Da Costa und Castro wurde Bayer immer wieder gefährlich, wobei das gesamte Mittelfeldspiel der Leverkusener sehr variabel angelegt war und Schürrle und Castro nicht an den Seitenlinien klebten.

Mainz erwachte erst nach 20 Minuten aus seiner Lethargie und gestaltete das Spiel zumindest offen. Allerdings war wenig von der gewohnten Aggressivität und vom schnellen Umschaltspiel zu sehen. Die Schläfrigkeit bei einer Standardsituation brachte die Mainzer weiter ins Hintertreffen.

Tuchel reagierte zur Pause und stellte mit seinen Wechseln auf 4-4-2 mit Raute um. Auf einmal hatte Mainz deutlich mehr Zugriff im Mittelfeld und mit Szalai und Choupo-Moting Druck im Sturmzentrum, dahinter verteilte Soto die Bälle. Das Resultat waren zwei schnelle Tore und eine deutliche Mainzer Überlegenheit.

Dutt reagierte mit der Auswechslung von Ballack und stellte seinerseits auf Raute um. Die Folge war ein offener Schlagabtausch, den Leverkusen durch eine erneute Standardsituation für sich entschied.

Leverkusen - Mainz: Daten zum Spiel