Bayer verliert Punkte und Stürmer

SID
Viel Kampf, wenig Kunst in Leverkusen. Bayer tat sich sehr schwer gegen den Club

Bitterer Abend für Bayer Leverkusen: Die Elf von Trainer Jupp Heynckes tritt nach dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga weiter auf der Stelle und musste auch noch den Ausfall ihres Sturmduos verkraften.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Drei Tage nach dem glanzvollen 4:0 gegen Rosenborg Trondheim in der Europa League gab die Werkself erneut wichtige Punkte in der Liga ab und legte mit nun fünf Punkten aus vier Partien den schlechtesten Saisonstart seit vier Jahren hin. Doch damit nicht genug: Sowohl Torjäger Stefan Kießling als auch sein Nationalelf-Kollege Patrick Helmes mussten unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw verletzt vom Platz.

Insbesondere Kießling droht womöglich wegen einer Verletzung im linken oberen Sprunggelenk eine lange Pause.

Der Torjäger wurde nach einem rüden Foul von Andreas Wolf bereits in der zwölften Minute verletzt vom Platz getragen, eine Kernspintomographie soll am Montag Klarheit über die Schwere der Verletzung geben. Helmes musste wegen einer Oberschenkelverletzung vom Platz.

Nürnberg defensiv stark

Die Nürnberger ermauerten sich dagegen mit einer strikten Defensivtaktik den dritten Punkt im dritten Auswärtsspiel, finden sich damit aber weiter in der unteren Tabellenhälfte wieder.

23.963 Zuschauer sahen dementsprechend eine Partie ohne großen Unterhaltungswert. Bayer fand gegen die dichtgestaffelte Club-Abwehr selten ein Rezept, vor allem aus dem Mittelfeld kamen kaum zündende Ideen. Insbesondere das Fehlen von Spielmacher Renato Augusto (Reizung der Patellasehne) machte sich bemerkbar. Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack (Fraktur des Schienbeinkopfes) wurde dagegen von Lars Bender wieder solide vertreten.

Ansonsten schafften es die Nürnberger durch viele kleine Fouls, den Spielfluss der Leverkusener zu stoppen. Ein Foul der schlimmeren Sorte war allerdings die Aktion von Wolf gegen Kießling, als er dem WM-Teilnehmer von hinten in die Beine rauschte. Unerklärlicherweise sah Wolf für diese Aktion nicht einmal die Gelbe Karte von Schiedsrichter Knut Kircher (Rottenburg).

Leverkusen dominant, aber harmlos

Bayer diktierte zwar über weite Strecken das Spiel, es fehlten allerdings die Torchancen. Gefährlich wurde es einmal für den FCN nach einem langen Ball von Sami Hyypiä, als der eingewechselte Eren Derdiyok aussichtsreich im Strafraum auftauchte, allerdings den Ball nicht unter Kontrolle brachte.

Derdiyok war auch an der besten Bayer-Szene im ersten Durchgang beteiligt, als er auf der rechten Seite frei durch war. Bei der anschließenden Flanke des Schweizers klärte der Nürnberger Juri Judt aber in höchster Not.

Das Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang kaum. Dabei ging noch die größte Gefahr von Derdiyok aus. Zunächst scheiterte der Stürmer an Raphael Schäfer (49.), dann legte er einmal den Ball mustergültig zu Stefan Reinartz auf, der aber knapp verzog (63.).

Kurz darauf scheiterte Bender per Kopf (69.). Erschwerend kam für Bayer hinzu, dass nach 58 Minuten auch Helmes verletzt raus musste.

Der 26-Jährige hatte gegen Trondheim noch dreimal getroffen.

Bei den Leverkusenern verdienten sich Derdiyok und Bender die Bestnoten. Auf Nürnberger Seite wussten Judt und Timmy Simons zu gefallen.

Leverkusen - Nürnberg: Daten zum Spiel