Tuchel schläft besser und Mainz feiert

SID
Mainzer Jubel am Bruchweg. Die 05er bleiben zu Hause ungeschlagen
© Getty

Tiefer Schlaf und eine rauschende Party liegen in der Karnevalshochburg Mainz derzeit nah beieinander. Aufsteiger FSV Mainz 05 hat nach einem 1:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntagnachmittag die Miete für den Klassenerhalt bereits nach dem 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga so gut wie eingefahren.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir können jetzt etwas entspannter sein. Wir sind auf einem richtig guten Weg und wollen nicht meckern. Schließlich sind wir Siebter und zuhause ungeschlagen", sagte ein äußerst zufriedener FSV-Coach Thomas Tuchel.

Der 36-Jährige hatte vor dem Spiel gesagt, sollte man gegen Gladbach die 30 Punkte vollmachen, würde man "besser schlafen". Die erste gute Nacht konnte sich Tuchel, der für den Liga-Verbleib 36 Punkte auf der persönlichen Rechnung hat, bereits am Sonntag gönnen.

Für die Fans hat die "Meenzer Fassenacht" bereits vier Tage vor Weiberfastnacht begonnen, nach dem Schlusspfiff wurde der Sieg durch das Tor des Tages von Ex-Borusse Bo Svensson (43.) ausgiebig mit den Spielern gefeiert. 13 Punkte beträgt der Vorsprung der Mainzer auf Relegationsrang 16.

Frontzeck enttäuscht über die Torausbeute

"Wir hatten sechs bis sieben gute Chancen. Es war ein unglückliches Gegentor. Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Selbst ein Unentschieden wäre noch zu wenig gewesen", sagte hingegen Gladbachs Trainer Michael Frontzeck, dessen Team vor einer Woche noch einen rauschenden 4:3-Erfolg gegen DFB-Pokal-Sieger Werder Bremen gefeiert hatte.

Vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion bestimmten die Mainzer in der Anfangsphase zwar die Partie, die besseren Chancen konnten sich allerdings die Gladbacher erarbeiten.

Chancentod Bobadilla

Der Argentinier Raul Bobadilla, der gegen Bremen zwei Tore erzielt hatte, konnte die sich bietenden Möglichkeiten aber nicht nutzen (4./10).

Die Gastgeber, die ohne die verletzten Jan Simak, Dimo Wache, Jan Kirchhoff, Zsolt Löw und Marco Rose sowie den gesperrten Spielmacher Andreas Ivanschitz auskommen mussten, kamen erst nach einer knappen Viertelstunde zu ihrer ersten Chance durch Andre Schürrle (14.).

Nur eine Minute später war es auf der Gegenseite erneut Bobadilla, der die Gladbacher Führung auf dem Fuß hatte. Im Anschluss übernahmen die Gäste das Kommando.

Neuzugänge in der Startformation

Die Mainzer, bei denen die beiden Neuzugänge Radoslav Zabavnik und Malik Fatih von Beginn an aufliefen, hatten in dieser Phase große Probleme in allen Mannschaftsteilen.

FSV-Kapitän Tim Hoogland zog sich vor der Pause im rechten Knie einen Korbhenkelriss, einen Außenmeniskusriss und einen Einriss des Innenbandes zu und wird am Dienstag operiert.

Hoogland wird wochenlang ausfallen. Kurz darauf war es wieder Bobadilla, der am Mainzer Torwart Heinz Müller scheiterte (42.). Wenige Sekunden später stellte der Däne Svensson den Spielverlauf mit seinem Treffer auf den Kopf.

Nach einem Kopfball des bis dahin schwachen Fathi, den Gladbachs Torwart Logan Bailly an die Latte lenkte, staubte der Innenverteidiger ab.

Friend und Herrmann bringen frischen Wind

Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Mainzer zunächst den Vorsprung, Chancen blieben Mangelware. Die Borussia machte es den Rheinhessen auch zu leicht.

Trotz des Rückstands fehlte den Gästen die letzte Entschlossenheit in der Offensive. Erst nach der Einwechslung der beiden Offensivkräfte Rob Friend und Patrick Herrmann wurden die Gladbacher in den letzten 20 Minuten etwas agiler.

Beste Spieler auf Seiten der Gastgeber waren der Kolumbianer Elkin Soto und Abwehrchef Nikolce Noveski. Bei den Rheinländern konnten vor allem Tobias Levels und Marco Reus überzeugen.

Mainz - Gladbach: Daten zum Spiel