Werder zerstört Schalkes Titeltraum

Von Daniel Börlein / Philipp Dornhegge
Schalkes Peer Kluge (vorne) im Duell mit Bremens Torsten Frings
© Getty

Werder Bremen hat Schalkes Traum von der ersten deutschen Meisterschaft seit 1958 zerstört. Das Team von Trainer Thomas Schaaf gewann bei S04 mit 2:0 (0:0).

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In der ausverkauften Schalker Arena brachte Mesut Özil die Gäste in der 55. Minute mit einer starken Einzelleistung in Führung. Hugo Almeida legte nur wenig später den zweiten Treffer nach (64.).

Durch den Sieg liegt Werder nun mit zwei Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen auf Platz drei, der zur Teilnahme an der Champions-League-Quali berechtigt. Schalke liegt mit drei Zählern Rückstand und einem deutlich schlechteren Torverhältnis als der FC Bayern auf Rang zwei.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke beginnt mit der Aufstellung der letzten Woche. Bei Werder stehen Borowski und Almeida statt Marin und Hunt in der Startelf.

21.: Nach einer Flanke von Rafinha steht Kuranyi am langen Pfosten und köpft gegen die Laufrichtung von Wiese, der bereits geschlagen ist. Der Ball touchiert die Latte und Mertesacker klärt endgültig.

41.: Höwedes nimmt den Ball mit der Brust mit in den Strafraum, wo Mertesacker Hand und Beine zur Hilfe nimmt. Höwedes kommt zu Fall, bevor er aus kurzer Distanz schießen kann. Aber die Pfeife bleibt stumm.

Halbzeit-Fazit: Werder fand schneller in die Partie, ohne allerdings für Gefahr zu sorgen. Nach 20 Minuten übernahm Schalke das Kommando. Insgesamt allerdings kaum Höhepunkte.

54.: Dicke Chance für Özil! Schmitz fliegt auf der linken Abwehrseite am Ball vorbei, plötzlich ist der Nationalspieler frei. Özil marschiert in den Strafraum, umkurvt zwei Leute und schließt ab. Aber der Schuss aus zwölf Metern geht knapp am kurzen Eck vorbei.

55., 0:1, Özil: Da ist es passiert, und wieder sieht Schmitz schlecht aus. Der Linksverteidiger lässt sich von Özil tunneln, anschließend wird auch noch Bordon verladen. Vom Elfmeterpunkt schließt Özil dann ganz cool ab und schiebt den Ball flach in die lange Ecke.

64., 0:2, Almeida: Westermann will den Ball vor dem Aus retten. Özil reagiert schneller als die Schalke, wartet lange und legt dann von rechts flach nach innen, wo Almeida die Kugel aus zehn Metern mit links über die Linie drückt.

75.: Minichance für Schalke: Edu legt schön auf Rakitic zurück, aber der Kroate schießt mit links weit am Bremer Kasten vorbei.

Fazit: Schalke bemüht, aber ohne Durchschlagskraft. Werder kaltschnäuziger, aber dennoch ein etwas glücklicher Sieger.

Der Star des Spiels: Mesut Özil. Zugegeben, in Halbzeit eins gelang dem Nationalspieler kaum etwas, nach dem Seitenwechsel war Özil allerdings richtig stark. Sein Tor war schlichtweg überragend, bei der Vorarbeit zum 2:0 bewies er viel Übersicht. Sorgte im Anschluss immer wieder für Entlastung.

Die Gurke des Spiels: Lukas Schmitz. Richtig schlecht war Schalkes Linksverteidiger zwar nicht, die ersten Minuten nach der Pause verschlief Schmitz allerdings komplett. Ließ sich beim 0:1 von Özil düpieren und wurde postwendend ausgewechselt.

Die Pfeife des Spiels: Knut Kircher. Ließ einiges laufen und hatte ingesamt ein gutes Gespür für dieses Spiel. Hätte bei Mertesackers Einsatz gegen Höwedes (41.) wohl aber auf Elfmeter entscheiden müssen. Ansonsten gab es nur ein paar knifflige Abseitsentscheidungen, bei denen Kircher aber meist richtig lag.

Die Lehren des Spiels: Schalke wollte, die Magath-Elf konnte aber nicht. Spielerisch sah das über weite Strecken gar nicht so schlecht aus, Chancen kreierte S04 allerdings kaum. Farfan und Rafinha machten zwar vor allem in Halbzeit eins mächtig Dampf über rechts, vom Rest kam offensiv allerdings zu wenig.

Spätestens nach dem zweiten Gegentor wirkten die Schalker dann wie gelähmt. Der Glaube, dieses Spiel noch drehen zu können, war dahin. Werder spielte die Partie locker nach Hause.

Bremen präsentierte sich über weite Strecken gar nicht werder-like. Die Schaaf-Elf versuchte, die Räume im Mittelfeld dicht zu machen, stand mit der Viererkette einige Meter tiefer als gewohnt und überließ Schalke größtenteils das Spiel.

Bei eigenem Ballbesitz ging's meistens schnell nach vorne, das Mittelfeld wurde zügig überbrückt. Viel Gefahr erzeugte Werder dadurch zwar nicht, einige offensiv starke Minuten nach der Pause reichten allerdings zum Sieg. Platz drei kann nun mit einem Heimsieg am letzten Spieltag gegen Hamburg perfekt gemacht werden.

Schalke - Bremen: Daten zum Spiel