Hannover schickt Werder in die Krise

SID
Der Anfang vom Werder-Ende: Clemens Fritz (Nummer 8) bugsiert den Ball ins eigene Netz
© Getty

Werder Bremen läuft in der Bundesliga weiter den eigenen Ansprüchen hinterher. Der Champions-League-Teilnehmer verlor bei Hannover 96 mit 1:4 (1:1) und steht nach nun vier Pflichtspielen ohne Sieg vor dem brisanten Nordderby am kommenden Samstag gegen den Hamburger SV stark unter Druck.

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Die Hannoveraner blieben hingegen auch im dritten Heimspiel ungeschlagen und untermauerten durch den Erfolg in der 100. Bundesliga-Partie von Trainer Mirko Slomka ihren starken Saisonstart.

Die Gastgeber gingen dank unfreiwilliger Mithilfe des Gegners früh Führung. Von 96-Stürmer Didier Ya Konan stark bedrängt, bugsierte Bremens Außenverteidiger Clemens Fritz den Ball an seinem Torhüter Tim Wiese vorbei ins eigene Netz (11.).

Schaaf: "Überhaupt nicht zufrieden"

Torsten Frings glich für Werder per Foulelfmeter aus (36.). Zuvor hatte Hannovers Innenverteidiger Emanuel Pogatetz den bei einer Freistoßhereingabe heranstürmenden Sebastian Prödl zu Fall gebracht.

Nach dem Seitenwechsel besorgten Ya Konan (53.), der Ex-Bremer Christian Schulz (79.) und Mohammed Abdellaoue (90.+2) die weiteren Treffer für die Gastgeber.

"Mit der Leistung bin ich überhaupt nicht zufrieden", meinte Werder-Coach Thomas Schaaf: "Es reicht nicht aus, wenn man all die Dinge, die unser Spiel auszeichnen, nur kurzfristig aufflackern lässt. Momentan ist es zu einfach, gegen uns Tore zu schießen. Jetzt sind alle gefordert."

Silvestre erneut schwach

Die Niedersachsen drückten vor 43.127 Zuschauern in ihrer heimischen Arena von Beginn an aufs Tempo. Dabei profitierte Hannover immer wieder von Fehlern in der verunsichert wirkenden Bremer Hintermannschaft.

So erwies sich besonders Zugang Mikael Silvestre auf der linken defensiven Außenbahn wiederholt als Schwachpunkt. Zählbares sprang für die Gastgeber vorerst aber nicht heraus.

Werders Gegenwehr hielt sich zunächst in Grenzen. Dabei hatte Trainer Thomas Schaaf seine Startformation nach der desolaten Leistung beim 0:2 am vergangenen Samstag gegen den FSV Mainz 05 auf drei Positionen verändert.

Für Tim Borowski, Marko Arnautovic und Hugo Almeida rückten Philipp Bargfrede, Wesley und Sandro Wagner in die erste Elf.

Fritz trifft nur die Latte

Für Schwung sorgte aber auch dieses Trio zunächst nicht.

Erst nach gut 25 Minuten konnten sich die Bremer ein wenig befreien und kamen zu ihrer ersten guten Möglichkeit. Eigentorschütze Fritz traf aus halbrechter Position nur die Latte des 96-Tores (27.). Doch auch Hannover drängte weiter und kam durch Ya Konan vielversprechend zum Abschluss (32.).

Vier Minuten später zeigte Schiedsrichter Felix Brych (München) dann auf den Elfmeterpunkt, und Frings ließ sich die Chance nicht entgehen.

Ya Konan vernascht Wiese

Nach dem abwechslungsreichen ersten Durchgang kam Hannover auch mit Wiederbeginn schwungvoller aus der Kabine und wurde erneut schnell belohnt.

Werder leistete sich einen haarsträubenden Ballverlust im Aufbau, die 96-Offenive schaltete umgehend, und Ya Konan behielt im Duell mit Wiese die Nerven und erzielte sein drittes Saisontor.

Die erneute Führung beflügelte die Platzherren weiter. Werder hatte den schnellen Angriffsaktionen nur wenig entgegenzusetzen.

Erst nach 65 Minuten erholten sich die Hanseaten und verbuchten wieder Angriffsaktionen.

Hannover blieb allerdings ebenfalls weiter gefährlich und kam durch Schulz zum verdienten dritten Treffer. Abdellaoune besorgte dann den Schlusspunkt.

Hannover - Bremen: Daten zum Spiel