Cacau: "Auch bei mir ging der Kopf runter"

Von Stefan Moser / Adrian Bohrdt
Stuttgarts Cacau verschoss gegen Mainz in der 19. Minute einen Elfemter
© Getty
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Vor dem Spiel: Mainz beginnt mit einer Raute im Mittelfeld, mit Neuzugang Holtby auf der Zehn. Im Sturm geben die ebenfalls neuen Rasmussen und Allagui ihr Bundesliga-Debüt, hinten links verteidigt Fuchs, der aus Bochum kam.

Beim VfB stehen zwei Neue in der Startelf: Degen rechts in der Viererkette, Genter vor der Abwehr. Im Sturm beginnt anders als noch in der Europa-League-Quali am Donnerstag Marica. Pogrebnyak muss auf die Bank.

18.: Elfmeter für Stuttgart! Marica legt im Strafraum den Ball an Noveski vorbei. Der geht viel zu riskant in den Zweikampf - Marica sagt Danke, nimmt die Grätsche an und bekommt den Elfmeter. Völlig überflüssiges Tackling vom Mainzer.

19.: Wetklo hält! Cacau legt sich den Ball zurecht - und schießt flach und unplatziert nach rechts. Mainz' Keeper kratzt das Ding weg. Aber auch schwach geschossen.

29., 1:0, Allagui: Super Pass von Holtby, direkt in die Schnittstelle der Abwehr und in den Lauf von Allagui. Der setzt sich mit tollem Körpereinsatz gegen Boulahrouz durch und schießt den Ball im Fallen aus schwierigem Winkel in die lange Ecke.

47., 2:0, Rasmussen: Was für ein Tor! Ein langer Freistoß von Svensson segelt hoch in den Strafraum. Fast von der Strafraumgrenze köpft der Däne den Ball über Ulreich in die lange Ecke. Die Kugel passt perfekt unter die Latte!

Fazit: Dank des frühen 2:0 nach einem Freistoß gewann Mainz immer mehr an Sicherheit und dominierte die 2. Hälfte. Gegen unterm Strich enttäuschende Stuttgarter am Ende ein verdienter Sieg - herausgeschossen durch das neue Trio in der Offensive.

Der Star des Spiels: Lewis Holtby. Der 19-jährige Leihspieler aus Schalke zeigte, weshalb ihn auch Felix Magath für eines der größten deutschen Talente hält. Nahm nach anfänglicher Nervosität das Heft für Mainz in die Hand, leitete fast alle gefährlichen Szenen ein und bereite auch das 1:0 stark vor. Steht damit auch stellvertretend für die offensive Troika der Mainzer: Holtby, Allagui und Rasmussen kamen im Sommer neu - und sorgten gemeinsam für einen perfekten Start in die neue Saison.

Die Gurke des Spiels: Cacau. Wollte viel, versuchte viel - wirkte manchmal aber auch eigensinnig und übermotiviert. Nach dem verschossenen Foulelfmeter ging ihm auch das Selbstvertrauen verloren. Noch nicht der Cacau aus der abgelaufenen Rückrunde.

Die Pfeife des Spiels: Manuel Gräfe. Hatte die hektische und intensive Partie gut im Griff und löste hitzige Phasen oft im kurzen Gespräch mit den Spielern und mit einer souveränen Körpersprache. Lag auch mit der Elfmeterentscheidung richtig. Gute Partie des Gespanns.

Analyse: Nervöse und zerfahrene Anfangsphase. Mainz hatte in der neuen Mittelfeldraute noch einige Probleme mit der defensiven Raumaufteilung und kam dadurch nur schwer in die Zweikämpfe. Stuttgart aber zu hektisch, um den angebotenen Platz konstruktiv zu nutzen.

Aus dem Nichts dann auch die Schlüsselszene der ersten Hälfte, als Schiri Gräfe in der 18. Minute auf Foulelfmeter entschied: Das Zweikampfverhalten von Noveski im eigenen Strafraum genügte nicht gehobenen Bundesliga-Ansprüchen - der Strafstoß von Cacau allerdings auch nicht.

Fast schon klischeehaft dann auch der prompte Rückstand für die bis dahin feldüberlegenen Stuttgarter: Allagui nutzte die erste echte Chance für Mainz zur sehenswerten Führung.Die Gäste wehrten sich zwar in der Folge mit viel Tempo und hoher Intensität, es fehlte dem VfB jedoch an Struktur und Klarheit im Spiel nach vorne.

Nach dem 0:2 kurz nach der Pause ging Stuttgart schließlich auch der letzte Glaube verloren. Mainz dominierte die Partie, konterte gefährlich und verdiente sich den Sieg dank einer geschlossenen Leistung mit viel Enthusiasmus in der zweiten Hälfte - getragen von der beeindruckenden Kulisse am Bruchweg.

Mainz - Stuttgart: Daten zum Spiel