HSV schafft Wende durch Last-Minute-Sieg

SID
Der Hamburger Mladen Petric (r.) setzt gegen Joel Epalle vom VfL Bochum zur Grätsche an

Beflügelt vom Einzug in das Halbfinale der Europa League hat der Hamburger SV die Talfahrt in der Bundesliga gestoppt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia feierte am Sonntagnachmittag einen 2:1 (1:1)-Sieg beim abstiegsgefährdeten VfL Bochum und rückte wieder auf den sechsten Tabellenplatz vor, der zur Teilnahme am internationalen Wettbewerb in der kommenden Saison berechtigt.

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"Wir haben uns das Glück erarbeitet. Wir haben auf Risiko gespielt und sind dafür belohnt worden", sagte HSV-Coach Bruno Labbadia mit strahlendem Gesicht. Andreas Johansson (88.) bescherte den Hanseaten mit einem Eigentor kurz vor Schluss den erst dritten Erfolg in den vergangenen zwölf Liga-Spielen.

Nach dem Einzug in das Halbfinale der Europa League und dem Befreiungsschlag in der Bundesliga sitzt der frühere Torjäger, der eine Woche zuvor noch um seinen Job bangen musste, bei den Norddeutschen wieder fester im Sattel. "Der Sieg ist auch eine Bestätigung unserer Arbeit, darüber freue ich mich", so Labbadia.

Bochum seit acht Spielen sieglos

Robert Tesche (18.) hatte die Gäste vor 25.780 Zuschauern in Führung gebracht, Zlatko Dedic gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (32.).

Bochum ist nunmehr seit acht Spielen ohne Sieg, liegt nur noch einen Punkt vor der Abstiegszone und muss am kommenden Freitag im Spiel beim 1. FC Köln unbedingt punkten.

"Die Niederlagenserie nervt. Aber so wie die Mannschaft heute aufgetreten ist, das sollte uns Mut machen. Es ist bitter, dass wir heute keine Punkte mitgenommen haben, damit müssen wir in Köln wieder anfangen", sagte ein enttäuschter VfL-Sportvorstand Thomas Ernst.

VfL mit gutem Beginn

Die Gäste aus Hamburg, die auf den angeschlagen Jonathan Pitroipa (Rippenverletzung) und den wegen des Flaschenwurfs gesperrten Paolo Guerrero verzichten mussten, zunächst vornehm zurück.

Die erste Viertelstunde gehörte dem VfL, der gute Chancen durch Distanzschüsse von Joel Epalle (6.) und Zlatko Dedic (12.) hatte.

Dann reagierten die Hanseaten allerdings. Beim ersten forschen Angriff über Dennis Aogo und Kapitän David Jarolim musste Bochums Keeper Philipp Heerwagen eingreifen, als er einen 16-m-Schuss von Tunay Torun (15.) parierte.

Eckball bringt die Führung

Der HSV setzte nach, eine Hereingabe von Guy Demel verpassten wenig später die Torjäger Mladen Petric und van Nistelrooy nur knapp.

Eine Standardsituation führte dann aber zum Führungstor der Gäste: Robert Tesche verwertete in der 18. Minute eine Ecke von Aogo per Kopf.

Dedic besorgt den Ausgleich

Danach war der HSV im Spiel endgültig angekommen. Nach einem Doppelpass mit Ze Roberto verfehlte Aogo das VfL-Tor nur knapp (24.). Die Gäste brachten sich in dieser Phase nur selber in Schwierigkeiten.

Einen Fehlpass von Ze Roberto erwische Dedic und hatte mit einem 20-m-Schuss an den Pfosten Pech. Hamburg blieb aber immer gefährlich, Petric verpasste mit einem Heber das 2:0 (30.).

Der dritte Versuch von Dedic saß dann aber, nach einer Ablage von Epalle traf er aus 18 Metern zum 1:1 (32.). Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Labbadia zunächst Nationalspieler Piotr Trochowski.

Beide Teams mit guten Möglichkeiten

Doch Bochum hatte die ersten guten Möglichkeiten durch Dedic (46.) und Epalle (55.). Petric sorgte dann für Gefahr vor dem Tor von Bochum (60.).

Dann kam beim HSV mit Marcus Berg ein weiterer Stürmer, aber nach Unaufmerksamkeiten hatten die Gastgeber durch Christian Fuchs (64.) und Lewis Holtby (65.) gute Chancen.

Auf der Gegenseite hatte Stürmerstar van Nistelrooy eine Riesenmöglichkeit, der Schuss des Niederländers strich aber nur knapp am Tor vorbei (74.).

Fuchs verpasste in der 78. Minute das 2:1 für den VfL, ehe Johansson einen Schuss von van Nistelrooy ins eigene Tor lenkte (88.).

Bei den engagierten Bochumern stachen Lewis Holtby und Zlatko Dedic heraus, bei Hamburg waren Jerome Boateng und David Jarolim die Aktivposten.

Bochum - Hamburg: Daten zum Spiel