Podolski prophezeit Kölner Siege

SID
Lukas Podolski (r.) gab sich nach dem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserlautern kämpferisch
© Getty

Der 1. FC Köln hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga an Boden verloren. Trotz einer Führung und langer Überzahl reichte es nur zu einem 1:1 beim Angstgegner 1. FC Kaiserslautern.

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Lukas Podolski war trotzig. Nach den Siegen der Konkurrenten und dem Rückschlag im Abstiegskampf ließ die Kampfansage nicht lange auf sich warten. "Lasst sie doch gewinnen. Wir haben auch noch 16 Spiele und werden auch einige davon gewinnen", sagte der neue Kapitän des 1. FC Köln nach dem enttäuschenden 1:1 (1:0) zum Rückrundenauftakt der Bundesliga beim Angstgegner 1. FC Kaiserslautern.

Führung verspielt

Den starken Worten war eine weitaus weniger kämpferische Leistung des Tabellen-Drittletzten auf dem Platz vorausgegangen. Während die Rivalen aus Mönchengladbach und Stuttgart im Kampf gegen den Abstieg Siege feierten, holte der FC trotz Podolskis Führungstor (29.) sowie einer 50-minütigen Überzahl nach der Roten Karte gegen FCK-Torjäger Srdjan Lakic (39.) nur einen Punkt.

Gegen die Roten Teufel hat Köln seit dem 16. Dezember 1989 nicht mehr gewonnen. Diesmal war der FC allerdings ohne fünf an Schweinegrippe erkrankte Profis in die Pfalz gereist.

Die Enttäuschung über das Resultat konnte Podolski nicht verbergen. "Wir hatten viele Ausfälle, und es standen viele Spieler auf dem Platz, die zuletzt nicht so oft zum Einsatz gekommen sind. Die haben ihre Sache gut gemacht. Aber wenn man so lange gegen zehn Mann spielt, muss man mehr mitnehmen", sagte der 25-Jährige, fügte aber an: "Am Ende ist die Punkteteilung gerecht, denn Lautern hat in der zweiten Hälfte viel Druck gemacht."

Rensing stark

Dem Druck des FCK vor 42.295 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion stellte sich vor allem der neue Torwart Michael Rensing entgegen. Der frühere Keeper des Rekordmeisters Bayern München war in erster Linie dafür verantwortlich, dass Lautern trotz zahlreicher Chancen nur noch zum Ausgleich durch Jan Moravek (51.) kam. "Wir müssen uns bei Rensing bedanken. Aber wir wussten, dass er ein guter Torwart ist. Deshalb haben wir ihn geholt", sagte Podolski.

Ähnlich sah es auch FC-Trainer Frank Schaefer. "Michael hat ein sehr gutes und sehr konzentriertes Torwart-Spiel gezeigt", sagte der Coach, der aber auch die beiden anderen Neuzugänge Slawomir Peszko und Christian Eichner lobte. "Peszko wird uns auf Dauer gut tun. Christian hat seine Position sehr gut ausgefüllt."

Lakic muss nach Tätlichkeit unter die Dusche

Eichner war auch am Platzverweis gegen Lakic beteiligt, sprach sich aber nach dem Abpfiff für eine Begnadigung des Angreifers aus. "Er hat mich zärtlich gestreichelt. Ich plädiere dafür, dass er am nächsten Wochenende wieder spielen darf", sagte der von 1899 Hoffenheim nach Köln gewechselte Außenverteidiger über die Szene gegen Ende der ersten Hälfte.

Eichner hatte sich bei Lakic wegen einer angeblichen Schwalbe des Kroaten beschwert. Der Stürmer, der derzeit über einen neuen Vertrag mit dem FCK verhandelt, reagierte mit einem angedeuteten Schlag in Richtung Eichner. Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) wertete dies als Tätlichkeit.

Noch kurioser ging es vor dem Treffer Podolskis zu. Eine völlig verunglückte Rückgabe des Innenverteidigers Rodnei landete am Pfosten, Podolski staubte ab.

Lauterns Trainer Marco Kurz nahm den Patzer des Brasilianers mit Humor: "Das war ein klassischer Blackout. Diese Szene werden wir noch in vielen Jahresrückblicken sehen." Der FCK liegt mit 22 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz.

Kaiserslautern - Köln: Daten zum Spiel