Mit blauem Auge davon gekommen

SID
Der Gladbacher Marco Reus traf gegen Mainz trotz einigen Versuchen das Tor nicht
© Getty

Der Auftritt von Malik Fathi gegen Gladbach war durchwachsen. Doch mit einem Lattentreffer bereitete er das Siegtor vor. Am kommenden Spieltag geht es mit Mainz zurück zu alter Wirkungsstätte.

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"Ich muss jetzt weg", sagte der Neuzugang von FSV Mainz 05 nach dem 1:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach mit einem Augenzwinkern und beendete kurzerhand ein Interview, weil er von den Fans zu den Feierlichkeiten nach dem Sieg gerufen wurde. Grund zum Feiern hatte der zweimalige Nationalspieler nach seinem Debüt im Mainzer Trikot allemal.

Die Leistung Fathis, der vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion in der ein oder anderen Situationen noch wie ein Fremdkörper in der FSV-Mannschaft wirkte, war zwar durchwachsen - doch ein Kopfball des 26-Jährigen an die Latte war die Vorlage zum entscheidenden Treffer durch den Ex-Borussen Bo Svensson (43.).

"Natürlich war ich zu Beginn ein wenig nervös. Das ist doch klar. Ich habe schließlich eine Erwartungshaltung an mich selbst", erklärte der von Spartak Moskau ausgeliehene Außenverteidiger: "Umso mehr freue ich mich darüber, dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind und ich mit einem - wenn auch etwas glücklichen Sieg - in Mainz angekommen bin."

Nach dem Spiel in die Gästekabine

Allerdings schien es fast so, als ob Fathi doch noch nicht so ganz heimisch geworden ist. Schließlich verschwand der Abwehrspieler nach dem Schlusspfiff in der Gäste-Kabine.

Doch Fathi konnte die verwunderten Beobachter aufklären: "Ich wollte das Trikot von Thorben Marx. Wir kennen uns gut aus der Zeit bei Hertha BSC Berlin."

Die Zeiten in den pulsierenden Metropolen Berlin und Moskau sind für Fathi allerdings erst einmal vorbei. An das beschauliche Mainz muss sich der Mann aus der Großstadt noch gewöhnen.

"Hier ist es ruhiger. Aber das tut mir ganz gut. Ich bin mir sicher, dass ich mit der Mannschaft in den nächsten Tagen besser zusammenwachsen werde", meinte der Sohn eines türkischstämmigen Vaters, dessen sportliche Zukunft noch völlig offen ist: "Ich werde jetzt fünf Monate in Mainz alles geben. Dann geht es zurück nach Moskau und wir sehen weiter."

Lob von Trainer Tuchel

Genug gesehen für ein Lob hatte FSV-Trainer Thomas Tuchel. "Ich bin sehr zufrieden mit Malik. Er hat gerade in der ersten Hälfte sehr gut gespielt. Dann hat er ein paar Probleme mit der Kraft bekommen. Aber das war klar, er trainiert ja erst seit zwölf Tagen", sagte der Coach.

Die offensichtlichen körperlichen Defizite erkannte Fathi auch selbst: "Ich habe mein letztes Spiel Ende November gemacht und habe noch Rückstand. Aber ich bin voller Ehrgeiz und will schnell aufholen." Ob Fathi rasch Fortschritte gemacht hat, wird sich schon am nächsten Samstag zeigen.

Dann muss der 18-malige U21-Nationalspieler mit seinem neuen Klub, der zu Hause weiter ungeschlagen ist und mit starken 30 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz rangiert, an der alten Wirkungsstätte antreten.

Für die Partie bei Schlusslicht Hertha erwartet Tuchel, dessen Team in den kommenden Wochen allerdings ohne den am Knie verletzten Kapitän Tim Hoogland auskommen muss, aber nicht nur von seinem Neuzugang eine Steigerung: "Ich fordere nun den nächsten Schritt in unserer Entwicklung ein - einen starken Auswärtsauftritt."

 

Mainz - Gladbach: Daten zum Spiel