Bayern müht sich gegen Freiburg zum Sieg

Von Für SPOX in der Allianz Arena: Andreas Lehner
Thomas Müller wird von mehreren Abwehrspielern des SC Freiburg verfolgt

Der FC Bayern München hat am 26. Spieltag durch ein mühevolles 2:1 (0:1) gegen den SC Freiburg die Tabellenführung vom FC Schalke 04 zurückerobert.

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Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Allianz Arena brachte Cedrik Makiadi die Gäste in Führung (35.).

Bayerns Superstar Arjen Robben drehte das Spiel in der zweiten Hälfte für lange Zeit enttäuschende Bayern mit einem Doppelpack (76./83.). Freiburgs Stürmer Mo Idrissou sah kurz vor Schluss seine 5. Gelbe und wird nächste Woche fehlen.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Bayern im Vergleich zum Champions-League-Auftritt in Florenz ohne Schweinsteiger (5. Gelbe), Gomez (Muskelfaserriss in der Wade) und Ribery (Knöchelprobleme). Dafür beginnen Pranjic, Klose und Olic.

Dutt stellt seine Freiburger auf vier Positionen um. Schuster, Flum, Mujdza und Abdessadki beginnen anstatt Barth (Bluterguss im Oberschenkel), Caligiuri, Banovic und Cisse.

So diskutierten die mySPOX-User während des Spiels

3.: Müller hat viel Platz und schickt Olic über links. Der drängt in den Strafraum und scheitert aus spitzem Winkel mit links an Pouplin.

25.: Klose bekommt den Ball in den Lauf gespielt, legt ihn an Pouplin vorbei und kommt zu Fall. Der Freiburger Keeper berührt ihn am Fuß, doch Schiri Schmidt lässt weiterlaufen. Muss er pfeifen.

27.: Van Buyten mit dem langen Ball. Toprak lässt den Ball einfach am Sechzehner aufspringen und bringt so Klose ins Spiel. Der kommt frei zum Kopfball, setzt die Kugel aber aus elf Metern am Tor vorbei.

31., 0:1, Makiadi: Jäger drängt über links in den Strafraum und legt quer auf Abdessadki. Der ist völlig frei und leitet gleich weiter auf Makiadi. Aus 20 Metern setzt der mit rechts einen Knaller unter die Latte.

37.: Und Jäger setzt das nächste Ausrufezeichen. Mit dem Rücken zum Tor dreht er sich, setzt zum Dribbling an und schließt aus 23 Metern ab. Alles, ohne von Pranjic gestört zu werden. Der Ball geht aber drüber.

Halbzeit-Fazit: Freiburg steht hinten gut und nutzte seine erste Chance zur nicht unverdienten Führung.

51.: Konter der Freiburger. Flum zieht aus 20 Metern ab, der Ball geht knapp am linken Pfosten vorbei.

61.: Olic bringt von links den Ball flach und scharf vors Tor. Klose kommt nicht mehr ran, Butscher prüft seinen eigenen Keeper. Der kann nur nach vorne abprallen lassen, wo Müller auf ihn zustürmt. Schiri Schmidt pfeift aber wegen Foulspiel ab.

71.: Ecke durch Lahm von links. Olic zieht den Kopfball aufs lange Eck, aber Abdessadki klärt den Ball mit der Schulter auf der Linie.

76., 1:1, Robben: Handspiel von Butscher am eigenen Strafraum. Robben nagelt das Ding aus 17 Metern von halbrechts in die Torwartecke. Pouplin bringt die Hände nicht rechtzeitig hoch.

80.: Robben dribbelt in den Sechzehner und schließt mit links ab. Fantastischer Fußreflex von Pouplin!

83., 2:1, Robben: Banovic kommt viel zu spät und legt Müller im Sechzehner. Den fälligen Elfer hämmert Robben ins rechte Eck.

Fazit: Die Bayern erzwingen in der zweiten Halbzeit einen mühevollen Sieg gegen engagierte Freiburger.

Der Star des Spiels: Wenn beim FC Bayern nichts mehr geht, hilft Arjen Robben. Den Bayern fehlten lange Zeit die Mittel gegen gut verteidigende Freiburger. Aber ein Freistoß-Kracher und die Nervestärke beim Elfmeter drehten die Partie.

Die Gurke des Spiels: Danijel Pranjic. Bekam zuletzt Contento und Alaba auf der Linksverteidigerposition vor die Nase gesetzt und durfte für den gesperrten Schweinsteiger im Zentrum ran. Die Chance konnte der Kroate aber nicht nutzen. Pranjic wählte oft die falschen Laufwege, fehlte forderte zu wenig Bälle und leistete sich viele Abspielfehler. Wurde in der 71. Minuten unter Pfiffen ausgewechselt.

Die Pfeife des Spiels: Markus Schmidt. Zeigte früh zwei Gelbe Karten und verfolgte eine extrem kleinliche Linie. Verweigerte den Bayern nach Foul an Klose (25.) einen Strafstoß und lag in in der Bewertung von Zweikämpfen oft daneben. Butschers Handspiel zu pfeifen war hart, aber vertretbar.

Die Lehren des Spiels: Den Bayern gelang die Umstellung von der Champions League auf den Alltag Bundesliga nur schleppend. In der ersten Hälfte fehlte es dem Spiel der Münchner an Tempo und Engagement. Besonders Schweinsteiger wurde im zentralen Mittelfeld vermisst. Ersatzmann Pranjic und auch van Bommel fehlten oft als Anspielstationen und leisteten sich viele Fehler. So kam der Ball selten auf die Außen, wo Müller und Robben fast verhungerten. Also blieb als letztes Mittel der Verzweiflung der lange Ball, der aber nur selten ankam.

Die Freiburger stellten im 4-1-4-1 die Räume gut zu, wurden von den Bayern aber auch kaum zum Laufen gebracht und kamen so auch selbst zu guten Offensivaktionen. Durch ihre Konter brachten sie immer wieder Unordnung in die Münchener Hintermannschaft. Besonders auf der linken Seite (Alaba, Badstuber, Pranjic) stimmte die Aufteilung nicht. Nach dem Führungstreffer wuchs auch das Selbstvertrauen und die Kombinationen wurden sicherer.

Nach der Pause stellten die Bayern auf 4-3-3 mit Olic auf links und Müller als hängende Spitze um und schnürten die Freiburger nach einer knappen Stunde am eigenen Strafraum ein. Struktur war im Spiel der Bayern aber nicht zu erkennen, vieles ging durch die Mitte. Die Vehemenz war mit zunehmender Spieldauer aber zu viel für die Gäste.

In der 70. Minute packte van Gaal die Brechstange aus, schickte den eingewechselten Tymoschtschuk in die Innenverteidigung und van Buyten ins Sturmzentrum neben Klose. Freiburg konnte sich in dieser Phase nicht mehr befreien, brachte keine Entlastung zustande und machte hinten Fehler, die der FC Bayern zu den entscheidenden Toren nutzte.

Bayern - Freiburg: Daten zum Spiel