Klopp: Wollen Fünfter bleiben

SID
Lucas Barrios und der BVB zeigten gegen Gladbach eine starke Leistung

Mohamed Zidan ließ sich nach seiner Gala per Huckepack von Dortmunds Maskottchen Emma zur Siegesfeier vor die Südtribüne tragen, als Trainer Jürgen Klopp vor laufenden Kameras von seinem Schützling schwärmte.

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"Das war einfach klasse, eines seiner besten Spiele für den BVB", erklärte Jürgen Klopp. Ein Doppelpack (54. und 70.) sowie eine Vorlage standen nach dem 3:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach für den überragenden Ägypter Mohamed Zidan in der Statistik.

Damit leistete der Afrikameister den größten Beitrag zur Wiedergutmachung für das 1:2 im Revierderby beim Erzrivalen Schalke 04 und zu einem wichtigen Heimsieg, mit dem die Westfalen nach zuvor vier Niederlagen in fünf Spielen ihren Europacup-Platz fünf festigten und den Vorsprung auf Verfolger Werder Bremen auf drei Punkte vergrößerten.

"Wir wollen ins internationale Geschäft, und wenn wir weiter so spielen, werden wir es schaffen", sagte Zidan. Offenbar beflügelt durch die Lobeshymnen nach seinem Treffer beim 1:3 im Länderspiel am vergangenen Mittwoch im Wembley-Stadion gegen England, wurde Zidan zum unlösbaren Problem für die Gladbacher Defensive.

Zidan hat seine Position gefunden

"Er kam sehr selbstbewusst zurück. Das Tor hat ihm offensichtlich gut getan. Das ist der Zidan, den ich kenne, aber immer noch zu wenig andere Menschen, wenn ich ehrlich bin", sagte Mentor Klopp über seinen sensiblen Torjäger.

Einst Wackelkandidat und Edelreservist, hat der technisch versierte, aber oft zu verspielte Zidan in der laufenden Saison seine Position hinter den Spitzen gefunden. Bereits sechsmal bereitete er Treffer vor, wie das 1:0 durch Kevin Großkreutz (13.), fünfmal traf er bislang selbst - gegen Gladbach einmal oben links und einmal unten rechts.

"Manchmal gehen aber auch die Gäule mit ihm durch, dann sieht man von seinen unglaublichen Qualitäten zu wenig. Aber ich werde dafür sorgen, dass er noch neun solche Spiele abliefert", sagte Klopp.

Klopp hält sich bedeckt

Am Saisonende soll die Qualifikation zur Europa League stehen, doch Klopp verweist voller Respekt auf die Konkurrenz: "Wir sind Fünfter, aber der Punktabstand ist nicht so groß, dass wir schon in den  Urlaub fahren könnten. Es folgen Mannschaften, die einen richtig guten Lauf haben. Aber noch stehen wir vor ihnen, und wir wollen alles tun, dass es so bleibt."

Hoffnung machten ihm die Reaktion seiner Mannschaft vor 79. 800 Zuschauern auf die Pleite im Derby, der aufblühende Zidan und der genesene Kapitän Sebastian Kehl, der nach 256 Tagen wieder in der Anfangsformation stand und eine starke Partie ablieferte.

Kehl zufrieden mit Comeback

"Das war ein tolles Gefühl, wieder dabei zu sein - und zu gewinnen. Manche wollten uns schon eine Krise einreden, aber wir haben die richtige Antwort gegeben", sagte der 30-Jährige. Den Beginn einer Krise sieht Gladbachs Michael Frontzeck, der als Trainer noch nie gegen den BVB gewonnen hat, nach der jüngsten Abfuhr für seine Mannschaft nicht.

"Wir haben einen schlechten Tag erwischt und keine Möglichkeit gefunden, Dortmund wehzutun", sagte der Ex-Nationalspieler. Auch seine lautere Ansprache in der Halbzeit blieb ohne Wirkung.

Mutlos und hilflos beschränkte sich der Tabellenzwölfte, den immerhin noch zehn Zähler von der Abstiegszone trennen, nach der Pause auf Schadensbegrenzung. Solche Spiele werde es immer geben, und er könne auch damit leben, so Frontzeck weiter, wenn seine Truppe anschließend eine entsprechende Reaktion zeige - möglichst schon am Samstag im Heimspiel gegen Meister VfL Wolfsburg.

Dortmund - Gladbach: Daten zum Spiel