Eigentor verdirbt BVB Sprung auf Platz drei

SID
Jakub Blaszczykowski (r.) zeigte vor allem in der ersten Hälfte eine starke Leistung
© Getty

Borussia Dortmund hat die Chance auf Platz drei nicht genutzt. Am 31. Spieltag trennten sich der BVB und 1899 Hoffenheim nach einer rauen Partie mit 1:1 (0:0).

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Zwei verletzte Stammspieler und ein später Ausgleich: Borussia Dortmund erlebte beim geplanten Sprung auf einen Champions-League-Platz einen ganz bitteren Nachmittag

Beim 1: 1 (0:0) gegen 1899 Hoffenheim traf Vedad Ibisevic kurz vor dem Abpfiff für die Gäste zum Ausgleich und versetzte das Tollhaus Dortmund in einen kollektiven Schock. "Es fühlt sich ungerecht an. Die Stimmung in der Kabine ist dem Spielausgang entsprechend", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Durch das Gegentor verpasste der BVB nicht nur die Chance, aus eigener Kraft die Qualifikation zur europäischen Königsklasse zu erreichen. Mit dem Unentschieden rutschte die Borussia (53 Punkte) auf den fünften Tabellenplatz ab und spürt im Kampf um die internationalen Plätze den Atem der Verfolger.

Der VfB Stuttgart (50) hat als Tabellensechster nur noch drei Punkte Rückstand zum BVB, der allerdings dicht hinter Werder Bremen und Bayer Leverkusen (beide 54) liegt.

Sahin und Zidan verletzt

Klopp ärgerte sich zusätzlich über einen wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannten Treffer von Lucas Barrios.

"Wir haben ein wunderschönes Tor gemacht, das nicht gegeben wurde, danach das 1:0 erzielt und sind für den einzig wirklichen Fehler bestraft worden", so Klopp, der neben dem späten Ausgleich auch noch den Verlust zweier wichtiger Spieler zu beklagen hatte.

Nuri Sahin musste wegen eines Nasenbeinbruches schon nach 21 Minuten ausgewechselt werden, nur sieben Minuten später wurde Mohamed Zidan vom Platz getragen.

Der Ägypter zog sich ohne Einwirkung des Gegners eine Blessur im rechten Knie zu, es besteht sogar Verdacht auf einen Kreuzbandriss.

Vor 80.100 Zuschauern hatte der eingewechselte Nelson Valdez in der 57. Minute den Führungstreffer des BVB.

Der Ausgleich der Gäste, die so die dritte Niederlage in Serie vermieden, schien zunächst ein Eigentor von Mats Hummels zu sein, doch der Innenverteidiger sorgte im Gespräch mit der Bild-Zeitung für Aufklärung.

"Im Gegensatz zu Ibisevic war ich nicht am Ball", sagte der U-21-Nationalspieler.

Der Bosnier wurde schließlich offiziell als Torschütze geführt.

"Mit dem Hurra-Fußball ist es bei uns lange vorbei"

"Das war das einzige Mal, dass wir gefährlich vors Tor gekommen sind. Deshalb müssen wir froh sein, dass wir den Punkt noch geholt haben", sagte Hoffenheims Keeper Timo Hildebrand: "Aber mit dem Hurra-Fußball ist es bei uns ja schon lange vorbei."

Trainer Ralf Rangnick war dagegen zufrieden: "Dass wir nach den letzten Wochen nicht fußballerisch glänzen konnten, war klar. Aber wir sind als Mannschaft aufgetreten und haben uns den Punkt verdient."

Von der ersten Minute an war die Strategie der Gäste offensichtlich: Aus einer verstärkten Abwehr wollten die Kraichgauer mit Kontern zum Erfolg kommen.

Die Borussen taten sich zunächst sehr schwer, ihren Rhythmus zu finden und ihren in den Heimspielen gewohnten Angriffsdruck aufzubauen. Zwar ergaben sich in der Anfangsphase erfolgversprechende Situationen, doch fehlte es an den zündenen Ideen oder der nötigen Konzentration, um den Führungstreffer zu erzielen.

Hoffenheim zu harmlos

Die zuletzt heftig kritisierten Hoffenheimer tauchten nur sporadisch in der Nähe des Dortmunder Gehäuses auf und agierten zu hausbacken, um die Abwehr vor BVB-Keeper Roman Weidenfeller zu überraschen.

Die Überraschung wäre auf der Gegenseite beinahe den Borussen gelungen, als Lucas Barrios freistehend von der Strafraumgrenze das Hoffenheimer Tor nur knapp verfehlte.

Nach den kurzfristigen Wechseln durch die Verletzungen von Sahin und Zidan benötigte Dortmund einige Minuten, um sich neu zu sortierten. Folglich blieben auch in der Folge zwingende Torchancen aus. Zudem präsentierte sich Hildebrand als verlässlicher Rückhalt seines Teams.

Beide Teams nach der Pause offensiver

Wesentlich aggressiver und torgefährlicher begannen die Borussen, die auf den gelbgesperrten Marcel Schmelzer verzichten mussten, nach dem Wechsel.

Aber auch die Gäste gaben ihre Passivität der ersten 45 Miunuten auf und suchten verstärkt den Weg in die Offensive.

Doch für die Kraichgauer ging der Schuss nach hinten los, als der für Zidan eingewechselte Valdez nach einer Flanke von Kevin Großkreutz zum 1:0 einköpfte.

In der Schlussphase drängte Hoffenheim auf den Ausgleich, und dem BVB boten sich die Räume zum kontern. Einige vielversprechende Angriffe zur möglichen Vorentscheidung ließen die Schwarz-Gelben jedoch ungenutzt, dann traf Ibisevic.

Dortmund - Hoffenheim: Daten zum Spiel