Bayern schlägt Nürnberg zum Wiesn-Auftakt

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner
Nürnberg wehrte sich nach Kräften, aber die Bayern und van Buyten (l.) waren am Ende stärker

Der FC Bayern München hat das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg zum Wiesn-Auftakt mit 2:1 (0:0) gewonnen und setzt somit seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen weiter fort.

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Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena trafen Ivica Olic (55.) und Daniel van Buyten (83.) für die Bayern, Maxim Choupo-Moting hatte für den Club zwischenzeitlich ausgeglichen (72.).

Vor der Partie wurde eine Gedenkminute für den vergangene Woche in der Münchner S-Bahn zu Tode geprügelten Dominik Brunner abgehalten. Bayern-Manager Uli Hoeneß hielt eine beeindruckende Rede und würdigte den Verstorbenen für seine Zivilcourage. Beide Mannschaften traten mit Trauerflor an.

So diskutierten die User während des Spiels

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Bayern im Vergleich zum CL-Spiel gegen Haifa mit einer Änderung: Gomez ist wieder im Team, Ribery muss auf die Bank. Beim Club bleibt überraschend Mintal draußen, für ihn beginnt der 18-jährige Gündogan. Außerdem verteidigt Bieler für Judt.

18.: Erste große Chance für Nürnberg. Die Bayern sind aufgerückt und fangen einen Konter. Vidosic schickt Risse auf rechts. Der zieht aus 14 Metern von halbrechts ab. Butt ist im kurzen Eck und klärt.

25.: Fast das Tor für die Bayern. Schweinsteiger aus dem rechten Halbfeld mit der Flanke. Gomez setzt sich am zweiten Pfosten ab und kommt dann einen halben Schritt zu spät.

31.: Wembley-Alarm! Müller flankt von rechts. Gomez ist mit dem Fuß am ersten Pfosten da. Der Ball prallt an die Unterkante der Latte und dann auf die Linie. Gut gesehen vom Schiedsrichtergespann.

33.: Jetzt rettet Schäfer gegen ein Pfund von Müller. Der bekommt nach einer Flanke von links den Ball am zweiten Pfosten. Sehr spitzer Winkel - Müller zieht direkt ab und Schäfer wirft sich mit vollem Risiko in den Weg.

43.: Olic bekommt den Ball von Schweinsteiger und zieht aus 17 Metern aus der Drehung ab. Schwer zu sehen für Schäfer, der den Ball nach vorne prallen lässt. Maroh klärt vor Gomez

Halbzeit-Fazit: Die Bayern klar überlegen, konnten sich aber erst nach knapp einer halben Stunde Chancen erspielen. Nürnberg verteidigt sehr diszipliniert.

55., 1:0, Olic: Lahm zieht von rechts zur Mitte und spielt einen schwachen Pass. Müller stochert am besten, behält dann die Übersicht und steckt perfekt auf Olic durch. Der steht alleine vor Schäfer und schiebt unten rechts ein.

59.: Die Hausherren lassen den Ball nun laufen. Diesmal setzt Müller Robben ein. Der schaut sich die Situation im Zentrum genau an und schlenzt den Ball dann auf die linke obere Torecke. Knapp daneben.

68.: Klose kommt nach einer Woche Aufbautraining zu seinem Comeback. Olic geht raus und wird gefeiert.

72., 1:1, Choupo-Moting: Gündogan zieht in der Mitte vier Bayern auf sich und bedient dann Choupo-Moting mit einem Traumpass. Er ist alleine vor Butt und haut das Ding von halbrechts halbhoch in die lange Ecke. Keine Chance für Butt.

77.: Wieder Schäfer. Diesmal taucht er einen Distanzschuss von Tymoschtschuk aus der linken unteren Ecke.

82., 2:1, van Buyten: Robben zieht von rechts zur Mitte und chippt den Ball dann gefühlvoll in der Mitte. Dort ist van Buyten mit dem Kopf zur Stelle. Der Ball rutscht unhaltbar für Schäfer in die untere linke Ecke.

Fazit: Ein hochverdienter Sieg der Bayern. Von der ersten bis zur letzten Minute überlegen, nur mit Schwächen im Abschluss.

Der Star des Spiels: Ivica Olic. Das genaue Gegenteil von Gomez. Der Kroate ist ein Vorbild an Einsatz- und Laufbereitschaft, nimmt ständig am Spiel teil und sorgt für Betrieb. Genau das will van Gaal sehen. Gegen den Club zeigte er auch seine Klasse vorm Tor. Wenn Ribery in den nächsten Wochen fit wird und auf links spielt, hat Olic wohl die Nase gegenüber Gomez im Sturmzentrum vorn. Wurde nach 68 Minuten mit Standing Ovations verabschiedet und mit Sprechchören gefeiert.

Die Gurke des Spiels: Mario Gomez. Nachdem der Nationalstürmer gegen Haifa nur auf der Bank saß, bekam er gegen Nürnberg wieder seine Chance von Beginn an. Aber noch ist Gomez nicht angekommen in seiner neuen Mannschaft, hat wenig Bindung zum Spiel und wählt oft den falschen Laufweg. Van Gaal verlangt von seinem Mittelstürmer Beweglichkeit und den Weg in die Tiefe. Gomez ist zu statisch und geht oft in den Ball. Hatte nur 13 Ballkontakte und musste zur Halbzeit raus.

Die Pfeife des Spiels: Florian Meyer. Hatte überhaupt kein Problem mit der fairen Partie. Lag immer richtig, auch bei Gomez' Lattenschuss, der auf die Linie sprang. Sehr souveräne Leistung.

Die Lehren des Spiels: Seit dem Transfer von Robben agierten die Bayern bisher immer im 4-3-3. Gegen Nürnberg rückte van Gaal aber etwas von seinem bevorzugten System ab. Gomez agierte zwar als klassischer Mittelstürmer im Zentrum, dahinter hatten aber Robben, Olic und Müller alle Freiheiten. Einen Links- oder Rechtsaußen gab es nicht. Die Folge war eine Ballung in der Mitte, die Flügel waren oft verwaist. Die Bayern brachten so überhaupt kein Tempo ins Spiel.

Der Club stand sehr tief und verteidigte sehr konzentriert und organisiert. Im 4-2-3-1 machten sie die Räume sehr eng und ließen den Bayern meist nur einen Streifen von 25 Metern zum Spielen. Offensiv waren sie aber fast gar nicht zu sehen.

Erst als sich Olic als zweiter Stürmer zu Gomez gesellte und Robben mehr aus der Tiefe kam, erspielten sich die Münchner Chancen.

Mit der Einwechslung von Ribery zur Halbzeit wurde das Tempo noch mal höher. Olic rückte in den Sturm und Müller spielte als hängende Spitze dahinter. Die Bayern dominierten das Spiel nach Belieben, machten aber zu wenig aus ihren Chancen und brachten sich durch eine Unachtsamkeit beinahe um den verdienten Lohn.

Der Club war auf dem Weg, einen Bonuspunkt aus München mitzunehmen, konnte am Ende der Offensivpower der Bayern nicht standhalten. Auch dieses Spiel zeigte wieder, dass die Bayern offensiv in dieser Liga kaum zu stoppen sind.

Bayern - Nürnberg: Daten zum Spiel