Ein historischer Sieg für Augsburg

SID
Der erste Heimsieg in der Bundesligageschichte für Augsburg
© Getty

Der FC Augsburg hat mit dem historischen ersten Heimsieg der Bundesliga-Geschichte Anschluss an die Nichtabstiegsplätze gehalten. Das 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg war sogar mehr als nur ein Hoffnungsschimmer.

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Nach dem historischen Sieg feierten die Fans des FC Augsburg ihre Mannschaft minutenlang, Trainer Jos Luhukay war fast gerührt vor Freude, und Manager Andreas Rettig herzte jeden Spieler beim Gang in die Kabine. Das 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg war nicht nur der erste Heimsieg für den Neuling, es war ein Nachweis der Bundesliga-Tauglichkeit. "Wir nehmen hier mehr als die drei Punkte mit. Das war ganz wichtig für den Kopf", sagte Rettig.

Mehr als ein Hoffnungsschimmer

Zwar bleibt der FCA zunächst weiterhin am Ende der Tabelle, doch daran störte sich niemand. Die Schwaben haben all die Kritiker erst einmal widerlegt, die ihnen keine Chance auf den Klassenerhalt einräumten.

Es ist mehr als ein Hoffnungsschimmer gewesen, mehr als nur ein Mutmacher. "Die Mannschaft hat so viele Rückschläge gehabt, sich aber nicht fallen lassen", sagte Luhukay, der zudem den Zuschauern eine großen Anteil zuschrieb: "Sie haben die Mannschaft fast nicht mehr vom Platz gelassen. Der Zusammenhalt macht uns stark, die Atmosphäre stimuliert".

Auch die Spieler, denen die Erleichterung im Gesicht abzulesen war, gaben den Dank zurück. "Das Stadion springt bei jeder Szene, bei jedem Ballgewinn auf. Das ist toll", sagte Stürmer Sascha Mölders, dessen Torflaute nun zwar schon 1161 Minuten andauert, der aber dennoch mit Einsatzwillen und einer Torvorlage überzeugte.

Mit Bereitschaft und Kampf

"Uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen, wir haben es uns redlich verdient", sagte Verteidiger Dominik Reinhardt. "Es war eminent wichtig, dass wir den Anschluss gehalten haben", ergänzte Mölders.

Überhaupt waren Bereitschaft und Kampf wieder die stärksten Trümpfe der Augsburger - und letztlich auch die entscheidenden. Denn gerade in der Phase als Wolfsburg druckvoller wurde, gelang der engagierten Luhukay-Elf der wichtige Führungstreffer von Daniel Brinkmann (65.). In der Nachspielzeit wischte Edmond Kapllani die letzten Zweifel am Sieg beiseite (90.+4).

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Ihre augenscheinlichsten Tugenden hatte der FCA schon in den Vorwochen nachgewiesen. Für Manager Rettig kann das der Schlüssel zum Klassenerhalt werden. "Mit welcher Geschlossenheit hier aufgetreten wird, ist erstklassig. Auch wenn sich das noch nicht in Punkten ausdrückt", sagte er.

Eine Geschlossenheit, die trotz einiger Misstöne zwischen Präsident Walther Seinsch und Rettig ausdrücklich auch für die Führungsetage gilt. "Die Unruhe war etwas unglücklich, aber ich weiß, dass es keine zwischenmenschlichen Probleme gibt", sagte Luhukay.

Auch Rettig betonte noch einmal sein "Höchstmaß an Jobzufriedenheit". Aber erst im Januar wird sich klären, ob der Manager auch in der neuen Saison in Augsburg bleibt. Rettig: "Nach sechs Jahren ist es mir gestattet, diese Zeit zu nehmen."

Magath: Spieler bringen nicht den nötigen Einsatz

Beim VfL Wolfsburg könnten dagegen zwischenmenschliche Differenzen drohen, denn Felix Magath bemängelte klar und deutlich die Einstellung einiger Akteure.

"Für mich war zu sehen, dass wir nicht genügend Spieler haben, die den nötigen Einsatz bringen", sagte der Coach. Die Wölfe haben sich selbst wieder in Bedrängnis gebracht durch eine insgesamt viel zu pomadige Vorstellung. Nur wenige Punkte trennen den VfL von den Abstiegsrängen.

Seine Elf habe nicht die richtigen Mittel gewählt, um dem Sieg gegen Hannover ein weiteres Erfolgserlebnis folgen zu lassen, fügte Magath an. "Wenn man gegen eine Mannschaft spielt, die im Keller steht, muss man kämpfen. Wir haben zu sehr versucht, mit spielerischen Mittel zum Erfolg zu kommen", sagte er.

Womöglich fehlen aber auch Automatismen. Der 17 Jahre alte Maximilian Arnold war bereits der 29. Spieler, den Magath in dieser Saison einsetzte.

Augsburg - Wolfsburg: Daten zum Spiel

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