Ballack und sein Aufbauhelfer

Von Daniel Börlein / Martin Rösch
Arturo Vidal (r.) zeigte in Dortmund eine starke Leistung
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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Beim BVB erhält Youngster Götze den Vorzug vor Lewandowski. Ansonsten setzt Klopp auf seine Top-Elf, aus der nur der verletzte Kuba fehlt. Bei den Gästen steht Ballack in der Startelf, Reinartz verteidigt neben Hyypiä. Friedrich sitzt deshalb nur auf der Bank. Barnetta erhält den Vorzug vor Sam.

10.: Nach einem langen Ball von Hummels legt Großkreutz auf rechts klasse für Kagawa quer. Der Japaner wuselt sich in den 16er und scheitert dann alleine am herausgeeilten Adler.

14.: Derdiyok darf unbedränkt durchs Dortmunder Mittelfeld spazieren und bedankt sich für die Freiheiten mit einem wuchtigen Hammer aus gut 20 Metern. Hummels fälscht die Kugel noch ab und das Geschoss klatscht an den linken Pfosten.

19., 0:1, Barnetta: Tolles Zusammenspiel zwischen Castro und Vidal an der rechten Außenlinie. Der Chilene dringt von rechts in den Strafraum ein und legt mit Übersicht auf Barnetta zurück. Der Schweizer tunnelt Hummels mit seinem Schuss aus zwölf Metern und trifft ins linke Eck.

22., 0:2, Renato Augusto: Augusto narrt an der Strafraumgrenze gleich vier Borussen und zieht aus 14 Metern ab. Der Flachschuss schlägt fast an der selben Stelle wie gerade eben bei Barnetta ein.

56.: Sahin schnibbelt das Leder aus 20 Metern mit einem kurzen Anlauf über die Mauer. Adler ist hellwach und lenkt das Leder über den Querbalken.

Fazit: Dortmund hatte mehr Ballbesitz, dennoch kontrollierte Leverkusen die Partie und fuhr insgesamt einen völlig verdienten Sieg ein.

Der Star des Spiels: Renato Augusto. Der Brasilianer konnte nach den Verletzungsproblemen des letzten Jahres die komplette Vorbereitung mitmachen. Wie gut ihm das tat, war zum Auftakt zu sehen. Strotzte nur so vor Spielwitz, war stets anspielbar, verlor kaum einen Ball und erzielte zudem noch das sehenswerte 2:0.

Die Gurke des Spiels: Sebastian Kehl. In der vergangenen Saison fand Dortmunds Kapitän aufgrund von Verletzungen nie einen Rhythmus. Folglich hieß die BVB-Doppelsechs meist Bender/Sahin. Gegen Leverkusen erhielt Kehl nun den Vorzug. Der 30-Jährige rackerte, versuchte anzutreiben, bekam aber nie Linie ins Spiel und leistete sich viele leichte Fehler. Auch das Zusammenspiel mit Sahin wirkt nicht gut abgestimmt. Musste nach gut einer Stunde raus.

Die Pfeife des Spiels: Florian Meyer. Hatte die Partie gut im Griff. Kommunizierte viel, aber sehr bestimmt und lag richtig damit, auf frühe Gelbe Karten zu verzichten. Die Abseitsentscheidung bei Kehls Treffer (21.) war wohl korrekt, auch wenn es ganz knapp war.

Analyse: Bayer überließ der Borussia das Spiel, machte ab der Mittellinie aber die Räume extrem dicht und attackierte den ballführenden Spieler gleich mit mehreren Leuten. Die Folge: Frühe Ballgewinne und schnelles Umschalten der Bayer-Elf. Phasenweise ging das für den BVB viel zu schnell.

Barnetta und Renato Augusto waren auf den Außenbahnen kaum zu stoppen. Hinzu kam, dass das Sturmduo Kießling und Derdiyok sehr gut harmonierte und viele Bälle in der Spitze festmachte. So kontrollierte Bayer die Partie, obwohl Dortmund mehr Ballbesitz hatte.

Ballack blieb bei seinem Comeback recht unauffällig, leistete sich den einen oder anderen leichten Fehler und beschränkte sich darauf, die zentrale Position vor der Abwehr zu halten - neben einem überragenden Vidal.

Im Zentrum traf Ballack häufig auf Kagawa. Der Japaner war in einer schwachen Dortmunder Mannschaft noch der auffälligste Akteur. Youngster Götze war (noch) überfordert, Barrios stand gegen Reinartz und Hyypiä auf verlorenem Posten. Insgesamt fehlte der Borussia ein klarer Plan im Spiel nach vorne und auch die körperliche Frische.

Dortmund - Leverkusen: Daten zum Spiel