Schiri-Schelte von Hecking - Poldi will Revanche

SID
Die Szene, die für viel Aufregung sorgte: Hat Youssef Mohamad (r.) nachgetreten?
© Getty

Durch ein Last-Second-Tor einen Vereinsrekord aufgestellt, einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht: Beim 1. FC Köln herrschte nach dem glücklichen 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg Erleichterung. Die Gäste echauffierten sich ihrerseits über Schiedsrichter Florian Meyer.

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Dieter Hecking blieb äußerlich zunächst gelassen, innerlich brodelte es aber im Trainer des 1. FC Nürnberg.

Unmittelbar nach der unglücklichen 0:1 (0:0)-Niederlage beim 1. FC Köln hatte sich der Coach zum Thema Schiedsrichter selbst den Mund verboten. Doch eine knappe Stunde nach Spielende konnte sich Hecking nicht mehr beherrschen.

"Schon der Versuch einer Tätlichkeit ist mit einer Roten Karte zu bestrafen, so steht es im Regelwerk. Und wenn das kein Versuch war, dann habe ich eine falsche Wahrnehmung", sagte der FCN-Trainer aufgebracht und echauffierte sich über Schiedsrichter Florian Meyer (Burgdorf) und dessen Assistenten.

"Die stehen noch zusammen und beraten, und dann erhalten beide Spieler die Gelbe Karte. Dass mein Kapitän eine Verwarnung erhält, ist nicht nachvollziehbar und ein Unding", so der 46-Jährige weiter.

Nachtreten von Mohamad?

Grund für die Erregung von Hecking, der vor 14 Tagen nach dem 1:3 gegen Werder Bremen schon kein gutes Haar am Referee gelassen hatte, war eine Szene kurz vor der Pause, als Nürnbergs Kapitän Andreas Wolf und Youssef Mohamad aneinandergeraten waren und die Gäste einen Platzverweis gegen den Kölner wegen Nachtretens gefordert hatten.

Die TV-Bilder belegen zwar, dass der Libanese mit dem Fuß eine Bewegung Richtung Wolf machte und diesen leicht berührte, der theatralische Auftritt des Nürnberger Abwehrspielers bemüßigte möglicherweise den Referee dann aber, von einem Platzverweis für Mohamad Abstand zu nehmen.

"Die Fernsehbilder bestätigen meine Wahrnehmung auf dem Platz", sagte Meyer.

Schaefer verteidigt Schiri

So sah es auch Frank Schaefer. "Das war keine Rote Karte. Wolf hält sich ja an einer Stelle, wo er gar nicht getroffen wurde", sagte der Kölner Coach und widersprach seinem Kollegen Hecking. Wolf wiederum hatte eine ganz andere Sicht der Dinge.

"Ich habe nicht verstanden, wieso der Schiedsrichter mir die Gelbe Karte zeigt. Allerdings hätte sich Mohamad auch über eine Rote Karte nicht beklagen können. Es war ein Nachtreten zu erkennen, und selbst der Versuch ist strafbar."

Einig waren sich aber alle, dass der Kölner Sieg, den Milivoje Novakovic in der letzten Sekunde der Nachspielzeit (90.+2) sichergestellt hatte, in letzter Konsequenz verdient war.

"Nach wie vor im Abstiegskampf"

"Wir haben den entscheidenden Fehler gemacht und deshalb verloren", resümierte Hecking. Und Schaefer sprach von einem "Lucky Punch", der aufgrund des Chancen-Plus für sein Team am Ende in Ordnung gehe.

Dass seine Mannschaft mit sieben Heimsiegen in Folge einen Vereinsrekord aufgestellt hatte, interessierte den FC-Coach nur am Rande. "Wir haben mit dem Sieg einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht, aber wir stecken nach wie vor im Abstiegskampf. Wir haben noch sechs Spiele vor uns, in denen alles passen muss."

Der nächste Schritt soll bereits am kommenden Wochenende beim Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach folgen. "Wir müssen nun auch auswärts mal das umsetzen, was wir uns vornehmen", sagte Schäfer mit Blick auf das Westderby.

"Mit Gladbach haben wir noch eine Rechnung offen. Das war im Hinspiel eine große Schmach für uns, die wir ausmerzen wollen", äußerte Nationalspieler Lukas Podolski und erinnerte an die 0:4-Schlappe vom November vergangenen Jahres.

Köln - Nürnberg: Daten zum Spiel

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