Wo sind all die Stärken hin?

Von Stefan Rommel/Daniel Reimann
Wieder keine Punkte für Felix Magath (l.) und seine Schalker
© Getty

Schalkes Fehlstart ist perfekt. Das Team von Trainer Felix Magath verlor in Hoffenheim auch das dritte Spiel in Folge. Alles, was im vergangenen Jahr geklappt hat, funktioniert nun nicht mehr. Dennoch gibt es Dinge, die Mut machen. Hoffenheim schwingt sich dagegen auf, eine der spannendsten Mannschaften der Saison zu werden. Erst jetzt merkt man, wie sehr ein bestimmter Spieler offenbar als Hemmschuh wirkte.

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Nachbetrachtung:

Schalkes Fehlstart ist endgültig komplett, trotz der vielen Zugänge hätten sich wohl selbst Berufspessimisten nicht einen solchen Auftakt in die Runde erträumen lassen. Magath bleibt nach außen aber betont gelassen. Zum einen, um jetzt bis zum wichtigen Champions-League-Spiel in Lyon keine Unruhe aufkommen zu lassen, zum anderen, weil ihm die langfristige Perspektive dieser Mannschaft bewusst ist und er schon einige gute Ansätze gesehen hat.

Schalkes Spiel hatte in der Offensive mehr Drive als in der letzten Saison, deutet an, dass sie variantenreicher und durch die unheimliche Qualität vorne drin schwerer auszurechnen sein kann. Dabei - und das ist das große Aber - vernachlässigt die Mannschaft ihre Stärken aus der letzten Saison. Bei eigenen Standards ist es kaum noch gefährlich, bei gegnerischen Standards dagegen fehlt es an der Feinabstimmung. Dazu ist noch keine Balance da zwischen Offensive- und Defensivspiel.

Hoffenheims Hemmschuh

Erste Ansätze waren schon zu erkennen, das Problem ist nur, dass angesichts des Fehlstarts und noch sechs anstehenden Spielen in den nächsten 21 Tagen keine Zeit bleibt. Nächste Woche steht schon das Derby gegen Dortmund an. Eine große Chance, um die Kurve zu bekommen. Aber auch eine große Gefahr, für längere Zeit im Tabellenkeller zu verschwinden.

Hoffenheim ist wieder flink und aggressiv auf dem Platz. Immer mehr wird klar, wie sehr Carlos Eduardo als Hemmschuh für die Chemie innerhalb der Truppe gewirkt haben muss. Trotz des tollen Starts bleiben die Beteiligten aber ruhig und tun alles, um nicht gleich schon wieder abzuheben. Hoffenheim kann eine der spannendsten Mannschaften der Saison werden.

Reaktionen:

Hoffenheim-Trainer Ralf Rangnick: "Ich bin mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden, wir haben nicht wirklich gut gespielt. Den Sieg haben wir uns aber in der zweiten Hälfte verdient."

Schalke-Trainer Felix Magath: "Ich bin zufrieden mit dem Spiel, wir haben eine gute Partie abgeliefert. Leider haben wir zwei Standards kassiert. Das ist bedauerlich, kann aber vorkommen. Dies ist eine Mannschaft mit einer großen Perspektive, aber das Team wird vielleicht nicht sofort ganz vorne mitspielen. Das benötigt noch Zeit. Mit Huntelaar hätten wir letzte Woche wohl nicht verloren. Er wird ganz bestimmt seine Tore für Schalke machen."

Tom Starke (1899 Hoffenheim): "Ich bin begeistert von unserem Spiel. Wir haben alles richtig gemacht, haben alles gemacht, was unser Trainer uns gesagt."

Tobias Weis (1899 Hoffenheim): "Derzeit sind wir richtig gut drauf. Wir verteidigen wieder nach vorne. Das geht aber nur, weil jetzt auch wieder alle zusammen dabei mitmachen."

Star und Gurke des Spiels