Ribery entscheidet Spitzenspiel

SID
Mladen Petric (l.) verliert einen Zweikampf in der Luft gegen Martin Demichelis

Nach 652 Tagen hat Bayern München dank Franck Ribery endlich wieder die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen.

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Der deutsche Rekordmeister beendete pünktlich zu seinem 110. Geburtstag seine Negativserie gegen Angstgegner Hamburger SV, gewann glanzlos, aber verdient mit 1:0 (0:0) und verdrängte Bayer Leverkusen von der Spitze.

Die Münchner, die zuletzt am 17. Mai 2008 nach einem kompletten Spieltag Platz eins inne hatten, haben nun zwei Zähler Vorsprung vor der Werkself. Für den HSV war es dagegen im Kampf um die internationalen Plätze ein Rückschlag, die Teilnahme an der Champions League können die Norddeutschen fast schon abschreiben.

Bayern beginnt forsch

Vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena, in der die Münchner in den bisherigen vier Partien gegen Hamburg noch nicht gewonnen hatten, erzielte Ribery in der 78. Minute mit einem 17-Meter-Schuss das umjubelte Tor des Tages.

Für die Bayern war es aus den letzten zehn Vergleichen mit dem HSV erst der zweite Dreier, in den vorherigen sechs Begegnungen hatte es gar keinen Sieg gegeben.

Die Bayern, die auf den nach wie vor angeschlagenen Abwehrchef Daniel van Buyten verzichten mussten, waren gegen den HSV von Beginn an tonangebend. In der 3. Minute strich ein Freistoß von Franck Ribery knapp am HSV-Tor vorbei, kurz danach konnte Guy Demel gerade noch vor Thomas Müller klären.

Der 20-Jährige hatte in der 13. Minute nach glänzender Vorarbeit von Bastian Schweinsteiger dann auch die große Chance zur Führung: Sein Lupfer aus kurzer Distanz war jedoch zu hoch angesetzt. Eine Minute später scheiterte Ribery an Frank Rost.

Hamburg legt Zurückhaltung ab

Die dominant auftretenden und überlegenen Münchner hätten zu diesem Zeitpunkt die Führung längst verdient gehabt. Die Hamburger kamen erst nach einer halben Stunde besser ins Spiel, zuvor hatten sie sehr zurückhaltend agiert und sich auf Konter verlegt.

Bei ihren Möglichkeiten vor der Pause profitierten sie jedoch von leichten Ballverlusten der Münchner, bei denen vor allem der 19-Jährige Diego Contento als linker Verteidiger einige Male wackelte. Bei einem Schuss von Piotr Trochowski (18.) musste zunächst Jörg Butt sein ganzes Können aufbieten, dann verzog noch einmal Trochowski freistehend (22.), ehe Mladen Petric (45.) den Ball neben das Münchner Gehäuse setzte.

Nach dem Wechsel musste der HSV den bis dahin sicheren Rost wegen einer Ellenbogenblessur auswechseln. Für den Routinier kam der 24 Jahre alte Wolfgang Hesl zum Einsatz. Der Ersatzkeeper wurde aber wenig geprüft, da die Bayern den Elan aus dem ersten Durchgang über weite Strecken vermissen ließen.

Lattenkopfball von Torun

Zwar waren sie weiterhin spielbestimmend, aber lange nicht mehr so zielstrebig. Zudem agierten die Münchner bei einigen vielversprechenden Situationen zu unkonzentzriert, weshalb die gut sortierte HSV-Abwehr nur selten Probleme hatte.

Zwölf Minuten vor Schluss war es dann aber doch passiert, als sich Ribery über links durchsetzte und seinen dritten Saisontreffer erzielte.

In der Schlussphase hatte der HSV durch den eingewechselten Tuncay Torun die große Chance zum Ausgleich, doch sein Kopfball ging an die Latte (83.). Beim FC Bayern konnten Schweinsteiger und mit Abstrichen Arjen Robben noch am besten gefallen. Hamburg hatte in Abwehrchef Joris Matthijsen, der Mario Gomez keinen Stich ließ, und David Rozehnal seine auffälligsten Akteure. Demel engte die Kreise von Ribery oft entscheidend ein.

Bayern - Hamburg: Daten zum Spiel