Gladbach deklassiert Köln

Von Daniel Börlein / Daniel Reimann
Lange Regenfälle verwandelten den Kölner Rasen in eine Pfützenlandschaft
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat die Rote Laterne des Tabellenletzten an den 1. FC Köln weitergereicht. Die Elf von Trainer Michael Frontzeck gewann in der Domstadt mit 4:0 (0:0) und feierte damit den ersten Sieg seit dem 2. Spieltag.

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Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion brachte Raul Bobadilla die Gäste im rheinischen Derby in Führung (51.). 20 Minuten vor dem Ende erhöhte Michael Bradley auf 2:0, ehe Igor de Camargo (82.) und Bobadilla (90.) den Endstand erzielten.

Durch Sieg kommt Gladbach nun auf zehn Punkte, Köln rangiert mit acht Zählern am Tabellenende.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Köln stehen Jajalo und Pezzoni für Matuschyk und den erkrankten Clemens in der Startelf. Auf Gladbacher Seite kehrt Marx nach Gelbsperre ins Team zurück, für ihn muss Neustädter weichen, Brouwers ersetzt Schachten. Dazu beginnt de Camargo anstelle von Idrissou.

18.: Jajalo bekommt die Kugel am gegnerischen Strafraum vor die Füße geköpft. Auf halbrechts tanzt er Brouwers aus und zieht aus 15 Metern ab. Heimeroth hat den Ball im Nachfassen.

51., 0:1, Bobadilla: Wieder sieht Varvodic schlecht aus! Bobadilla nimmt einen Freistoß und zirkelt die Kugel mit rechts aus 21 Metern, halbrechte Position, ins linke untere Eck - die Torwartecke! Der Ball springt vom Innenpfosten ins Tor.

70., 0:2, Bradley: Idrissou legt von links in die Mitte, wo Bobadilla per Hacke ablegt. Bradley fackelt nicht lange und hält aus 21 Metern direkt drauf. Sein Geschoss wird abgefälscht und landet für Varvodic unhaltbar im rechten, unteren Eck.

82., 0:3, de Camargo: Ein perfekter Gegenangriff der Gäste! Reus wird rechts im Strafraum geschickt, wo er mit viel Übersicht auf den völlig freistehenden de Camargo querlegt. Der schiebt das Leder aus neun Metern ins quasi leere Tor.

86.: Nach einem Yalcin-Freistoß von rechts setzt Lanig die Kugel aus fünf Metern per Kopf an den rechten Pfosten. Pech für die Gastgeber!

90., 0:4, Bobadilla: Bobadilla setzt noch einen drauf. Die Kölner finden defensiv überhaupt nicht mehr statt. Bobadilla wird über links geschickt, lässt noch einen Gegenspieler ins Leere rutschen und trifft von halblinks aus zehn Metern ins rechte Eck.

Fazit: Köln in der ersten Halbzeit mit leichten Vorteilen, nach der Pause allerdings chancenlos. Insgesamt fällt der Sieg allerdings etwas zu hoch aus.

Der Star des Spiels: Michael Bradley. Der Amerikaner organisierte die Gladbacher Defensive, kurbelte die Borussen-Offensive mit klugen Pässen immer wieder an, holte den Freistoß vor dem Führungstreffer raus und erzielte das 2:0 selbst. Ebenfalls stark: Doppel-Torschütze Bobadilla.

Die Gurke des Spiels: Miro Varvodic. Die eigentliche Nummer eins, Faryd Mondrogan, stand auch gegen Gladbach nicht im Kader. Vertreter Varvodic präsentierte sich allerdings zur keine Phase als Rückhalt. Hatte mit fast jeder Ecke Probleme und sah auch bei Bobadillas Freistoß-Treffer schlecht aus.

Die Pfeife des Spiels: Peter Gagelmann. Hatte die nickelige Partie insgesamt gut im Griff. Kommunizierte viel und versuchte, die aufgeheizte Atmosphäre so zu beruhigen. In der zweiten Halbzeit mit ein paar Problemen.

Analyse: Beide Teams begannen bissig und aggressiv. Die Bedeutung dieser Partie schien beiden Mannschaften von Anfang bewusst. Die spielerische Komponente blieb jedoch meist außen vor, was allerdings auch an den Platzverhältnissen lag. Durch heftige Regenfälle stand das Feld unter Wasser, so dass der Ball stellenweise nach einigen Metern einfach liegen blieb.

So griffen beide Teams fast ausschließlich auf lange Bälle zurück. Ein Spielfluss kaum dadurch praktisch nicht zustande, Ballverluste und Fehlpässe prägten das Bild. Häufig regierte der Zufall. Highlights waren vor der Pause Mangelware.

Nach der schnellen Gladbacher Führung nach dem Wechsel zog sich die Borussia weit zurück und ließ die Gastgeber kommen, um bei Ballgewinn Platz für eigene Konter zu haben. Köln probierte es frühzeitig mit der Brechstange, weil die spielerischen Mittel fehlten.

Gladbach blieb dagegen cool, konterte immer wieder gefährlich, erzielte durch Bradley die Vorentscheidung und spielte das Ganze anschließend ziemlich unaufgeregt nach Hause. Von Köln kam nach dem 0:2 nichts mehr.

Zwei Wermutstropfen gab es allerdings für die Fohlen: Brouwers musste zur Pause mit Muskelverletzung raus, Dante zog sich bei seinem Comeback eine Knieverletzung zu und musste nach nur 20 Minuten wieder ausgewechselt werden.

Köln - Gladbach: Daten zum Spiel