Dortmund verschenkt zwei Punkte in Lautern

Von Stefan Rommel / Haruka Gruber
Dortmunds Robert Lewandowski (M.) hatte gegen den Lauterer Rodnei (l.) einen schweren Stand
© Getty

Borussia Dortmund hat im Kampf um die deutsche Meisterschaft einen erneuten Dämpfer einstecken müssen. Am 22. Spieltag kam der BVB beim 1. FC Kaiserslautern über ein 1:1 (0:0) nicht hinaus. Damit verringert sich der Vorsprung auf Verfolger Bayer Leverkusen auf "nur" noch zehn Punkte.

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Vor 51.000 Zuschauern auf dem Lauterer Betzenberg erzielte Sven Bender in der 81. Minute die Dortmunder Führung, die Jan Moravek in der 90. Minute doch noch egalisierte.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Lautern wieder mit Lakic im Sturmzentrum. Dick (gesperrt) und Kirch fehlen. Dafür beginnen Petsos und Hlousek.

Beim BVB fehlt Kuba. Für den Polen kommt Landsmann Lewandowski zum Einsatz hinter der einzigen Spitze Barrios. Götze dafür rechts im offensiven Mittelfeld.

4.: Bender auf Lewandowski, der legt ab für Barrios. Dessen flacher Distanzschuss knallt an den rechten Pfosten.

7.: Tiffert mit Zug durchs Mittelfeld. Satter Schuss aus 36 Metern, Weidenfeller geschlagen - Latte!

19.: Tiffert mit einem Traumpass zu Ilicevic. Er ist alleine durch, Weidenfeller kommt aus dem Kasten gestürmt - und wartet lange genug, um Ilicevics Schuss zu parieren.

22.: Großkreutz versucht Sippel auszutanzen, aber der Lautern-Keeper mit dem langen Bein. Der Ball springt zufällig zu Götze, dessen Nachschuss aus 18 Metern geht aber direkt in Sippels Arme.

54.: Großkreutz leitet den Ball super auf Götze weiter. Der 18-Jährige ist durch, aber Sippel kommt klasse raus und pariert den Schuss aus zehn Metern.

81., 0:1, Bender: Piszczek ist rechts durch. Dessen Rückpass schießt Götze Rodnei an die Hand. Den Abpraller versenkt aber Bender aus der Drehung unhaltbar im langen Eck.

85., Gelb-Rot gegen Subotic: Im Laufduell mit Lakic reißt der Dortmunder leicht am Trikot. Lakic fällt, Subotic sieht die zweite Gelbe und muss runter.

90., 1:1; Moravek: Ecke FCK. Dortmund wehrt zu kurz ab. Moravek nagelt die Pille aus 16 Metern volley links oben in den Knick!

Fazit: Letztlich wieder zwei völlig unnötig verschenkte Punkte des Spitzenreiters, der schon wie der sichere Sieger aussah.

Der Star des Spiels: Martin Amedick zeigte gegen seine alten Kollegen eine bärenstarke Leistung. Im Zweikampf war der Lauterer Abwehrchef kaum zu überwinden, gewann letztlich 87 Prozent seiner Duelle und hatte Barrios bis auf eine Szene gleich zu Beginn gut im Griff.

Der Flop des Spiels: Robert Lewandowski sollte als Kagawa-Ersatz hinter Barrios für die wichtigen Impulse im Offensivspiel sorgen und war damit überfordert. Vom Polen gingen kaum Ideen aus, einen gefährlichen Torabschluss hatte er auch nicht.

Der Schiedsrichter: Florian Meyer hatte bisweilen einen schweren Stand in einem hart umkämpften Spiel. Lag bei Ilicevics Faller richtig, als er nicht auf Elfmeter entschied. Danach aber hätte er Petsos' klares Handspiel in Tateinheit mit dessen Einsteigen gegen Götze ahnden müssen. Subotic' Platzverweis war konsequent und - wenn auf Foul entscheidet - auch richtig.

Analyse: Dortmund besann sich schnell auf seine Stärken und ließ den Ball laufen. Nach gut zehn Minuten aber erinnerte sich der FCK daran, wie er einzig und allein gegen den Tabellenführer bestehen konnte: Mit Einsatz, Kampf und Leidenschaft. Diese völlig unterschiedliche Herangehensweise an die Partie sollte die kompletten 90 Minuten bestimmen.

Dabei blieben die Gäste lange Zeit viel zu verschnörkelt und nicht zielstrebig genug. Statt am und im Sechzehner einfach mal den Abschluss zu suchen, wurde lieber noch einmal quer gespielt oder aufgezogen und damit beste Chancen leichtfertig vertan. Zumal der Platz auf dem Betze nicht eben prädestiniert für filigranen Kombinationsfußball war.

Das BVB-Pressing war fast nicht existent, weil der FCK zu oft mit langen Bällen operierte und immer wieder auf die zweiten Bälle gehen wollte.

Der BVB ist vielleicht immer noch die beste Mannschaft der Bundesliga, ganz so selbstverständlich wie in der Vorrunde gehen die Spiele dann doch nicht mehr von der Hand. In der Rückrunde ließ Dortmund nach fünf Spielen bisher schon sechs Punkte liegen - fast so viele wie in der gesamten Vorrunde (acht).

Der FCK dagegen spielte am Limit dessen, was er kann und hielt die Partie damit ziemlich offen. Im Vergleich zu so manch anderem Abstiegskandidaten haben die Pfälzer den klaren Worten ihres Cheftrainers auch Taten folgen lassen. Selbst ein Nackenschlag kurz vor dem Ende warf den FCK nicht komplett aus der Bahn. Nur so kann es im Abstiegskampf gehen.

Kaiserslautern - Dortmund: Daten zum Spiel

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