Bayer nur remis gegen Köln

Von Daniel Börlein / Anant Agarwala
Rene Adler (r.) mit einer starken Parade gegen Kölns Sebastian Freis
© Getty

Bayer Leverkusen ist im Samstagabendspiel des 24. Spieltag nicht über ein Unentschieden hinaus gekommen. Gegen den 1. FC Köln gab es vor heimischer Kulisse nur ein 0:0 für den Tabellenführer.

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In der ausverkauften BayArena musste sich Bayer Leverkusen im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln mit einem 0:0 begnügen. Erstmals seit 14 Jahren konnte der FC damit wieder in Leverkusen punkten.

Durch das Remis bleibt das Team von Trainer Jupp Heynckes zwar auch im 24. Saisonspiel ungeschlagen und ist weiterhin Tabellenführer, der FC Bayern München kann allerdings durch einen Sieg gegen den Hamburger SV am Sonntag noch vorbeiziehen.

"Die Standards kamen nicht gut, wir haben unrund gespielt, nicht präzise in der Ballan- und mitnahme, das läuft bei uns sonst besser. Das hat mir gezeigt, dass heute ein Tick die Konzentration gefehlt hat", sagte Bayer-Coach Heynckes. "Das hat man schon mal, aber wenn man eine Spitzenmannschaft der Bundesliga sein will, muss man so ein Spiel mit 1:0 gewinnen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Leverkusen ist Hyypiä nach seiner Gelbsperre wieder mit dabei. Reinartz rückt deshalb wieder ins Mittelfeld, Bender muss auf die Bank.

Bei Köln stellt Soldo kräftig um. McKenna beginnt statt Pezzoni im defensiven Mittefeld. Tosic muss für Freis auf die Bank und Matuszyk gibt sein Bundesligadebüt für den verletzten Chihi.

5.: Kießling legt den Ball am Strafraum rechts raus auf Barnetta, der mit Schnitt in die Mitte flankt. Dort ist wieder Kießling, der gegen Mohamad zum Kopfball kommt. Knapp drüber.

13.: Freistoß Leverkusen, Kroos aus dem linken Halbfeld. Hyypiä setzt sich gegen McKenna durch und drückt den Ball aufs kurze Eck. Mondragon fischt die Kugel riesig von der Linie. Friedrich schafft es, den Nachschuss aus einem Meter drüber zu löffeln.

33.: Freis kommt nach einem langen Ball von Schorch aus der eigenen Hälfte gegen Schwaab und Friedrich an den Ball und zieht in den Strafraum. Adler kommt raus und Freis knallt ihm den Ball ins Gesicht.

Halbzeit-Fazit: Starker Beginn beider Teams, danach ließen beide allerdings auch stark nach. Leverkusen findet kein Mittel gegen gut stehende Kölner.

53.: Starkes Dribbling von Renato Augusto. Er setzt sich auf Rechts gegen Brecko und Matuszyk durch und zieht in den Strafraum. Gegen McKenna kommt er mit rechts zum Abschluss und visiert das lange Eck an. Mondragon mit einem Wahnsinnsreflex.

77.: Freis ist plötzlich durch und zieht gegen einen Innenverteidiger in den Strafraum. Er will schießen, aber im letzten Moment kommt Vidal dazwischengesprintet und grätscht Freis und den Ball ab. Kein Elfer, sagt Kircher, der gute Sicht hatte.

Fazit: Köln verdient sich den Punkt aufgrund einer starken Defensivleistung.

Der Star des Spiels: Lukas Podolski. Die Offensivbemühungen des FC hielten sich doch arg in Grenzen, wenn es dann aber mal nach vorne ging, war Podolski meist beteiligt. Viel wichtiger allerdings: Podolski arbeitete sehr fleißig in der Defensive mit, ging lange Wege und gewann zudem knapp zwei Drittel seiner Zweikämpfe. Ein ganzes neues Gesicht, das der Kölner da zeigte.

Die Gurke des Spiels: Manuel Friedrich. Zugegeben, wirklich schlecht war der Bayer-Verteidiger nicht, doch die vergebene Großchance in der 13. Minute war einfach die Gurken-Szene der Partie. Wer solche Gelegenheiten nicht nutzt, muss sich nicht wundern, dass man am Ende nicht Meister wird.

Die Pfeife des Spiels: Knut Kircher. Hatte wenig Mühe mit der Partie und ließ durch seine ruhige Art nie eine hitzige Atmosphäre aufkommen. Knifflige Szene, als Mondragon Hyypiäs Kopfball auf der Linie parierte. Auch hier lag Kircher mit seiner Entscheidung wohl richtig.

Die Lehren des Spiels: Offensivspektakel gibt es bei Bayer schon seit langem nicht mehr. Unter Heynckes hat die Mannschaft gelernt, dass Effektivität wichtiger ist als Attraktivität. Mittlerweile hat sich die Konkurrenz allerdings auch darauf gut eingestellt.

Köln wich trotz langer Ballbesitzzeiten der Gastgeber nicht vom Defensivkonzept ab und ließ sich nie weit aus der eigenen Hälfte locken. Dadurch war für Bayers Passspiel nur wenig Raum, und selten bot sich der Heynckes-Elf die Möglichkeit, eine spielerische Lösung zu finden.

Nach der Pause ging Heynckes mehr Risiko und stellte auf ein 4-1-3-2 um, wodurch Leverkusen noch mehr Spielanteile bekam. Chancen blieben allerdings Mangelware, was auch an einer geschickt verteidigenden und extrem kompakt stehenden Kölner Elf lag.

Leverkusen - Köln: Daten zum Spiel