Nürnberg feiert vierten Sieg in Folge

Von Daniel Börlein / Daniel Reimann
Frankfurts Halil Altintop (M.) durfte gegen Nürnberg von Beginn an ran
© Getty

Der 1. FC Nürnberg setzt seine Erfolgsserie fort, Eintracht Frankfurt rutscht dagegen immer tiefer in die Abstiegszone. Der Club bezwang die Hessen zum Auftakt des 23. Spieltags mit 3:0 (0:0).

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Vor 35.000 Zuschauern im Nürnberger Stadion brachte Julian Schieber die Gastgeber per Freistoß in Führung (61.). Robert Mak erhöhte nach 87 Minuten auf 2:0, ehe Almog Cohen den Endstand besorgte (90.).

Der Club klettert durch den Sieg zumindest vorübergehend auf Platz sechs und landete erstmals seit 1989 wieder vier Bundesliga-Siege in Folge.

Die Eintracht hingegen wartet weiter auf sein erstes Tor im neuen Jahr und muss sich nun ernsthaft mit dem Abstiegskampf befassen.

Reaktionen:

Dieter Hecking (1. FC Nürnberg): "Das war das erste Mal, dass wir in Favoritenrolle waren. Frankfurt wollte sicher stehen. Wir haben in der zweiten Halbzeit den Druck erhöht, und dann fällt das Tor, das eigentlich nicht fallen darf."

Michael Skibbe (Eintracht Frankfurt): "Es ist extrem schade, dass wir in einer Phase, in der wir das Spiel ganz gut in den Griff bekamen, solch ein Tor kassieren. Wir mussten uns lange dem Druck erwehren, Oka Nikolov hat einige gute Paraden gehabt. Wir hatten einige Chancen, aber die waren nicht gut genug. Wir haben nicht so klar gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben."

Ioannis Amanatidis (Eintracht Frankfurt): "Das ist halt so, wenn man anfängt an sich zu zweifeln. Dann macht's knacks im Kopf, wenn man davon spricht, dass man von Anfang der Rückrunde an kein Tor schießt. Bis zum 1:0 war es ziemlich ausgeglichen, dann sind wir auseinandergebrochen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Nürnberg kehrt der gesperrte Eigler zurück ins Team. Chandler rückt nach rechts hinten für den kranken Judt. Bei der Eintracht ersetzen Vasoski und Altintop die verletzten Jung und Caio. Heller und Rode spielen für Meier und Köhler. Der suspendierte Amanatidis sitzt wieder auf der Bank.

41.: Riesenchance für den FCN! Ekici mit einer feinen Ecke von der rechten Seite. Am Fünfer köpft Russ die Kugel unfreiwillig Richtung eigenes Tor, Nikolov pariert großartig!

50.: Eigler-Flanke von rechts, in der Mitte rauscht Cohen nur ganz knapp vorbei. Nikolov wehrt zur Ecke ab.

51.: Perfekter Konter der Nürnberger. Ekici legt links raus zu Eigler, der sofort Hegeler in der Mitte sucht. Der muss aus sieben Metern nur den Fuß richtig hinhalten, doch er jagt die Kugel in die Wolken.

61., 1:0, Schieber: Schieber hämmert einen indirekten Freistoß aus 30 Metern zentral aufs Tor. Nikolov legt sich hin und die Kugel rutscht ihm durch. Der geht auf die Kappe des Eintracht-Keepers.

77.: Eigler schickt Ekici, der von der Mitte ein bisschen zu weit nach rechts abgedrängt wird. Doch Ekici hebt die Kugel ganz stark über den Keeper. Nikolov streckt sich und fischt das Spielgerät noch raus.

83.: Nach einer Ekici-Freistoßflanke kommt Wollscheid sieben Meter vor dem Kasten zum Abschluss. Nikolov pariert mit einem klasse Reflex!

87., 2:0, Mak: Mak erkämpft sich gegen Vasoski an der linken Seitenauslinie den Ball. Nikolov steht zu weit vor dem Kasten. Mak lupft die Kugel wunderschön über den Keeper hinweg ins lange Eck.

90., 3:0, Cohen: Der Club poliert sein Torverhältnis auf. Cohen hält aus 28 Metern zentral einfach mal drauf. Das Ding passt perfekt rechts unten und springt vom Innenpfosten ins Tor.

Fazit: Verdienter Sieg für den Club gegen ingesamt schwache Frankfurter, der allerdings am Ende etwas zu hoch ausfiel.

Der Star des Spiels: Almog Cohen. In der Viererkette räumten Wollscheid und Wolf alles ab, davor war Cohen der auffälligste Akteur. Gewann defensiv die entscheidenden Zweikämpfe, überzeugte einmal mehr mit einem enormen Laufpensum, setzte auch in der Offensive den einen oder anderen Akzent und krönte seine Leistung mit dem 3:0.

Der Flop des Spiels: Halil Altintop. Der Türke durfte den verletzten Caio im zentralen offensiven Mittelfeld vertreten, ließ diese Chance aber ungenutzt verstreichen. Setzte offensiv keinerlei Akzente, war keine Unterstützung für Gekas und zudem mit nur 28 Prozent gewonnenen Zweikämpfen auch defensiv keine große Hilfe.

Der Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer. Hatte einige knifflige Situationen zu meistern, weil sich beide Teams intensiv beharkten und viele Zweikämpfe lieferten. Lag aber zum Großteil bei seinen Entscheidungen richtig. Hätte allerdings bei einem Zweikampf zwischen Ekici und Ochs auch auf Elfmeter für den Club entscheiden können. Insgesamt eine solide Leistung.

Analyse: Frankfurt war die Verunsicherung deutlich anzumerken. Die Hessen verlegten sich fast die komplette erste Halbzeit darauf, in der Defensive kompakt zu stehen, was immerhin sehr gut gelang. Bis auf Gekas waren alle Spieler zuallererst auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht.

Dementsprechend wenig ging nach vorne. Gekas war häufig komplett auf sich alleine gestellt und stand gegen Wollscheid und Wolf auf verlorenem Posten. Der Rest des Teams rückte viel zu langsam nach, vor allem von den Außen Ochs und Heller kam viel zu wenig. So bestimmte Nürnberg die erste Halbzeit, ohne allerdings echte Gefahrensituationen zu kreieren, weil die Franken nicht kombinationssicher genug waren.

Nach der Pause begann der Club deutlich zielstrebiger. Das Mittelfeld wurde schneller überbrückt, die Bälle mutiger in die Tiefe gespielt. Ein Treffer wollte den Gastgebern in dieser Phase allerdings nicht gelingen. Nach einer Stunde wurde die Eintracht etwas mutiger und konnte die Partie ausgeglichen gestalten - bis Nikolov bei Schiebers Freistoß patzte.

Danach kam von den Gästen kaum noch etwas, daran änderte auch die Hereinnahme von Amanatidis nichts. Stattdessen fuhr der Club noch einige Konter und schoss am Ende einen verdienten Sieg heraus.

Nürnberg - Frankfurt: Daten zum Spiel

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