Hertha spielt gut und steigt trotzdem ab

SID
Raffael setzt sich gegen Vidal durch - der Berliner traf zum 0:1

Alles versucht, und doch alles verloren: Der fünfte Abstieg von Hertha BSC Berlin in der Bundesliga-Geschichte ist perfekt. Nach dem 1:1 (1:0) bei Bayer Leverkusen am vorletzten Spieltag ist für die Elf von Trainer Friedhelm Funkel der Klassenerhalt rechnerisch nicht mehr möglich.

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Damit ist für die Hertha am kommenden Samstag beim Spiel gegen Spitzenreiter Bayern München nach 13 Jahren das Kapitel Fußball-Bundesliga wieder geschlossen. Für Leverkusen war der Punkt im Kampf um die Champions-League-Teilnahme ebenfalls zu wenig.

Vor dem abschließenden Spiel bei Borussia Mönchengladbach hat die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes nun die schlechteren Karten. Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena brachte der Brasilianer Raffael die Berliner zunächst auf die Siegerstraße, doch Manuel Friedrich gelang für Bayer noch der Ausgleich (59.).

Hertha spielt mit

Die Gäste aus der Hauptstadt präsentierten sich dabei keineswegs wie ein Absteiger. In der Defensive mit einer geschickten Raumaufteilung und im Konterspiel brandgefährlich machten die Berliner der Werkself das Leben schwer.

Nur selten kamen die Leverkusener, die sich über weite Strecken ideen- und harmlos präsentierten zu zwingenden Torchancen.

Nationaltorhüter Rene Adler, der nur zwei Wochen nach seinem Rippenbruch wieder zwischen die Pfosten des Leverkusener Tores rückte, hatte einen anstrengenden Nachmittag.

Adler ohne Schuld

Bereits nach fünf Minuten war Adler bei einem Schuss des früheren Bayer-Stürmers Theofanis Gekas machtlos, doch der Innenpfosten bewahrte Bayer da noch vor einem Rückstand.

Das änderte sich sieben Minuten später. Nach Flanke von Gekas beförderte Raffael den Ball aus 15 Metern unhaltbar für Nationaltorhüter Rene Adler in die Maschen.

Und im Bayer-Strafraum herrschte weiter höchste Alarmstufe. So war Adrian Ramos in der 20. Minute frei durch, Adler drängte den Angreifer aber geschickt ab, sodass dieser nicht mehr zum Torschuss kam.

In der 32. Minute rutschte Cicero nach Zuspiel von Gekas aus kürzester Entfernung am Ball vorbei. Und Bayer? Die Leverkusener wachten erst gegen Ende der ersten Halbzeit auf, als auch mal das Bundesliga-Schlusslicht in die Bredouille kam.

Doch bei Schüssen des schwachen Schweizers Eren Derdiyok (37.) und Toni Kroos (45.) war Hertha-Torwart Jaroslav Drobny zur Stelle.

Heynckes wechselt früh

Heynckes hatte nach der ersten Halbzeit von der lauen Vorstellung genug gesehen und brachte Patrick Helmes und Burak Kaplan für Derdiyok und Tranquillo Barnetta ins Spiel. Bereits im ersten Durchgang hatte er Lars Bender für Gonzalo Castro gebracht.

Doch Besserung war zunächst nicht in Sicht, vielmehr hatte Gekas nach Flanke von Ramos die große Chance zu 2:0. Danach vergaben Gojko Kacar (53.) und Gekas (54.) weitere hochkarätige Möglichkeiten.

Danach kam Bayer aber ins Spiel. Konnte Drobny gegen Patrick Helmes (57.) und Sami Hyypiä (59.) großartig parieren, war er beim Kopfball von Friedrich chancenlos. Bei Bayer verdienten sich Adler und Kaplan noch die besten Noten. Die Berliner hatten in Cicero, Gekas und Drobny ihre stärksten Akteure.

Leverkusen - Hertha: Daten zum Spiel