Labbadia: "Dürfen uns nicht blenden lassen"

SID
Martin Harnik (r.) hat in dieser Saison für den VfB Stuttgart schon fünf Tore erzielt
© Getty

Nach dem 1:0-Sieg gegen das bisherige Überraschungsteam FSV Mainz 05 zum Bundesliga-Rückrundenstart wittert der VfB Stuttgart wieder Morgenluft im Abstiegskampf. VfB-Trainer Bruno Labbadia zeigte bei seinem ersten Erfolg als VfB-Coach bei der Einwechslung von Topjoker Martin Harnik ein glückliches Händchen.

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Als der Jubel über den erfolgreichen Rückrundenstart abgeklungen war, trat Bruno Labbadia ausgerechnet nach seinem ersten Sieg als Chefcoach des VfB Stuttgart gleich wieder die Euphoriebremse.

"Wir dürfen uns nicht blenden lassen. Es waren noch 17 Etappen im Kampf gegen den Abstieg, eine davon haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Jetzt stehen uns noch 16 ganz schwere bevor", sagte Labbadia nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen das ernüchterte Überraschungsteam FSV Mainz 05.

Im Abstiegskampf wittert der VfB durch das Ende seiner Misserfolgsserie von sechs Bundesliga-Spielen und dem Pokal-Aus im Achtelfinale wieder Morgenluft. Dennoch passte Labbadia seine Wortwahl der weiter angespannten Situation an und sprach nach dem "goldenen Tor" von Edel-Joker Martin Harnik (79.) denn auch von einem "Dreckssieg": "Wir haben uns ins Spiel reingebissen und wollten mit aller Gewalt noch das Tor machen."

Tuchel: "Sind bereit für erfolgreiche Rückrunde"

Das Kontrastprogramm zur vorübergehenden Erleichterung im Stuttgarter Lager lieferte der Frust auf Mainzer Seite. Trainer Thomas Tuchel nannte die dritte Auswärtsniederlage seines Teams angesichts der höheren Zahl gewonnener Zweikämpfe und Ecken sowie mehr Ballbesitz "ärgerlich".

Gleichwohl will Tuchel den Rückschlag nicht überbewerten, obwohl die Rheinhessen vor der Pause durchweg ihre in der Hinrunde noch so sprühende Spielfreude vermissen ließen und erst im zweiten Durchgang gefährlich waren. "Auch wenn der 'Lucky Punch' aufseiten der Stuttgarter war, sind wir bereit für eine erfolgreiche Rückrunde."

Bobic: "Langer Weg vor uns"

Gänzlich überzeugt schien der Coach von seinen eigenen Worten aber auch nicht zu sein: Denn wie zum Hohn für die Stuttgarter bezeichnete Tuchel nach dem Fehlstart in den zweiten Saisonabschnitt den Klassenerhalt als vorrangiges Ziel des Europacup-Kandidaten: "Wir haben 33 Punkte gegen den Abstieg", sagte der FSV-Trainer zur Verblüffung seiner Zuhörer.

Bei 18 Zählern weniger auf dem Konto klang die Bestandsaufnahme von Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic weitaus realistischer: "Für uns ist es noch ein langer Weg aus dem Tabellenkeller."

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