Schaaf mahnt: "Einige müssen nachdenken"

SID
Torsten Frings erzielte drei Minuten nach seiner Einwechslung den Siegtreffer für Bremen

Punkte geholt, Erkenntnisse gewonnen, aber auch Illusionen verloren: Was seine Ergänzungsspieler eine Halbzeit lang beim mühseligen 3:2 (0:1)-Sieg von Werder Bremen gegen den VfL Bochum zusammenkickten, schärfte bei Trainer Thomas Schaaf vor den entscheidenden Partien in Liga und Pokal den Blick auf den Saisonendspurt.

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"Einige hatten die Chance, sich zu zeigen. Jetzt müssen sie mal darüber nachdenken, was sie angeboten haben", knurrte der Coach und sah in diesem Moment nicht wie ein Sieger aus.

Fünf Stammkräften hatte der 48-Jährige nach der kräftezehrenden und letztlich erfolglosen Aufholjagd in der Europa League gegen den FC Valencia (4:4) eine Pause gegönnt, schon in der Halbzeitpause musste Schaaf die Reißleine ziehen.

Frings erzielt den Siegtreffer

Claudio Pizarro und Mesut Özil kamen auf den Platz, in der Schlussphase stieß noch Torsten Frings hinzu, der in der 81. Minute, drei Minuten nach seiner Einwechslung, den entscheidenden dritten Treffer erzielte.

Die geplante Schonung für die Halbfinalpartie im DFB-Pokal am Dienstag gegen den FC Augsburg blieb also auf halbem Wege stecken, die Wirkung verpuffte weitgehend.

Auch Geschäftsführer Klaus Allofs war enttäuscht, wie sich Akteure wie Markus Rosenberg und Daniel Jensen den 36.197 Zuschauern im Weserstadion präsentierten.

Bochum ebenbürtig

"Der Trainer musste in der Halbzeit reagieren. Man hat gesehen, was Spielpraxis ausmacht. Aber auch diese Spieler werden wir noch brauchen."

Aber nicht in dieser Verfassung, denn die kampf- und laufstarken Gäste waren über eine Stunde lang ein mehr als ebenbürtiger Gegner für den deutschen Pokalsieger.

Stanislav Sestak in der 14. und Zlatko Dedic in der 63. Minute brachten die Westdeutschen zweimal in Führung, Werder konterte durch Tore von Pizarro (58.), Marko Marin (65.) und Frings (81.).

Erneut glückliche Aufholjagd

"Solche Aufholjagden gehen nicht immer positiv aus", mahnte Schaaf, der sich am Spielfeldrand mehr als ein halbes Dutzend Mal die spärlichen Haare raufte.

Leidvolle Erinnerung an die Partie gegen Valencia, in der es gegen einen Gegner der europäischen Spitzenklasse eben nicht mehr zum Umschwung gereicht hatte.

Schaafs Kollege Heiko Herrlich hatte klar erkannt, welche Chance sich seinen Spielern gegen die erschöpften Hanseaten geboten hatte.

"Daher ist das Ergebnis sehr ärgerlich für uns. Aber wenn wir in den nächsten Spielen den gleichen Aufwand betreiben, werden auch die Resultate wieder stimmen", sagte der ehemalige DFB-Trainer.

Englische Woche im Pokal

Auch sein Torwart Philipp Heerwagen sog Selbstvertrauen aus der knappen Niederlage in Bremen: "Ein Unentschieden hätten wir verdient gehabt. Wenn wir immer so spielen, steigen wir auf keinen Fall ab."

Den Beweis antreten können die Bochumer am Freitag beim nächsten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Den Norddeutschen hingegen steht mit der Partie gegen den Zweitligisten Augsburg eine weitere englische Woche bevor.

"Diese Partie ist für uns wie ein Endspiel. Augsburg ist zwar noch ein Zweitligist, aber vielleicht begegnen wir uns schon in der nächsten Saison in der ersten Liga wieder. Für mich ist das Team sogar einen Tick stärker als der 1. FC Kaiserslautern", sagte Allofs vorausblickend.

Bremen - Bochum: Daten zum Spiel