Polen-Power rettet Dortmunder Serie

Von Fatih Demireli / Martin Rösch
Erstes Gegentor für Dortmund nach über sechs Stunden: Hummels trifft das eigene Tor
© Getty

Borussia Dortmund hat am 13. Spieltag seine Tabellenführung untermauert. Mit dem 2:1 (0:1) gegen den SC Freiburg blieb die Truppe von Jürgen Klopp auch im zwölften Spiel in Folge ungeschlagen. Der BVB ist damit zum 100. Mal Tabellenführer der Bundesliga und stellte mit dem siebten Auswärtssieg in Folge einen neuen Bundesliga-Rekord auf.

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Die Tore im ausverkauften badenova-Stadion erzielten Mats Hummels (27., Eigentor), Robert Lewandowski (75.) und wiederum per Eigentor Mensur Mujdza (78.).

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beide Mannschaften unverändert: Freiburg-Trainer Dutt schickt erstmals in dieser Saison die gleiche Elf auf dem Platz, beim BVB ist es das vierte Mal.

9.: Nach einem unnötigen Ballverlust von Toprak schalten die Gäste blitzschnell. Barth klärt im 16er genau vor die Füße von Barrios. Der trifft aus spitzem Winkel nur das Torgestänge.

26., 1:0, Hummels (Eigentor): Weidenfeller lässt nach einem Freistoß an der Fünfergrenze das Leder im Duell mit Makiadi prallen. Subotic schießt im Getümmel Hummels an, von dessen Bein das Leder über die Linie trudelt.

38.: Mujdza hat im rechten Halbfeld alle Freiheiten und flankt gefährlich nach innen. Am Elfmeterpunkt fliegen Cisse und Hummels am Ball vorbei. Am hinteren Fünfereck lauert Rosenthal, der einen Meter über den Querbalken köpft.

73.: Cisse verstolpert gegen Hummels, bekommt aber den Abpraller wieder auf den Fuß. Weidenfeller ist beim wuchtigen Aufsetzer aus 20 Metern schnell unten und packt im zweiten Versuch sicher zu.

75., 1:1, Lewandowski: Schmelzer wird im linken Halbfeld nicht energisch genug angegriffen und bedankt sich mit einer perfekt getimten Flanke in den 16er. Am kurzen Pfosten steigt Lewandowski höher als Barth und nickt wuchtig neben dem linken Pfosten ein.

78., 1:2, Mujdza (Eigentor): Klasse Zusammenspiel zwischen Kuba und Piszczek auf rechts. Der Rechtsverteidiger gibt die Kugel scharf von der Auslinie Richtung zweiter Pfosten. Mujdza rutscht vor Barrios in den Ball und trifft ins eigene Tor.

86.: Da Silva entblößt die aufgerückte Freiburger Verteidigung mit einem tollen Steilpass über links. Lewandowski legt die Kugel am herausgeeilten Baumann vorbei zu Kuba rüber. Der hat aus zwölf Metern das leere Tor vor Augen und bringt es tatsächlich fertig, den Ball drüberzuhauen. Unfassbar!

Fazit: Was für eine irre Partie im badenova-Stadion. Der Dreier für den BVB ist durchaus etwas glücklich. Freiburg hätte sich mit einer engagierten Leistung einen Punkt redlich verdient gehabt, tat aber nach der Pause zu wenig.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Der BVB hatte lange Zeit in der Offfensive große Probleme. Erst mit Lewandowskis Einwechslung kam Leben ins Dortmunder Team. Mit seinem vierten Joker-Tor in der Bundesliga leitete er die Wende ein.

Die Gurke des Spiels: Kevin Großkreutz. In Schweden feierte der Dortmunder sein zweites Länderspiel, brachte aber wenig Selbstvertrauen in den Breisgau mit. Viele Fehlpässe, wenig Ideen, die wenigsten Ballkontakte aller Feldspieler: die logische Konsequenz war die Auswechslung nach 60 Minuten für Kuba.

Die Pfeife des Spiels: Marco Fritz hatte in seinem 13. Bundesliga-Spiel einige Probleme. Der Freistoß vor dem 1:0 war fragwürdig, weil Rosenthal ausrutschte und nicht von Schmelzer gefoult wurde. Beim Tor dann nicht auf Foul gegen Weidenfeller zu entscheiden, war sehr umstritten. Richtig war, das vermeintliche 1:1 von Barrios nach 48 Minuten nicht zu geben, da ein Foul an Baumann vorausging. Beim 1:2 stand Götze einen Meter im Abseits - Mujdza hatte Götze und Barrios im Rücken und grätschte deswegen in den Ball. Ein Abseitspfiff wäre vertretbar gewesen.

Analyse: Freiburg ging mit viel Elan in die Partie, leistete sich aber viele kleine Fehler im Spielaufbau. Wenn Dortmund gefährlich wurde, dann aufgrund schlampiger Abspiele der Gastgeber. Dortmunds einziger Abschluss in der ersten Hälfte durch Barrios resultierte aus einem Toprak-Fehler.

Erst Mitte der ersten Halbzeit legte der SC die Nervosität ab, kam besser in die Zweikämpfe und erhöhte die Laufbereitschaft, allerdings ohne offensiv groß in Erscheinung zu treten. Cisse hatte die wenigsten Ballkontakte. Das Tor kam so eher glücklich zustande.

Nach der Pause zeigte der Tabellenführer dann sein wahres Gesicht. Kagawa, Barrios und Sahin hatten große Möglichkeiten zum Ausgleich, aber Baumann rettete mehrmals mit Bravour. Erst als Klopp mit Kuba (für den schwachen Großkreutz) und Lewandowski (für Kagawa) neue Akzente setzte, kippte das Spiel.

Nach dem verdienten Ausgleich nutzte der BVB die Schockphase der Gastgeber eiskalt und hätte durch Kuba sogar noch das 3:1 erzielen müssen. Das rächte sich beinahe in der Nachspielzeit - doch der BVB siegte mit dem Glück eines Spitzenreiters.

Freiburg - Dortmund: Daten zum Spiel