Schwache Fohlen verpassen Tabellenführung

Von Thomas Gaber / Sebastian Schramm
Borussia Mönchengladbach verlor zum vierten Mal in dieser Saison mit 0:1
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat die Chance verpasst, zumindest bis Sonntagabend die Tabellenführung der Bundesliga zu übernehmen. Beim FC Augsburg verloren die Fohlen mit 0:1 (0:0) und sind nur noch Vierter. Jan-Ingwer Callsen-Bracker erzielte das Siegtor in der 50. Minute.

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Während Gladbach erstmals seit dem 22. Oktober (0:1 in Hoffenheim) wieder verlor, feiert Augsburg den zweiten Heimsieg in Folge und gibt die Rote Laterne an den SC Freiburg ab.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Startelf des FCA stellt sich bei acht Verletzten von selbst auf. Coach Luhukay verzichtet dennoch auf Brinkmann, bringt aber mit Oehrl einen zweiten Stürmer.

Mönchengladbach muss neben Reus (Zehenbruch) auch auf Nordveit (Prellung am Sprunggelenk) verzichten. Marx ersetzt Nordveit, für Reus stürmt wie gegen den BVB Bobadilla.

3.: Bobadilla 20 Meter vor dem FCA-Tor. Haken gegen zwei Augsburger und anschließende Fackel mit rechts - knapp am linken Giebel vorbei.

21.: Bobadilla setzt sich klasse auf links durch und zieht nach innen. Pass zu Hanke, der am 16er steht und sofort abzieht. Drei Meter drüber.

30.: Ecke Werner von links, Oehrl steigt am Elferpunkt am höchsten und köpft haarscharf drüber.

31.: Ter Stegen spielt kurz ab auf Jantschke. Der spielt zurück, ter Stegen springt der Ball an die linke Wade und von dort Werner vor die Füße. Der stoppt den Ball sieben Meter vor dem leeren Tor, anstatt in einfach reinzuschießen. Ter Stegen kann klären.

39.: Alberner Ballverlust Arango. Augsburg kontert über Hosogai und Werner. Der wackelt Jantschke aus und schießt vom linken 16er-Eck. Kein Problem für ter Stegen.

51., 1:0, Callsen-Bracker: Dante legt Mölders kurz vorm 16er. 18 Meter, zentrale Position. Callsen-Bracker lädt ab, Bobadilla hält die Fußspitze rein und lenkt den Ball unhaltbar für ter Stegen ab. Der Keeper wird auf dem falschen Fuß erwischt.

58.: Konter Gladbach, vier gegen vier. Bobadilla hat drei Anspielstationen, macht's aber selbst. Der Schuss aus 16 Metern fliegt weit drüber.

73.: Leckie wird steil in den 16er geschickt, Sankoh kommt nicht hinterher. Leckie schießt von rechts aufs kurze Eck, Amsif holt die Kugel mit einem starken Reflex raus.

Fazit: Verdienter Sieg für leidenschaftliche Augsburger gegen müde Gladbacher, die nicht annähernd die Leistung der letzten Wochen erreichten.

Der Star des Spiels: Gibril Sankoh. Der Augsburger Innenverteidiger gewann starke 80 Prozent seiner Zweikämpfe und erreichte bei 21 Kurzpässen eine Erfolgsquote von 100 Prozent.

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Der Flop des Spiels: Juan Arango. Der Venezolaner schlich weitgehend lustlos über den Platz, gewann nur 36 Prozent seiner Zweikämpfe und spielte alleine in Hälfte eins neun Fehlpässe. Bezeichnend: Nach einem leichten Ballverlust in der Augsburger Hälfte blieb er stehen; daraus entwickelte sich eine gute Augsburger Chance. Ebenfalls schwach: Daems und Dante.

Der Schiedsrichter: Markus Schmidt. Angenehm unauffällige Spielleitung mit Übersicht in den kniffligen Szenen. Schmidt ließ nach einem Zweikampf zwischen Daems und Verhaegh im Strafraum zurecht weiterlaufen und verzichtete bei de Camargos Armeinsatz gegen Hosogai auf die Rote Karte.

Analyse: Acht Minuten Gladbach-Power zu Beginn. Augsburg war unsortiert, der fleißige Bobadilla erarbeitete sich zwei Chancen. Doch der FCA hielt gut mit und nutzte die Passivität der Gäste. Augsburg war in den Zweikämpfen präsenter und baute über die Flügel einige brauchbare Angriffe auf.

Gladbach war dagegen nicht wiederzuerkennen. Auf der linken Seite überboten sich Daems und Arango gegenseitig mit Fehlpässen und nach dem Ballverlust klappte die Rückwärtsbewegung nicht. Augsburg fehlten aber die spielerischen Mittel, um nachhaltig Torgefahr auszustrahlen. Zum zehnten Mal in Folge schoss der FCA in der ersten Halbzeit kein Tor.

Das fiel dafür kurz nach der Pause. Die Gladbacher sahen auch nach dem Rückstand keine Veranlassung, ihre behäbige Spielweise zu ändern. Arango und Hermann blieben auf den Flügeln komplett wirkungslos. Erst durch die Einwechslung von Leckie entwickelten die Gäste so etwas wie Torgefahr.

Augsburg machte fehlende Qualität mit enormem Einsatz und Laufbereitschaft wett. Der Plan von Luhukay, mit Oehrl eine zweite Spitze neben Mölders zu bringen, ging auf. Die beiden wuchtigen Angreifer behaupteten viele Bälle und bestritten zusammen 81 Zweikämpfe.

Augsburg - Gladbach: Daten zum Spiel