Cisse dankt Gott und dem Teufelskerl

SID
Papiss Cisses Dank ging nach oben und zwischen die Pfosten

Papiss Cisse hat mit seinen zehn Saisontoren großen Anteil am Höhenflug des SC Freiburg. Auch beim 1:0 (0:0) im badischen Derby bei 1899 Hoffenheim erzielte der Senegalese den entscheidenden Treffer.

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Der erste Dank des Matchwinners galt Gott, der zweite dem Teufelskerl zwischen den Pfosten. Wenige Sekunden nach dem Abpfiff hob Papiss Cisse seine Hände zum Gebet, kurz darauf lobte der Last-Minute-Torschütze zum 1:0 (0:0) des SC Freiburg bei 1899 Hoffenheim seine Teamkollegen.

"Ich danke unserem Torwart und unserer Abwehr. Sie haben es erst ermöglicht, dass ich das entscheidene Tor machen konnte", sagte der Torjäger, der den Breisgauern am 12. Spieltag den Erfolg im badischen Derby und den vierten Tabellenplatz in der Bundesliga beschert hat.

Cisse macht Freiburg zur Spitzenmannschaft

Die Bescheidenheit des Senegalesen wirkte zwar äußerst sympathisch, geht aber an der Wirklichkeit vorbei. Ohne die bisherigen zehn Saisontore Cisses, der im vergangenen Winter vom FC Metz nach Freiburg gekommen war, hätte das Überraschungsteam aus Freiburg 13 Punkte weniger auf dem Konto.

Dem 25-Jährigen, der als erster SC-Profi zweistellig nach zwölf Spieltagen getroffen hat, ist es also zu verdanken, dass Freiburg am kommenden Samstag den Tabellenführer Borussia Dortmund zum Spitzenspiel erwarten darf.

"Dass wir am 13. Spieltag ein Spitzenspiel bei uns haben, ist eine tolle Sache. Das können wir genießen", sagte SC-Sportdirektor Dirk Dufner, der die Angebote anderer Klubs für den bis 2014 im Breisgau unter Vertrag stehenden Cisse gelassen sieht: "Er hat einen langfristigen Vertrag. Dass andere Vereine Interesse an ihm haben, ist ein Luxusproblem für uns."

Dutt lobt nicht nur Cisse

Um das Interesse anderer Vereine nicht noch zusätzlich zu steigern, wollte Trainer Robin Dutt seinen Angreifer auch nicht allzu sehr loben. "Ich hätte durchaus Grund, euphorisch über den tollen Stürmer Cisse zu sprechen. Das würde den anderen Spielern aber nicht gerecht werden", erklärte der Coach und lobte stattdessen vor allem den überragenden Torwart Oliver Baumann und den kurz zuvor eingewechselten Tor-Vorbereiter Stefan Reisinger.

Die öffentliche Zurückhaltung Dutts ist Teil seiner Strategie. Der Coach will mit allen Mitteln verhindern, dass seine Profis abheben. Falls dies dennoch passiert, will der Halb-Inder nicht tatenlos zusehen.

"Bisher ist die Mannschaft sehr gut mit dem Erfolg umgegangen. Ich werde mich jetzt auf den Beobachterposten zurückziehen. Wenn alles so bleibt, bleibe ich in der Deckung. Wenn nicht, komme ich aus der Deckung", meinte Dutt.

"Wir wissen, wie viele Punkte wir brauchen"

Ein wenig aus der Deckung kam der Trainer bereits bei der Frage, wie groß die Bedeutung des derzeitigen Tabellenplatzes ist. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir der vierte Platz nicht besser als der 14. gefällt. Ich glaube aber nicht, dass wir etwas anders machen werden, weil wir Vierter sind", erklärte Dutt, der trotz des momentanen Höhenflugs nicht die Realität aus den Augen verlieren will: "Als Trainer hofft man immer auf eine Entwicklung. Aber wenn wir dieses Niveau halten können, wäre ich nicht unzufrieden. Wir wissen, wie viele Punkte wir brauchen. Daran arbeiten wir."

Viel Arbeit haben auch die Hoffenheimer noch vor sich. Zum wiederholten Mal verpassten die Kraichgauer, deren frustrierter Trainer Ralf Rangnick seinen Profis "Fahrlässigkeit" beim Gegentor vorwarf, den Sprung in die Spitzengruppe.

Für Innenverteidiger Marvin Compper steht deshalb fest, dass die Ansprüche und die Wirklichkeit in Hoffenheim noch weit auseinander liegen: "Wir sind eben noch keine Spitzenmannschaft. Dafür standen wir bisher einfach zu selten oben in der Tabelle - vor allem gegen Ende einer Saison."

Hoffenheim - Freiburg: Daten zum Spiel