Eintracht lässt sich von Höhenflug nicht täuschen

SID
Frankfurt feiert nach dem zwischenzweitlichen 1:1 durch Theofanis Gekas

Eintracht Frankfurt hat seine Positiv-Serie fortgesetzt. Doch von Euphorie ist bei den Hessen auch nach dem Sieg beim Aufsteiger FC St. Pauli nichts zu spüren. Für Trainer Michael Skibbe ist der derzeitige Tabellenstand seiner Mannschaft nicht mehr als eine Momentaufnahme.

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Dritter Auswärtssieg in Folge, sechs Pflichtspiele ohne Niederlage und der vorübergehende Sprung auf Platz drei in der Bundesliga - doch von Übermut keine Spur. Auch wenn der Höhenflug anhält, lässt sich bei Eintracht Frankfurt niemand vom Blick auf die Tabelle täuschen.

"Wir machen uns keine großen Hoffnungen, dass wir da oben bleiben. Aber wir wollen natürlich weiter guten Fußball spielen und Punkte sammeln", sagte Mannschaftskapitän Patrick Ochs nach dem hart erkämpften 3:1 (1:1)-Sieg der Hessen beim Aufsteiger FC St. Pauli.

Die beeindruckende Frankfurter Aufholjagd seit dem 5. Spieltag und dem Sprung vom 17. Rang auf einen Europacup-Platz war auch für Trainer Michael Skibbe nicht mehr als eine Momentaufnahme.

"Da wird sich noch viel verändern"

"Zwischen dem dritten und dem 13. Tabellenplatz liegt alles ganz eng zusammen. Da wird sich noch viel verändern", sagte der Coach angesichts von nur drei Punkten Vorsprung auf St. Pauli.

Doch drei Tage nach dem überzeugenden Sieg im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV (5:2) deuteten die Frankfurter an, dass ihre kleine Hoffnung auf die Teilnahme am internationalen Geschäft nicht allein im Cupwettbewerb liegt. Auch wenn Abwehrspieler Marco Russ die Chancen klar unterschiedlich bewertet.

"Im Pokal ist die Chance immer da, das haben wir vor ein paar Jahren ja auch schon mal geschafft. In der Liga ist es wesentlich schwerer", so der 25-Jährige, der 2006 mit der Eintracht als unterlegener Pokalfinalist den UEFA-Cup-Einzug schaffte.

Doch an künftige Erfolge wollten die Spieler nach dem Sieg am Hamburger Millerntor noch nicht denken. "Im Moment läuft es bei uns, aber es werden auch wieder schlechtere Tage kommen. Umso wichtiger sind diese Punkte, die wir zurzeit sammeln", erklärte Torwart Oka Nikolov.

Rückstand nach fünf Minuten

Für den Mazedonier hatte der Arbeitstag dabei alles andere als optimal begonnen. Schon nach fünf Minuten musste der Eintracht-Keeper hinter sich greifen: Nach einer zu kurz geratenen Faustabwehr des Schlussmanns war St. Paulis Carlos Zambrano zur Stelle und markierte die Führung für die Platzherren.

Doch die Gäste kämpften sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zurück und schafften noch vor der Pause den Ausgleich durch einen von Theofanis Gekas verwandelten Foulelfmeter (42.). Zambrano hatte den Griechen zuvor zu Fall gebracht. "Das Tor vor der Pause und der Platzverweis nach dem Seitenwechsel haben uns zurück ins Spiel gebracht", analysierte Skibbe.

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte sich Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah nach einem Foul an Russ die Gelb-Rote Karte abgeholt. Anschließend dominierte Frankfurt und kam durch Tore von Gekas (71.) und Caio ( 90.) letztlich zum Sieg.

Stanislawski kritisiert den Schiedsrichter

Auch St. Paulis Trainer Holger Stanislawski sah in den beiden Szenen kurz vor und nach der Pause die spielentscheidende Wende - allerdings teilte er die Meinung von Schiedsrichter Marco Fritz keineswegs.

"Das war beides nicht in Ordnung. Der Schiedsrichter war völlig überfordert und hatte nicht seinen besten Tag", ging der Coach den Referee an. Ein wenig Schuld für die Niederlage fand "Stani" schließlich auch beim eigenen Team: "Wir haben es versäumt, in unserer starken halben Stunde zu Beginn das zweite Tor nachzulegen. So haben wir uns für eine spielerisch gute Leistung nicht belohnt."

St. Pauli - Frankfurt: Daten zum Spiel