Hamburg versinkt im Mittelmaß

SID
Jonathan Pitroipa als Sinnbild für die Hamburger Tabellensituation
© Getty

Der Hamburger SV hinkt seinen Ansprüchen derzeit weit hinterher. Mit dem 0:1 beim SC Freiburg verloren die Hanseaten das vierte Auswärtsspiel in Folge und bleiben nur Bundesliga-Mittelmaß.

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Trainer Armin Veh winkte nach dem Schlusspfiff entnervt ab, die Spieler schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz: Der Hamburger SV bleibt in der Fußball-Bundesliga nach dem 0:1 (0:1) beim SC Freiburg tristes Mittelmaß - und hat sich nach der vierten Auswärtsniederlage in Folge vorerst von Europapokal-Ambitionen verabschiedet.

"Es ist müßig, irgendwelche Ziele auszugeben", sagte Torhüter Frank Rost. Veh machte seinem Ärger Luft: "Wir sind nicht stabil. Beim frühen Gegentor haben wir geschlafen und das hat sich im Anschluss fortgesetzt. Das ist insgesamt zu wenig und nicht der Fußball, den ich mir vorstelle."

Cisse nach vier Minuten

Vor 23.900 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion wurden die Hanseaten in der vierten Minute kalt erwischt. Nach einem Freistoß von Julian Schuster war die HSV-Abwehr nicht im Bilde, SC-Torjäger Demba Papiss Cisse stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie und erzielte seinen elften Saisontreffer.

"Wir müssen auch mal wieder zu Null spielen", forderte Rost von seinen Vorderleuten. Vor einer Woche hatte der 37-Jährige nach dem 4:2 gegen den VfB Stuttgart noch eindringlich vor Schönfärberei beim sechsmaligen deutschen Meister gewarnt. Nach dem erneuten Rückschlag wollte Rost aber diesmal nicht zum verbalen Rundumschlag ausholen. "Es gibt sicherlich schönere Situationen", meinte der für seine deutlichen Worte bekannte Schlussmann nur.

Dafür redete Veh Tacheles und kritisierte nach dem nächsten Tiefpunkt bei der Achterbahnfahrt durch die Liga auch die diesmal ungefährliche Offensive: "Das war nicht zwingend genug. Wir hatten kaum Durchschlagskraft."

Van Nistelrooy setzte kaum Akzente

Vehs Kritik dürfte sich auch an Ruud van Nistelrooy gerichtet haben. Der Niederländer, der für den kurzfristig verletzten Mladen Petric in die Startelf gerückt war, konnte kaum Akzente setzen. Seine einzige Chance bei einem Kopfball kurz nach dem Seitenwechsel vergab der Niederländer kläglich.

Besser machte es auf der Gegenseite Cisse. "Es ist toll, einen solchen Stürmer in der Mannschaft zu haben. Er ist halt unglaublich handlungsschnell", sagte Freiburgs Trainer Robin Dutt über seinen Torjäger und schloss gleich die gesamte Mannschaft in seine Lobeshymne ein: "Das war eine taktisch sehr disziplinierte und reife Leistung." Vom Europapokal träumt in Freiburg trotzdem weiterhin niemand. "Wir sind sehr froh über unsere Punkteausbeute, mehr aber auch nicht", sagte Dutt.

Ein Wermutstropfen war die Verletzung von Innenverteidiger Ömer Toprak. Der 21-Jährige musste in der 69. Minute mit einer Schultereckgelenkverletzung ausgewechselt werden und wird für den Rest der Hinrunde ausfallen.

Möglicherweise muss Toprak, der im vergangenen Jahr nach einem Kartunfall rund sechs Monate ausgefallen war und zu Saisonbeginn am Knie operiert worden war, eine weitere OP über sich ergehen lassen.

Freiburg - Hamburg: Daten zum Spiel