Schalke plant in Ruhe den "Poldi-Coup"

SID
Den Kampf zwischen Hertha BSC und Schalke 04 entschieden die Gäste für sich
© Getty

Schalke 04 festigte mit dem 2:1-Sieg in Berlin seinen Platz in der Spitzengruppe der Bundesliga. Vorschnelle Träume von großen Taten wie in früheren Zeiten sind jedoch tabu. Dafür wird allerdings an der Verpflichtung von Lukas Podolski gebastelt.

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Sportlich läuft es bei Schalke 04 zurzeit wie geschmiert, und in der königsblauen Zukunft spielt der Name Lukas Podolski eine zentrale Rolle.

"Ich denke, dass es keine Schande ist, sich als zweitgrößter Verein mit einem deutschen Nationalspieler zu beschäftigen", sagte Sportdirektor Horst Heldt, nachdem die Knappen bei Aufsteiger Hertha BSC einen 2:1 (2:1)-Erfolg gefeiert hatten und zumindest für knapp 48 Stunden mit Rekordmeister Bayern München gleichzogen.

Noch befindet sich S04 allerdings in der Findungsphase, um den möglichen 15-Millionen-Euro-Deal Podolski in die Tat umzusetzen. Gespräche habe es bislang weder mit Köln noch mit dem 95-maligen Nationalspieler des 1. FC Köln gegeben.

Huntelaar und Pukki in Form

Man wisse nicht, ob ein Transfer für Schalke und den Spieler letztendlich interessant sei, so Heldt. Zurzeit sei alles "aufgeregt, was nicht aufgeregt sein muss". Der FC-Star besitzt noch einen Vertrag bis 2013 in Köln.

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Klaas-Jan Huntelaar (20.) und Teemu Pukki (44.), die mit ihren Toren den Erfolg im Olympiastadion unter Dach und Fach brachten, machten mit ihren guten Leistungen deutlich, dass für sie in der Offensive nicht unbedingt ein Ersatz notwendig ist.

Beide äußerten sich jedoch positiv über Podolski: "Er ist ein guter Spieler." Mehr sagten sie nicht. Superstar Raul indes, für den Podolski am ehesten als Ersatz angedacht ist, reichte mit seiner Leistung nicht an seine Offensivkollegen heran.

S04-Coach Huub Stevens wollte die Personalie nicht kommentieren. "Ich weiß nicht, dass er bei Schalke auf der Liste steht", sagte der 58-Jährige polternd. Überhaupt gab sich der Coach an alter Wirkungsstätte äußerst lebendig und nicht so floskelhaft wie zu seiner Zeit als Hertha-Trainer (2002/2003).

Stevens tritt auf Euphoriebremse

Gefragt, ob er am Mittwoch im bedeutungslosen Europa-League-Spiel gegen Haifa eine B-Elf auflaufen lassen werde, rief er dem Journalisten zu: "Wie würden Sie denn entscheiden?" Am Ende ließ er durchblicken, dass einige Spieler geschont werden.

Stevens trat ansonsten kräftig auf die Euphoriebremse. "Wir werden am Ende der Saison ganz sicher nicht da oben stehen. Dafür fehlt uns die Qualität", sagte der "Knurrer aus Kerkrade", auch wenn er schmunzelnd anfügte: "Wenn die Jungens doch dahin stürmen, werde ich sie nicht aufhalten."

Heldt wies auf die spielerischen Mängel hin, die sich erneut offenbarten. "Man hat heute gesehen, dass wir über die ganze Zeit alles geben müssen, um am Ende etwas Zählbares mitzunehmen." Heldt sah es ähnlich wie der Cheftrainer: "Wir sind auf einem guten Weg, aber es ist noch ein langer Weg."

Pfiffe für die Hertha

Ein wenig mutiger äußerten sich indes die Spieler nach dem vierten Saisonauswärtssieg. "Wir sind oben dabei. Da wollen wir bleiben", sagte Tor-Garant Huntelaar. Der "Maskenmann" hatte mit seinem 14. Saisontreffer die Schalker Führung erzielt und gehörte zu den agilsten Schalkern.

Bei der Hertha war die Stimmung indes äußerst getrübt. Trainer Markus Babbel musste sich erstmals Pfiffe gefallen lassen. Einige Fans nahmen ihm die Hängepartie bei den Vertragsverhandlungen krumm, viele rechnen mit seinem Abschied. "Dazu äußere ich mich nicht. Mit dem Druck kann ich umgehen. Schließlich war ich 16 Jahre bei Bayern München", sagte Babbel.

Michael Preetz fand das Spiel der Berliner gar nicht so schlecht. "Wir hätten einen Punkt verdient", sagte der Manager, der in der Trainerfrage nach weiteren Niederlagen vor Weihnachten gegen Hoffenheim und im Pokal gegen Kaiserslautern früher als erwartet zum Handeln gezwungen werden könnte.

Hertha - Schalke: Daten zum Spiel

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