Bochum ärgert den Meister

SID
Benaglio klärt in höchster Not vor Epalle.
© Getty

Drei Tage nach dem Gänsehaut-Spiel in der Champions League gegen Manchester United hat der VfL Wolfsburg beim Charaktertest in der Bundesliga gepatzt. Der deutsche Meister kam trotz knapp halbstündiger Überzahl beim VfL Bochum nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verpasste durch das erste Remis nach 23 Spielen den Kontakt zu den Spitzenplätzen.

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Die Bochumer schlugen sich nach dem wichtigen 1:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg erneut achtbar, so dass sich Interimstrainer Frank Heinemann weiter Hoffnungen auf eine Daueranstellung als Chefcoach machen darf.

Gelb-Rot für Ono

Der Iraner Vahid Hashemian brachte Bochum vor 21.710 Zuschauern in der 53. Minute per Kopf mit seinem ersten Saisontor in Führung. Zehn Minuten später sah Bochums Shinji Ono wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Den Ausgleich erzielte Edin Dzeko (75.) mit seinem fünften Saisontreffer. Zwei Minuten später hatte der eingewechselte Obafemi Martins den Siegtreffer für die Gäste auf dem Fuß, sein Schuss von der Strafraumgrenze prallte aber an beide Pfosten und dann zurück ins Spielfeld.

Fünf Minuten vor Schluss musste Heinemann wegen Reklamierens auf die Tribüne. Wolfsburgs Trainer Armin Veh war nach der knappen 1:2-Niederlage im Theater der Träume von Old Trafford kein Risiko eingegangen und hatte dieselbe Startelf wie in Manchester gebracht.

Dennoch hatte der deutsche Meister mit den bissigen und laufstarken Westfalen Probleme. Mehr als ein Freistoß von Zvjezdan Misimovic (7. ), der knapp das Tor verfehlte, war von den Gästen in der Anfangsphase nicht zu sehen.

Bochum hält dagegen

Nach einer guten Viertelstunde wurden die Bochumer mutiger und brachten die Wolfsburger Deckung vor allem über die rechte Angriffsseite mit Paul Freier und Joel Epalle ein ums andere Mal in Verlegenheit. Torgefahr strahlte aber auch der kleine VfL nicht aus. In der 19. Minute hatte Bochum Pech, dass Schiedsrichter Jochen Drees bei einer Attacke von Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio an Epalle nicht auf Strafstoß entschied.

Danach hielt die Veh-Elf zwar dagegen, verhedderte sich aber immer wieder in der Abwehr der Gastgeber. In der 42. Minute machte der starke Marcel Maltritz die bis dahin größte Wolfsburger Chance zunichte, als er nach einem Lupfer von Dzeko auf der Linie rettete.

Zittern bis zum Pfiff

Heinemann musste im Vergleich zum wichtigen 1:0 beim 1. FC Nürnberg gezwungenermaßen umstellen. Daniel Imhof, Dennis Grote und Diego Klimowicz mussten verletzt passen. Dafür spielten Christoph Dabrowski, Ono und Hashemian von Beginn an.

Nach der Pause wurden die Bemühungen der Bochumer mit dem sehenswerten Führungstreffer belohnt, doch nach dem Platzverweis begann das große Zittern. In der Schlussphase kamen die Gastgeber nur noch selten zu Entlastungsangriffen.

Beste Bochumer Spieler waren Maltritz und Hashemian. Bei den Wolfsburgern ragte nur Kapitän Josue heraus.

Bochum - Wolfsburg: Daten zum Spiel