Tuchel: "Das ist der Horror!"

SID
Der Verdacht auf Beinbruch bestätigte sich bei Mainz-Keeper Christian Wetklo zum Glück nicht
© Getty

Horrorspiel für Mainz und Coach Tuchel: Drei Punkte und drei Spieler verloren. Die akute Keeper-Not schließt eine Neuverpflichtung nicht aus. Gladbachs Trainer Frontzeck hält unterdessen den Ball flach.

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Die Niederlage war Thomas Tuchel völlig egal - nur der Schrecken über den plötzlichen Torwartnotstand beim FSV Mainz 05 steckte dem Trainer am Geburtstag in den Knochen.

"Das ist Horror! Das ist dramatisch momentan, es gibt wirklich beruhigendere Situationen", sagte der 36-Jährige nach dem 0:2 der eine Woche zuvor noch famosen Bayern-Bezwinger bei Borussia Mönchengladbach.

Keeper 1 bis 3 verletzt, Kleinheider bleibt

Dimo Wache verletzt, Heinz Müller verletzt, Christian Wetklo verletzt: Die etatmäßigen Torhüter Nummer eins bis drei sind außer Gefecht gesetzt. Es bleibt: Pierre Kleinheider, 19 Jahre alt, ohne eine Minute Profi-Erfahrung, Torhüter der Mainzer Regionalliga-Elf.

"Das ist saudämlich", sagte Manager Christian Heidel unmittelbar nach dem Spiel. "Wir können nur hoffen, dass wir jetzt schnell einen Torhüter hinbekommen, der sich bewegen kann." Nachkäufe sind nicht ausgeschlossen.

Kein Beinbruch bei Wetklo

Am Samstag gab es dann aber den Umständen entsprechend gute Nachrichten: Der Verdacht bei Christian Wetklo auf einen Bruch des Wadenbeins bestätigte sich nicht. Der 29-Jährige zog sich lediglich eine starke Prellung zu.

Wetklo war beim 2:0 von Gladbachs Marco Reus (84.), der ein 50-Meter-Solo überlegt abschloss, mit dem Schützen zusammengerasselt und verletzte sich dabei am linken Unterschenkel.

Kurioserweise verletzte sich auch Müller bei einem Gegentor. Der Held des Triumphs über die Bayern (2:1) krachte gegen Stürmer Raul Bobadilla - und musste mit einer Bauchmuskelzerrung raus. Bobadilla machte Sekunden später mit seinem ersten Bundesliga-Tor das 1:0 (29.).

Müller: "Für uns war eigentlich mehr drin"

"Ich hab mich beim Gegentor bewegt wie ein alter Mann und habe mich deshalb auswechseln lassen. Dass es Christian dann auch erwischt, ist natürlich ein Drama. Karhan hat sich auch noch verletzt. Alles in allem ein scheiß Tag für uns", resümierte Müller. "Für uns war heute eigentlich mehr drin, da Gladbach kaum Torchancen hatte und wir ihnen durch einen Fehler das Tor schenken. So ist das in der Bundesliga. Wenn wir solche Fehler machen, dann klingelt's halt."

Bei beiden Torhütern bestehe aber durchaus Hoffnung, dass sie nach der 14-tägigen Länderspielpause wieder zur Verfügung stehen, teilte der Klub mit. Das ist auch nötig, denn an eine baldige Rückkehr des etatmäßigen Stammkeepers Dimo Wache sei laut Tuchel nicht zu denken. Der 35-jährige Wache ist nach seiner Fersen-OP noch in der Rehabilitation.

Frontzeck hält den Ball flach

Die erste Saison-Niederlage verhinderte den erstmaligen Sprung der Mainzer an die Spitze der Bundesliga. Zumindest in der Spitzengruppe steht nun die Borussia. Jeglicher Euphorie erteilte Trainer Michael Frontzeck jedoch schnell eine Absage.

"Wir haben ganz ordentlich gepunktet, okay. Mehr als eine gute Grundlage ist das aber nicht." Bobadilla, der das Tor seiner im Publikum sitzenden Schwester Lorena widmete, und Reus gaben eindrucksvolle Bewerbungen um Stammplätze ab.

"Es hat mich natürlich gefreut, dass ich zum Einsatz gekommen bin. Dass ich dann noch das Tor mache, ist ein super geiles Gefühl, auch noch vor der Nordkurve", sagte Reus. "Leider bin ich dabei mit Torwart Wetklo zusammengeprallt. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist und wünsche ihm gute Besserung. Mit sieben Punkten aus vier Spielen sind wir super gestartet."

Thorben Marx brachte die Stimmung in der Mannschaft auf den Punkt: "Wir haben super gespielt. So muss es sein. Wer spielt, ist piepegal."

Gladbach - Mainz: Daten und Fakten