Bayer nur auswärts wirklich meisterlich

SID
Bayer Leverkusen holte in der Liga-Hinrunde nur 13 Punkte nach neun Heimspielen

Bayer Leverkusen will Meister werden, belegt in der Heimtabelle aber lediglich den elften Platz. In der Rückrunde muss es besser werden: Gleich zum Auftakt kommt Borussia Dortmund in die BayArena.

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Auswärts meisterlich, zu Hause mittelmäßig: Bayer Leverkusen fehlt zur Titelreife in der Bundesliga vor allem die nötige Heimstärke.

Während der Werksklub mit sechs Auswärtssiegen ein klarer Anwärter auf die Meisterschaft sein könnte, hinken Simon Rolfes und Co. mit ihren Auftritten in der BayArena den Ansprüchen weit hinterher.

Leverkusen mit Heimschwäche

Läppische 13 Punkte sind die Ausbeute nach neun Heimspielen. Dies reicht gerade einmal für Platz elf in der Heimtabelle.

"Wir haben sicherlich zu Hause zu wenig Punkte geholt. Diesmal hat vielleicht die Konstellation mit Dortmund eine Rolle gespielt", analysierte Sportchef Rudi Völler nach dem 2:2 (1:1) gegen den SC Freiburg.

Es war schon das vierte Heim-Unentschieden in dieser Spielzeit. Zum Rückrunden-Auftakt wird Herbstmeister BVB am 14. Januar 2011 seine Visitenkarte abgeben - und die Schwarz-Gelben sind mit acht Erfolgen das beste Auswärtsteam der Liga.

"Ich hoffe, dass am 14. Januar kein Schnee fällt", sagte Bayer-Kapitän Rolfes in Anbetracht der widrigen Witterung am Sonntag flachsend, nachdem die Rheinländer beim Schnee-Ballett ein ums andere Mal den sicheren Stand verloren und wieder einmal zwei Zähler liegen gelassen hatten.

Helmes mit Muskelfaserriss

Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf die Borussia. Für Rolfes aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen:

"Es ist zwar sehr ärgerlich, aber das macht im Hinblick auf den Rückrundenstart gegen Dortmund keinen Unterschied."

Ausgerechnet Patrick Helmes, der Schütze des 2:2 (75.), erwies sich aufseiten von Bayer als großer Pechvogel.

Kurz nach seinem Torerfolg erlitt er in einem Sprintduell einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Da das Auswechselkontingent der Gastgeber bereits erschöpft war, quälte sich der Nationalstürmer über die letzten Minuten.

Quasi mit zehn Mann konnte Bayer das Siegtor nicht mehr erzwingen.

Insgesamt ist die Heimschwäche der Leverkusener allerdings schon sonderbar, denn auswärts tritt die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes viel befreiter und selbstbewusster auf.

Sobald sie aber das Spiel gegen defensiv orientierte Teams machen muss, findet sie kein Rezept. Gegen Freiburg hatte die Heynckes-Elf 64 Prozent Ballbesitz.

Kießling mit Comeback gegen Freiburg

Den Breisgauern reichte eine gute Ordnung, um erstmals in dieser Spielzeit unentschieden zu spielen.

Bei den Kontertoren ließ der SCF Bayers Innenverteidiger Manuel Friedrich und Stefan Reinartz alt aussehen.

Heynckes wollte allerdings zum Hinrundenabschluss nicht in die Einzelkritik gehen, sondern zeigte sich vorweihnachtlich gnädig.

"Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Die Truppe hat sich weiterentwickelt, auch die Doppelbelastung im Europacup gut weggesteckt", sagte der 65-Jährige und hofft natürlich, dass sein Team die vielleicht entscheidenden personellen Stärkungen im derzeitigen Kader für die Rückserie findet.

Gegen Freiburg feierte Nationalstürmer Stefan Kießling nach dreimonatiger Verletzungspause (Syndesmoseriss) sein Bundesliga-Comeback.

"Ausfälle sehr gut kompensiert"

Und auch Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack (Bruch des Schienbeinköpfchens und schwere Außenbandverletzung) soll wieder angreifen.

"Wir haben die Ausfälle sehr gut kompensiert und werden in der Rückrunde noch stärker sein", sagte Friedrich.

Vielleicht fehlt auch eine Führungsfigur wie Ballack, um in Heimspielen auch Mannschaften wie Freiburg niederzukämpfen. Bayer hofft, dass der 34-Jährige schon im Schlager gegen den BVB Mitte Januar den Unterschied ausmachen wird.

Leverkusen - Freiburg: Daten zum Spiel

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