Jürgen Klopp: "Jungs sind keine Maschinen"

SID
Dortmunds Spieler waren nach dem unnötigen Unentschieden gegen Lautern bedient
© Getty

Fünf Ausfälle, dreimal Aluminium und ein Traumtor des Gegners: Für den deutschen Meister Borussia Dortmund gab es fünf Tage nach dem frustrierenden Aus auf der europäischen Fußball-Bühne mit dem 1:1 (1:0) gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern nun auch in der Bundesliga einen empfindlichen Dämpfer.

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Angesichts der angespannten personellen Lage durch den körperlichen Raubbau in drei Wettbewerben wollte sich Meistercoach Jürgen Klopp nach dem letzten Heimspiel 2011 nicht ein unglaubliches Jahr kaputt machen lassen. "Unsere Jungs sind keine Maschinen, die man anknipsen kann nach dem Motto: Lautern knipsen wir mal ebenso weg", sagte der 44-Jährige.

Ihm zur Seite sprang Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der traditionell nach dem letzten Auftritt des Teams im heimischen Fußball-Tempel beste Wünsche an alle Beteiligten ausrichtete.

"Uns wird das nicht umwerfen, wir machen so weiter. Es war ein extrem intensives, aber auch ein extrem schönes Jahr", sagte Watzke vor allem zum Titelsturm im Sommer. Die Borussia ist sieben Monate nach der Meisterfeier nunmehr seit zehn Spielen ungeschlagen und holte 24 von 30 möglichen Punkten.

Damit arbeitete man sich auf den zweiten Platz der Bundesliga vor. Siege gegen Erzrivale Schalke 04 und bei Bayern München führten dazu, dass man auch trotz des Unentschiedens in der Titelfrage wohl ein Wörtchen mitreden wird.

Sahans erstes Bundesligator

Die Ausfälle gaben wohl den Ausschlag gegen Lautern. Mario Götze quält sich seit einiger Zeit mit Adduktorenproblemen rum und blieb vor 80.720 Zuschauern im ausverkauften Haus zunächst draußen.

Torjäger Lucas Barrios fiel kurzfristig wegen Grippe aus, schwere Gesichtsverletzungen erlitten Kapitän Sebastian Kehl, Neven Subotic und Sven Bender, Moritz Leitner fehlte mit Rippenbruch. Das forderte seinen Tribut.

"Das war zu viel, um das leicht aussehen zu lassen. Hätten wir 1:0 gewonnen, wäre ich sehr stolz gewesen. So bin ich nicht ganz so stolz", sagte Klopp.

Dreifaches Alu-Pech

Der Meister tat sich angesichts der Ausfälle schwer. Nur das Tor von Shinji Kagawa (27. Minute) stach heraus. Dann kam Pech dazu, Torjäger Robert Lewandowski, Mats Hummels und der spät eingewechselte Götze trafen nur Aluminium.

Und dann kassierte der BVB durch das Traumtor von Olcay Sahan den Ausgleich (60.) - gegen die Mannschaft mit dem schwächsten Angriff der Liga.

"Es hat zwölf Spiele gedauert, bis ich treffe. In der zweiten Liga habe ich nur aus fünf Metern getroffen. Es ist natürlich ein Traum, beim Meister ein solches Ding zu machen", sagte der Neuzugang aus Duisburg zu seinem Volleyschuss ins lange Eck.

Kurz stolz auf sein Team

Ausreden suchten die Dortmunder Spieler nicht. "Wenn man auf fünf Positionen wechseln muss, geht natürlich der Spielfluss verloren. Aber wir können auch mit so einer Mannschaft besser spielen. Wir waren nicht so gut wie in den vergangenen Spielen. Das ärgert uns", sagte Patrick Owomoyela.

Aber: "Wir waren nach dem Tor nicht konsequent genug. Wir müssen das fressen und mit dem Punkt leben."

Am kommenden Wochenende geht es für den BVB zum Tabellenletzten SC Freiburg, dann folgt der Abschluss mit dem DFB-Pokal-Achtelfinale am 20. Dezember beim Zweitliga-Herbstmeister Fortuna Düsseldorf.

Der FCK kann nun mit Mut in das Restprogramm stehen, dem Heimspiel gegen Hannover 96 folgt die Pokalreise zu Hertha BSC Berlin.

"Wir sind belohnt worden mit einem Traumtor. Wenn wir Tore schießen, dann solche. Wir haben uns so einen Moment auch mal verdient", sagte Lauterns Trainer Marco Kurz. Obwohl die Pfälzer nun seit sechs Spielen auf einen Sieg warten, kletterten sie vom Relegationsplatz auf Rang 15.

Dortmund - Kaiserslautern: Daten zum Spiel

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