Dzeko macht wieder den Unterschied

SID
Edin Dzeko erzielte gegen Hoffenheim seinen sechsten Doppelpack in dieser Saison
© Getty

Aus Ralf Rangnick sprach ein wenig der Neid. "Wenn Edin Dzeko bei uns spielen würde, hätten wir sicher auch ein oder zwei Tore gemacht", sagte der Trainer von 1899 Hoffenheim nach der 0:4 (0:1)-Pleite seiner Mannschaft beim deutschen Meister VfL Wolfsburg.

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Wie so häufig in den letzten Wochen hatte der Torjäger der Wölfe den Unterschied gemacht und das gezeigt, was Rangnicks Spielern in der Partie gänzlich abging: Torinstinkt. Zwei Chancen, zwei Treffer - mit seinem sechsten Doppelpack der Saison erteilte Dzeko den Gästen eine Lehrstunde in Sachen Effektivität.

"Hoffenheim war in der ersten Halbzeit viel besser, aber wir hatten einen starken Torwart und haben letztlich die Tore gemacht", sagte der bosnische Nationalspieler.

Aus seinen Ambitionen in Bezug auf die Torjäger-Krone macht Dzeko kein Geheimnis. "Ich bin heiß auf jedes Tor und natürlich die Kanone. Das ist der Traum jedes Stürmers", erklärte der 24-Jährige, der mit seinen Treffern 17 und 18 zu den in der Torschützenliste führenden Stafan Kießling (Bayer Leverkusen) und Kevin Kuranyi (Schalke 04) aufschloss.

Dzekos Verbleib immer unwahrscheinlicher

Für Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß ist der Ausgang des Dreikampfs schon klar: "Ich habe bereits vor Wochen gesagt, dass Edin das Rennen macht. Er ist einfach der komplette Stürmer - beidfüßig, kopfballstark und unheimlich schnell."

Dass Dzeko auch in der kommenden Saison bei den Niedersachsen spielt, wird allerdings mit jedem seiner Tore unwahrscheinlicher.

Auch wenn als Ablöse 40 Millionen Euro festgeschrieben sind, scheint der Wechsel im Sommer vorprogrammiert. "Ich habe Verständnis dafür, dass es ihn zu einem der europäischen Topklubs zieht.

Aber solange keiner bereit ist, die Summe zu zahlen, gehe ich davon aus, dass er bei uns bleibt", sagte Hoeneß.

Wölfe hoffen auf Europa League-Qualifikation

Nicht zuletzt dank Dzekos Toren dürfen die Wolfsburger sogar weiterhin auf die Qualifikation für die Europa League hoffen. "Wir haben nicht das schwerste Restprogramm, deshalb ist Platz sechs - vielleicht sogar fünf - immer noch möglich", so Hoeneß. Nur zwei Punkte trennen den derzeitigen Tabellen-Neunten vom sechstplatzierten Hamburger SV, fünf Zähler sind es zu Werder Bremen auf Rang fünf.

Gegen Hoffenheim sah es allerdings zunächst nicht nach einer Fortsetzung der Aufholjagd aus. Die Gäste dominierten das Spiel, ließen jedoch zahlreiche guten Chancen aus, ehe Dzeko (25. Minute) zum 1:0 traf. "Die Führung für uns fiel wie ein Blitz aus heiterem Himmel", sagte Hoeneß.

Barzaglis Treffer entscheidet das Spiel

Doch erst als Andrea Barzagli (51.) mit seinem ersten Bundesliga-Treffer auf 2:0 erhöhte, war die Partie gelaufen. Zvjezdan Misimovic (74.) und nochmals Dzeko (75.) stellten den Endstand her.

Auch wenn Hoffenheim angesichts von neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz kaum noch in Abstiegsgefahr geraten dürfte, fordert Rangnick für das nächste Spiel am Samstag gegen den 1. FC Köln endlich wieder einen Sieg von seiner Mannschaft. "Wir haben noch fünf Spiele und es ist enorm wichtig, dass wir mal wieder gewinnen."

Wolfsburg - Hoffenheim: Daten zum Spiel