Tristesse nach der Poldi-Mania

SID
Milivoje Novakovic stand gegen Eintracht Frankfurt erstmals in dieser Saison in der Köln-Startelf
© Getty

Drei Spiele, ein Punkt, ein Tor und einen Platz im Tabellenkeller: Bei der Fußball-Gemeinde des 1. FC Köln ist nach dem 0:0 gegen Frankfurt große Ernüchterung eingetreten.

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Doch Zukunftsängste plagen Publikumsliebling Lukas Podolski, seine Kollegen und die Verantwortlichen des dreimaligen deutschen Meisters selbst angesichts des bevorstehenden Programms in den nächsten Wochen scheinbar überhaupt nicht.

"Sollen wir etwa zu Hause bleiben?", fragte Prinz Poldi einen Reporter, der ihm die nächsten Gegner nochmals in Erinnerung rief, etwas entrüstet.

Die Meisterschafts- und Europacup-Anwärter Hamburger SV, Schalke 04, VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen und Bayern München stehen auf dem Spielplan, der für zehn Millionen Euro Ablösesumme zurückgekehrte kölsche Jung lebte allerdings grenzenlosen Optimismus vor.

Podolski verweist auf Mainz

"Mainz hat gezeigt, dass alles möglich ist", sagte der 24 Jahre alte und noch torlose Nationalstürmer zum Sieg des FSV Mainz 05 gegen Rekordmeister Bayern.

"Ich denke, dass für uns auch eine Überraschung möglich ist. Von den Namen her ist es zwar schwer, aber wir brauchen uns nicht zu verstecken", erklärte Podolski weiter.

Köln in Bestbesetzung

Sehr trocken bewertete der neue Trainer Zvonimir Soldo die Situation: "Wir haben gegen diese Gegner noch nicht verloren." Das mag alles sein. Trotzdem ist es dem FC nicht gelungen, auch in Bestbesetzung den ersten Sieg zu feiern.

Kapitän Milivoje Novakovic spielte erstmals von Beginn an neben Poldi, auch Innenverteidiger Pedro Geromel war dabei. Das alles und selbst 35 Minuten Überzahl nach der Roten Karte gegen den Frankfurter Patrick Ochs (54.) brachte für die Kölner nichts.

Meier appelliert an Team

"Es konnte noch nicht alles funktionieren. Wir müssen den Kopf aber oben behalten. Wir haben eine gute Mannschaft", sagte Novakovic.

Auch Manager Michael Meier suchte das Positive. "Warum sollte uns in Hamburg nicht etwas gelingen, was uns schonmal gelungen ist?", fragte Meier angesichts des 1:0-Sieges beim HSV in der vergangenen Saison.

Meier: "Wir wussten, dass uns eine schwere Saison bevorsteht. Wir dürfen jetzt nicht den Mut verlieren und müssen zeigen, dass wir Kerle sind."

Amanatidis schimpft: "Schiedsrichter teilweise arrogant"

Ganz anders sieht die Welt bei der Eintracht aus, der neue Coach Michael Skibbe ist mit seinem Team auch nach dem dritten Spiel ungeschlagen, fünf Punkte lautet die Bilanz. "Wir haben uns mächtig gut verkauft, ich bin stolz auf meine Mannschaft", sagte Skibbe.

Sein Stürmer Ioannis Amanatidis beklagte sich unterdessen über das Verhalten des Schiedsrichter-Gespanns um Referee Manuel Gräfe (Berlin). Der hatte bei einem Freistoß in der ersten Hälfte für Köln wegen einer Rangelei in der Mauer Gelb gegen Selim Teber und gegen den meckernden Griechen gezogen.

"Die Schiedsrichter sind teilweise etwas arrogant. Die müssen sich auch mal etwas anhören bei strittigen Szenen. Das hat auch mit Respekt gegenüber den Spielern zu tun", erklärte Amanatidis.

Köln - Frankfurt: Daten & Fakten