Kaiserslauterns Sturmmisere hält an

SID
Sebastian Prödl musste in der 29. Minute ausgwechselt werden
© Getty

Am Ende konnten beide Seiten dem Ergebnis etwas Positives abgewinnen. Beim 1. FC Kaiserslautern sprach Trainer Marco Kurz von einem "hochwertigen 0:0". Bei Werder Bremen erteilte Coach Thomas Schaaf seiner Mannschaft immerhin die Schulnote "gut" für ihren Arbeitseinsatz und die Umsetzung der Lernziele aus der Vorbereitung. Richtige Freude kam dennoch nicht auf. Denn bei Lauteren hielt die Sturmmisere trotz hochkarätiger Chancen an. Und bei Werder vergrößerte sich das Lazarett nach der schweren Verletzung von Sebastian Prödl.

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Die Verletzung von Prödl sorgte für den größten Aufreger in einer zeitweise rasanten Partie zwischen den abstiegsbedrohten Pfälzern und den Hanseaten, die um die Qualifikation für die Europa League kämpfen. In der 23. Minute war der Österreicher nahe des Lauterer Fünf-Meter-Raums zum Kopfball hochgestiegen - im selben Moment als Dorche Kouemaha mit einer artistischen Einlage versuchte, per Fuß zu klären.

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Dabei traf der Angreifer aus Kamerun Prödl im Gesicht, brach ihm Nasenbein und Oberkiefer. Zudem erlitt der 24-Jährige eine Gehirnerschütterung und musste über Nacht im Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern bleiben.

Allofs will nachbessern

Schiedsrichter Robert Hartmann ließ die Aktion jedoch ungeahndet - zum Entsetzen der Bremer. "Ich habe mit ihm über die Szene gesprochen, und er sagte, dass er aus seiner Perspektive nichts gesehen habe. Da hat ihm vielleicht auch die Unterstützung von der Linie gefehlt", sagte Werder-Kapitän Clemens Fritz mit einem gewissen Maß an Verständnis. Ganz anders bewerteten Trainer und Manager dagegen die Aktion. "Es fällt mir schwer zu verstehen, wie man so etwas nicht sehen kann", kritisierte Schaaf, und Klaus Allofs pflichtete bei: "Das darf nicht passieren."

Da das Werder-Lazarett ohnehin schon gut gefüllt ist - in Kaiserslautern fehlten etwa neben den Verteidigern Naldo, Andreas Wolf und Sebastian Boenisch auch Marko Marin und Tim Borowski - kündigte Allofs an, sich bis Transferschluss am 31. Januar um eine Verstärkung zu bemühen. Die soll voraussichtlich aus dem Ausland kommen.

Zufrieden regisitrierten die Bremer ihren leichten Aufwärtstrend bei Auswärtsspielen. Nach der mäßigen Rückrundenvorbereitung und den zuletzt schwachen Auftritten in der Fremde blieb Werder immerhin zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr auswärts ohne Gegentor. Mit etwas Glück wäre sogar der Sieg möglich gewesen, wenn Markus Rosenberg oder Claudio Pizarro ihre guten Chancen genutzt hätten.

Neuzugang Swierczok mit guten Szenen

Die besseren Möglichkeiten vor dem Tor hatte allerdings Kaiserslautern. So standen unter anderem ein Pfostentreffer von Florian Dick und ein Lattenschuss von Pierre De Wit für die Pfälzer zu Buche, dazu mehrere gute Chancen durch Kouemaha.

Für Belebung sorgte bei seinem Bundesliga-Debüt zudem der 19 Jahre alte Jakub Swierczok. Der Neuzugang aus der zweiten polnischen Liga wäre beinahe zum Matchwinner geworden, doch sein Schuss in der Nachspielzeit strich nur um Zentimeter am Tor von Tim Wiese vorbei.

Am Ende stand bei Lautern vorne mal wieder die Null - und das Team bleibt mit nur 13 Treffern in 18 Spielen das sturmschwächste der Liga.

Im Tabellenkeller ist es eng

"Wir waren eindeutig das aktivere Team. Ich habe ein richtig tolles Spiel von meiner Mannschaft gesehen", freute sich Kurz zwar.

Auf die Frage, ob es sich denn um einen Punktgewinn oder zwei verlorene Punkte handele, antwortete er jedoch ausweichend: "Nicht zwei verlorene Punkte".

Einen Schritt aus der Abstiegszone hat Lautern auf jeden Fall verpasst - zumal das bisherige Schlusslicht SC Freiburg mit 1:0 gegen den FC Augsburg gewann und nur noch einen Punkt hinter dem FCK liegt.

Am kommenden Wochenende muss Lautern beim neuen Tabellenletzten Augsburg antreten. Sollte die Schützlinge von Trainer Kurz dort wieder nicht treffen, droht das Abrutschen vom Relegationsplatz auf einen Abstiegsrang.

Kaiserslautern - Bremen: Daten zum Spiel

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