Cacau: "Auch bei mir ging der Kopf runter"

Von Stefan Moser / Adrian Bohrdt
Stuttgarts Cacau verschoss gegen Mainz in der 19. Minute einen Elfemter
© Getty

Debütantenball bei Mainz 05 - und ein perfekter Auftakt für den FSV in die neue Saison. Dank zweier Neuzugänge gewann die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel am Sonntag gegen Stuttgart verdient mit 2:0 (1:0). Der VfB dagegen wirkte noch unfertig. Der Abgang der Führungsspieler scheint noch nicht kompensiert - auch Interims-Kapitän Cacau ließ den Kopf hängen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion in Mainz brachte Neuzugang Sami Allagui (26.) die Gastgeber in Führung. Das erste Tor im ersten Bundesliga-Spiel für den 24-jähigen Deutsch-Tunesier. Das 2:0 erzielte mit Morten Rasmussen (47.) ebenfalls ein Debütant. Der 25-jährige Däne kam erst am Freitag von Celtic Glasgow.

Mainz' Torhüter Christian Wetklo hatte in der 18. Minute einen Foulelfmeter von Cacau gehalten. Vorausgegangen war ein Foul von Nikolce Noveski an Ciprian Marica.

Spielfilm, Star des Spiels und Analyse

Nachbetrachtung:

Geschlossenheit, Laufbereitschaft, Enthusiasmus, Heimstärke: All das zeichnete Mainz schon in der Vorsaison aus. Neu dagegen waren zum Auftakt in die neue Spielzeit vier Akteure in der Startelf - die allesamt voll überzeugten: Holtby ordnete und initiierte die Angriffe, Allagui und Last-Minute-Neuzgang Rasmussen trafen gleich bei ihrem Bundesliga-Debüt. Dazu lieferte Linksverteidiger Fuchs vor allem mit seinen offensiven Qualitäten eine starke Partie ab. Ein rundum gelungener Start für den FSV. Und ein am Ende hoch verdienter Sieg.

Stuttgart dagegen merkte man die insgesamt sehr holprige Vorbereitung deutlich an. Die Mannschaft wirkt unfertig, das Gesamtgefüge nicht harmonisch. Die Flügel erzeugen im Spiel nach vorne zu wenig ernsthafte Gefahr, im Zentrum muss sich die neue Doppelsechs mit Gentner und Kuzmanovic erst finden. In der Defensive wirkte das Duo Boulahrouz / Niedermeier oft überfordert. Delpierre ist nach wie vor verletzt, Tasci saß nur auf der Bank, etwaige Neuverpflichtungen lassen weiter auf sich warten.

Insgesamt fehlte der um Power und Tempo bemühten Elf aber auch eine ordnende Hand, um Rhythmus und Linie ins Spiel zu bekommen. Nach dem frühen 0:2-Rückstand wirkte die Mannschaft emotional zu labil. Die Abschiede von Lehmann und Khedira im Sommer haben offenbar nicht zuletzt in der Hierarchie der Stuttgarter eine Lücke hinterlassen, die bislang noch nicht geschlossen werden konnte.

Blog User-Analyse zu Mainz 05: Tuchels Gameplan geht auf

Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer Mainz 05): "Wer heute das erste Mal da war: Herzlich willkommen! Die Qualität ist enorm bei uns in der Offensive. Ich habe gesagt, dass wir von der ersten Minute an konkurrenzfähig sein werden, und wir sind konkurrenzfähig. Aber unsere Entwicklung ist noch nicht am Ende. Wir sind ein hochverdienter Sieger, und hätten auch noch ein paar Tore nachlegen können."

Christian Gross (Trainer VfB Stuttgart): "Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mir viel mehr erwartet. Da werden wir einige Sachen direkt ansprechen. Leider hatten wir Abstimmungsprobleme in der Abwehr und im Mittelfeld, so dass wir den Mainzern zu viele Möglichkeiten gelassen haben. Ich halte es für eine Floskel, dass eine Niederlage mit Blick auf Donnerstag hilft, es wäre besser gewesen, wenn wir gewonnen hätten."

Cacau (VfB Stuttgart): "Der verschossene Elfmeter war ein Knackpunkt, da waren wir etwas mit dem Kopf unten. Mainz wurde dann sehr aggressiv und hat das Tor gemacht, das hat sie noch zusätzlich motiviert. Bei mir ging der Kopf nach dem verschossenen Elfmeter auch runter, man will natürlich das Tor schießen. Wir haben es weiter versucht, aber es nicht geschafft, unsere Leistung zu bringen."

Mainz - Stuttgart: Spielfilm, Star des Spiels und Analyse