Frust und Irritationen um Lewandowski

SID
Robert Lewandowski wechselte im Sommer für rund 4,5 Millionen Euro zur Dortmunder Borussia

Frust nach verpatztem Saisonstart, Ärger um ein "gestohlenes" Tor und viele Fragen um den teuersten Neuzugang Robert Lewandowski: Die Erklärungsversuche von Trainer Jürgen Klopp nach dem 0:2 (0:2) von Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen endeten mit einem Versprechen an die Adresse der Fans: "Wir werden unsere heutigen Fehler nicht mehr machen und wieder Fußball spielen - auch in der Bundesliga."

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Drei Tage lang hat Klopp Zeit, um seiner Mannschaft, die zuvor in der Vorbereitung und in den beiden bisherigen Pflichtspielen im Pokal und Europacup zu überzeugen vermochte, wieder in die Spur zu bringen.

Denn schon am Donnerstag steht das zweite Playoff-Duell mit Qarabag Agdam in Aserbaidschan (Hinspiel 4:0) um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League auf dem Programm. Ärgerlich und unnötig war die Auftaktniederlage gegen allerdings starke Gäste mit ihrem Rückkehrer Michael Ballack.

"Leverkusen hat sich im Spiel Sicherheit geholt. Das hat dazu geführt, dass man einen Unterschied zwischen beiden Mannschaften gesehen hat. Wir haben uns durch rein fußballerische Fehler auf die Verliererstraße gebracht", resümierte Klopp.

Kehl-Tor eine "Fehlentscheidung"

Schade, dass Kehls Tor nicht gezählt habe, das hätte man gebraucht. So habe man nicht den Faden gefunden, ergänzte der BVB-Coach und erinnerte an die Szene in der 22. Minute, als Sebastian Kehl ein Zuspiel des 18 Jahre alten Mario Götze zum 1:1 verwertete. Es wäre das 1:1 gewesen, nachdem Eren Derdiyok die Leverkusener in Führung geschossen hatte.

Selbst Referee Florian Meyer (Burgdorf) gab anschließend zu: "Das war eine Fehlentscheidung."

Stattdessen traf auf der anderen Seite Sekunden später Renato Augusto (22.) und ebnete Bayer schon in der ersten Halbzeit den Weg zum ersten Sieg der Leverkusener gegen den BVB seit drei Jahren.

Lewandowski keine Bindung zum Spiel

Am Ende versuchten es die Westfalen mit der Brechstange und brachten in der 63. Minute mit ihrem 4,5-Millionen-Euro-Einkauf Lewandowski eine weitere Offensivkraft.

Doch der polnische Nationalspieler fand erneut keine Bindung zum Spiel, weshalb sich Klopp in der Pressekonferenz den kritischen Fragen eines polnischen Journalisten stellen musste.

Warum er den Torschützenkönig (18 Tore) der polnischen Ekstraklasa von Lech Posen nicht in vorderster Front neben Lucas Barrios spielen lasse, wo er seine Stärken ausspielen könne. Stattdessen würde Lewandowski als Mittelfeldspieler dahinter agieren und als Einwechselspieler zunächst nur auf der Bank sitzen.

Kein Platz für den Neuzugang

Klopp reagierte sichtlich genervt und antwortete auf Englisch: "Wir ändern unser Spielsystem nicht wegen eines einzigen Akteurs!" Der 43-Jährige favorisiert derzeit ein 4-2-3-1. Für Lewandowski ist folglich derzeit kein Platz.

An dessen Qualitäten zweifelt beim BVB weiterhin niemand. Wann er sie in der Sturmspitze - möglicherweise in einem 4-4-2 System - zeigen kann, steht jedoch in den Sternen. Gegen Leverkusens starke Defensive wäre es zumindest einen Versuch wert gewesen.

Dortmund - Leverkusen: Daten zum Spiel